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Beitrag von Reinhard Mo 09 Aug 2010, 11:11

Shofetim (Richter)
Für die Woche 14. August 2010 / 4 Elul 5770
Torah: Devarim / 5. Moshe 16:18 - 21:9
Haftarah: Jesaja 51:12 - 52:12

Wer bist du?

„Ich, ich bin euer Tröster. Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen und vergisst des HERRN, der dich gemacht hat, der den Himmel ausbreitet und die Erde gründet? Du aber fürchtest dich den ganzen Tag vor dem Grimm des Wüterichs, wenn er sich vornimmt zu verderben. Wo bleibt nun der Grimm des Wüterichs? Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht hinsterbe zur Grube, auch keinen Mangel an Brot habe.“ (Jesaja 51:12-14)

Vor ein paar Monaten begann ein neuer Abschnitt in meinem geistlichen Leben. Es fing damit an, dass ich durch Jeschuas Worte in einer Synagoge stark angesprochen wurde. Jeschua befand sich in dieser Geschichte auf dem Weg, um die Tochter des Jairus zu heilen, aber sie starb, bevor er ankam. Als die traurige Botschaft bekannt gemacht wurde, sagte Jeschua zu ihm: "Fürchte dich nicht, glaube nur!" (Markus 5:36). Es hat mich überrascht zu lesen, dass das Haupthindernis für den Glauben und die Wiederherstellung Furcht war, und nicht etwa der Zweifel.

Furcht ist eine allgemeine, natürliche, menschliche Emotion, die auch mir persönlich sehr vertraut ist. Ich weiß, dass dies als Gläubiger im Messias eigentlich unnötig und nicht angemessen ist, aber als ich die Furcht in diesem Zusammenhang hier sah, konnte ich sie in einem neuen Licht sehen, und es hat mir geholfen, mich noch effektiver als bisher mit diesem Thema zu befassen.

Die Haftarah- Lesung dieser Woche gibt uns auch einen ganz anderen Blickwinkel, als die unangemessene Art von Furcht im Leben des Volkes Gottes. Die Formulierung und der Wortlaut an dieser Stelle haben mich überrascht. Vielleicht geht es ja auch nur mir so, aber die Art und Weise, wie Gott uns hier mit dem Thema Furcht konfrontiert, habe ich so eigentlich nicht erwartet. Im Gesamtzusammenhang des Textabschnittes geht es darum, dass das Volk Israel Angst vor "dem Zorn der Unterdrücker" hatte. Wenn Gott das Volk Israel mit dem Thema Furcht konfrontiert, dann könnte man erwarten, dass er in etwa sagen würde: "Wer ist dieser Unterdrücker, dass ihr solche Furcht habt?" Er sagte jedoch: "Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest?"

Das Vorhandensein von Furcht war in diesem Fall nicht so sehr darauf bezogen, wie bedrohlich der Feind war, sondern es ging hier in erster Linie um einen Mangel an gesundem Selbstbewusstsein. Sie reagierten auf ihre Situation in der Weise, als ob sie das Vertrauen in Gott aufgegeben hätten, und deshalb Grund zur Furcht hätten. Sie hatten vergessen, wer sie waren, nämlich Gottes Kinder.

Ein richtiges Verständnis von Gott ist wichtig, damit wir auch ein richtiges Verständnis für unsere Beziehung zu Gott bekommen. Es reicht nicht aus zu wissen, wie groß und mächtig Gott ist, wenn wir nicht gleichzeitig erkennen, was es für uns bedeutet, Seine Kinder zu sein.

Als Nachfolger des Messias, können wir die Sicherheit haben, dass er gegenwärtig ist, dass er uns liebt und dass er uns versorgt. Und dennoch stellen wir immer wieder an uns selbst fest, dass wir von Furcht befallen und eingeschüchtert sind, wenn wir mit schwierigen Menschen oder Situationen konfrontiert werden. In solchen Zeiten mögen wir ja durchaus gute Gründe finden, um unsere Furcht zu rechtfertigen. Wir fühlen uns vielleicht wirklich bedroht. Wir versuchen vielleicht auch, uns bewusst zu machen, dass Gott in der Lage ist einzugreifen, aber aus irgendeinem Grund haben wir immer noch Angst. Vielleicht liegt ein Grund dafür auch darin, dass wir es noch nicht wirklich akzeptiert und verinnerlicht haben, was es bedeutet, Gott zu gehören und mit Ihm zu leben. Wir haben vergessen, wer wir sind. Dazu heißt es in den messianischen Schriften des Neuen Bundes:

„Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch welchen wir rufen: Abba, lieber Vater!“ (Römer 8,15)

Diese Schriftstelle deutet an, dass das, was Gott durch den Messias für uns getan hat, zu einem grundlegenden Wandel in unserem Herzen geführt hat. Doch einige von uns sind immer noch von Furcht befallen. Wenn dem so ist, dann sollten wir innehalten und uns die gleiche Frage stellen, die Gott seinerzeit Israel stellte durch seinen Propheten Jesaja: "Wer bist du?" Wenn wir noch keine Kinder Gottes sind, dann können wir zu Gotteskindern werden durch Buße, Umkehr und den Glauben an Jeschua, den Messias. Und dann, sobald wir erkennen, dass wir wirklich Gottes Kinder sind, beginnt die Angst, die uns einst so ausgefüllt hat, zu verschwinden.

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Beitrag von Reinhard Mo 16 Aug 2010, 17:46

Ki Teze (Wenn du ausziehst)
Für die Woche 21. August 2010 / 11 Elul
5770 Torah: Devarim / 5. Moshe 21:10 - 25:19
Haftarah: Jesaja
54:1-10

Der Messias unter dem Fluch

„Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, auf die das Todesurteil steht,
und er wird getötet und du hängst ihn an ein Holz, dann darf seine Leiche nicht
über Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag
begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes. So sollst du dein Land nicht
unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt.“ (Devarim / 5. Moshe 21:22-23)

Ich habe bereits vor zwei Wochen Bezug genommen auf diese Verse, weil ich, wie erwähnt, bereits vor Jahren der falschen Meinung und
Schlussfolgerung begegnet bin, dass Jeschua, weil er an einem Holzpfahl aufgehängt wurde um zu
sterben, er verflucht und verstoßen sei, weswegen er nicht der Messias sein könne. Damals erklärte ich, dass wir den Zustand
eines Menschen in seiner Stellung zu Gott nicht an den gegebenen Umständen oder Situationen festmachen oder feststellen können.

Es gibt nur einen einzigen Zusammenhang, wodurch Jeschua zum Fluch wurde - nicht wegen eines Fehlverhaltens oder Sünde von seiner Seite, sondern weil Er unsere Sünde auf sich nahm. Als Träger unserer Sünde erlitt er die Strafe für unsere Verfehlungen durch sein Sterben, durch einen schmachvollen und qualvollen Tod an unserer Statt.

Dass Jeschua zum Fluch wurde, wird eindeutig in den messianischen Schriften des Neuen Bundes gesagt:

Sha-ul schreibt:
„Der Messias hat uns losgekauft von dem Fluch in der Torah, indem er ein Fluch für uns geworden ist - denn es steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!“ (Galater 3:13)

Auch wenn Jeschua selbst diesen Fluch niemals verdient hat, nahm er ihn bereitwillig auf sich, damit wir frei sein können von dem Zorn
Gottes.

Jeschuas eigene Erfüllung der Torah ist bewiesen und bezeugt in seinem Tod. In der Torah heißt es, dass diejenigen, die auf diese Weise gehenkt wurden, nicht über Nacht an dem Holzpfahl bleiben, damit das Land nicht unrein würde. Der römische Brauch der Kreuzigung war
bekannt dafür, dass er manchmal Tage andauern konnte. Aber Jeschua starb schneller als erwartet. Die Berichte über
seinen Tod machen ganz klar deutlich, dass er sich willentlich dem Tod hingab, weil es Gottes Bestimmung und Vorsehung für ihn war (siehe Matthäus 27:50, Lukas 23:44-46, Johannes 19:28-30).

Dies ermöglichte es ihm auch, am gleichen Tag begraben zu werden, wie die Torah es vorschreibt. Er erfüllte vollständig die Torah, und das nicht nur durch das Festhalten an den moralischen und religiösen Vorschriften, sondern auch, was das Aufnehmen des Fluches betrifft.

Die Vorstellung, dass jemand die Strafe auf sich nimmt, die ein anderer verdient hätte, mag seltsam erscheinen, aber nicht aus Gottes
Perspektive. Die Torah demonstriert dieses Prinzip anschaulich durch das Opfer-System. Unzählige unschuldige Opfertiere wurden verflucht und mussten sterben wegen der Sünde des Volkes. So seltsam, brutal oder unfair dies auch erscheinen mag, es ist so. Gott hatte für seinen Sohn bestimmt, für uns zum Fluch zu werden. Der Fluch über diesen Einen ist eine klare Bekräftigung dieser Realität durch das Opfer.


Der Fluch über den Messias ist jedoch nicht das letzte Wort. Dazu lesen wir in Mishlei (Sprüche):
"Wie der Sperling hin und her flattert, wie die Schwalbe wegfliegt, so ein unverdienter Fluch: er trifft nicht ein." (Mishlei / Sprüche 26:2).

Falls irgendein Fluch jemals unbegründet war, dann war es auf jeden Fall der Fluch, den der Messias auf sich nahm. Von daher konnte dieser Fluch nicht auf ihm bleiben, der Tod wurde besiegt und Er ist vom Tod auferstanden. Dadurch haben diejenigen, die an Ihn glauben und Ihm ganz vertrauen, auch die Möglichkeit, die Auferstehung vom Tod zu erfahren am Ende dieser Tage.

(Anmerkung des Übersetzers:
Das verwendete Wort Fluch mag uns heute zu krass erscheinen. Das englische Wort „cursed“, das im Originaltext der Auslegung steht, kann man aber eigentlich
nur mit verflucht oder geflucht übersetzen, allenfalls noch mit verwünscht,
aber das würde es auch nicht treffen. Gleichwohl besteht natürlich immer
die Gefahr, dass bestimmte Begriffe durch Übersetzungs- oder Übertragungsfehler
im Laufe der Zeit auch in den biblischen Schriften verändert wurden. Beispiele
dafür gibt es viele.
Im Jüdischen Neuen Testament von Stern heißt es jedoch im Galaterbrief 3:13 - 14:
„Der Messias erlöste uns von dem Fluch, der in der Torah ausgesprochen ist,
indem er selbst unsretwegen verflucht wurde; denn die Tenach sagt: Jeder, der an
einem Pfahl hängt, gerät unter einen Fluch. Jeschua, der Messias, tat das,
damit die Heiden in der Vereinigung mit ihm den Segen hätten, der Avraham
verkündigt wurde.........“)


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Beitrag von Reinhard So 22 Aug 2010, 07:42

Ki Tavo (Wenn du kommst)
Für die Woche 28. August 2010 / 18 Elul 5770
Torah: Devarim / 5. Moshe 26:1 - 29:8
Haftarah: Jesaja 60:1-22

Das Fundament der Verheißungen

„Und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen sein wird, und zu ihm sagen: Ich tue heute Jahwe, deinem Gott, kund, dass ich in das Land gekommen bin, welches Jahwe unseren Vätern geschworen hat, uns zu geben.“ (Devarim / 5. Moshe 26:3)

Der Torahabschnitt dieser Woche beschreibt, welche Worte das Volk Israel sagen sollte, als sie einige ihrer Erstlingsfrüchte darbrachten. Die entsprechende Person sollte Israels Geschichte von Abraham bis zur Einnahme des Landes mit Worten wiedergeben. Bevor die Person die Gaben darbrachte, sollte er zu dem Priester sagen: "Ich tue heute Jahwe, deinem Gott, kund, dass ich in das Land gekommen bin, welches Jahwe unseren Vätern geschworen hat, uns zu geben.“ Auf diese Weise proklamierte die Person immer wieder, dass der Segen, den er erhalten hatte, im Wesentlichen die Erfüllung der Verheißung Gottes gegenüber seinem Volk war.

Das Leben der Israeliten im Land Israels beruhte auf einer Verheißung - einer Verheißung von Gott gegeben – einer Verheißung, die von Gott erfüllt wurde. Es geschah nicht auf Grund ihrer eigenen Fähigkeit, sondern auf der Grundlage der Macht Gottes. Das Gebot, diese Erklärung bei der Darbringung der Früchte ihrer mühevollen Arbeit abzugeben, sollte nicht nur irgendwelche stolzen und falschen Gedanken im Volk korrigieren, sondern das Volk sollte auch daran erinnert werden, dass Gott wahrhaftig zu Seinem Wort steht.

Die Zuverlässigkeit und Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes ist eines der grundlegendsten Konzepte in der kompletten Bibel. Das Problem war, dass unsere Urahnen im Garten Eden aus dieser Ordnung mit Gott herausfielen. Die Schlange hatte Zweifel darüber geschürt, was Gott Adam und Eva gesagt hatte (siehe Bereshit / 1. Moshe 3:1). Später würde Gott den Menschen kundtun, dass ihr Leben ganz von dem abhing, was er ihnen sagte (siehe Devarim / 5. Moshe 8:3: „Auf dass er dir kundtäte, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht“). Und so war es für die Leute entscheidend, öffentlich und laut zu erklären und zu bezeugen, dass sie dort waren, wo sie waren, weil Gott seine Verheißung erfüllte.

Leider ist es so, dass wir allzu leicht vergessen, wie oft Gott seine Verheißungen an uns erfüllt hat. Wir empfangen Segen über Segen aus seiner Hand, und doch nehmen wir uns nicht immer die Zeit zu erklären, was er für uns getan hat. Wir mögen uns vielleicht zeitnah für Sein Handeln bedanken, oder auch nicht, aber wie sieht es einige Jahre später aus? Die Person in unserem Torahabschnitt kann unmöglich Teil der Generation gewesen sein, die das Land eingenommen hatte. Er lebte vielleicht viele Jahrhunderte später, und trotzdem sollte er erklären, dass sein gegenwärtiger Segen auf der Erfüllung der Verheißung Gottes in der Vergangenheit beruhte.

Die erfüllten Verheißungen der Vergangenheit sind das Fundament, auf das unser Leben aufbaut. Tatsächlich beruht der ganze Segen in der Welt darauf, dass Gott wahrhaftig zu Seinem Wort steht. Dadurch, dass einzelne Menschen, Familien und Gemeinden ihr Vertrauen in die Verheißungen Gottes gesetzt haben, wurde Seine Güte auf der ganzen Erde ausgebreitet. Wenn wir erklären und bezeugen, dass unser gegenwärtiger Segen auf der Erfüllung der Verheißungen Gottes in der Vergangenheit beruht, dann sehen wir das Leben so, wie es wirklich ist.

Wenn Gott nicht das getan hätte, was er in der Vergangenheit getan hat, dann würde es auch keine Gegenwart für uns geben, um darin zu leben. Unsere technologisch und materiell ausgerichtete Gesellschaft möchte dies natürlich nicht anerkennen. Man wirft die angeblich altmodischen, gestrigen Leistungen über Bord zugunsten der heutigen so genannten größten Errungenschaften. Nur wenn wir uns die Zeit nehmen, uns nicht nur daran zu erinnern, sondern dies auch in geeigneter Weise mit Worten zu erklären und zu bezeugen, dass unser Segen heute auf den erfüllten Verheißungen Gottes in der Vergangenheit beruht, werden wir auch wirklich verstehen, wie gesegnet wir eigentlich sind.

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Beitrag von Reinhard So 29 Aug 2010, 09:02

Nizzavim (Dastehende) & Va-Yelekh (Und ging hin)
Für die Woche 4. September 2010 / 25 Elul 5770
Torah: Devarim / 5. Moshe 29:9 - 31:30
Haftarah: Jesaja 61:10 - 63:9

Das Verborgene bei Gott

„Das Verborgene steht bei dem HERRN, unserm Gott; aber das Offenbare gilt uns und unsern Kindern für ewig, damit wir alle Worte der Torah befolgen.“ (Devarim / 5. Moshe 29:28)

Ich liebe die Bibel! Es ist kaum zu glauben, dass in dieser Woche 34 Jahre vergangen sind, seitdem ich das erste Mal zum lebendigen Glauben an Jeschua als Messias kam. Vielleicht ist meine Liebe zu den biblischen Schriften zumindest auch teilweise dadurch erklärbar, wie Gott sie gebrauchte, um sie mir selbst nahezubringen. Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen. Auch wenn ich damals wenig über die Bibel wusste, und ich in jedem Fall nicht sehr religiös war, so hätte ich mich niemals mit den messianischen Schriften des Neuen Bundes beschäftigt. Was auch immer mein Verständnis vom Judentum war, so meinte ich doch zu wissen, dass alles, was irgendwie mit diesem Jesus zu tun hatte, tabu war.


Ich wurde überwältigt, als mir zum ersten Mal die messianischen Prophetien im Tenach (die hebräische Bibeln / Altes Testament) gezeigt wurden. Einige Beispiele: Sacharja 12 und Psalm 22 sagen Sein Leiden am Kreuz voraus; Micha 5 sagt voraus, dass Bethlehem sein Geburtsort sein würde; Daniel 9 sagt die Ankunft des Messias vor der Zerstörung des zweiten Tempels voraus (was vor fast zweitausend Jahren geschah); und Jesaja 53 ist eine detaillierte Beschreibung seiner Verwerfung, seiner Sündlosigkeit, seines Opfers und Wiederauferstehens. All dies wurde Hunderte von Jahren vorausgesagt, bevor Jeschua kam.

Von dem Tag an, wo ich zum Glauben an Jeschua kam, ist die Bibel fundamentaler Bestandteil meines Lebens geworden. Ich bin so dankbar, dass ich immer wieder Gemeinschaft mit Menschen haben durfte, die sich der Wahrheit und Zuverlässigkeit der kompletten Bibel verpflichtet sahen. Was auch immer ich für Kämpfe im Laufe aller dieser Jahre ausgefochten habe, so hat sich das niedergeschriebene Wort Gottes dennoch immer als ein Anker und als ein Fundament erwiesen, das mich stabilisiert hat, ein Kompass, der mir Richtung gab, ein Schatz, der mein Leben bereichert hat, ein Licht im Dunkel, das mich davor bewahrt hat, zu straucheln.
Einige Menschen meinen, dass ich Freude daran habe, über das Wort Gottes zu debattieren, aber debattieren in diesem Sinne bedeutet ein Argument zu formulieren, um einen entsprechenden Punkt oder eine Meinung zu beweisen. Ich habe jedoch kein Interesse daran, Recht zu haben, weil ich weiß, dass nur Gott allein Recht hat. Während einige mich als streitlustig ansehen mögen, ist es vielmehr meine Art, die Wahrheit zu finden und zu ergreifen. Wenn mein Verständnis von etwas in der Bibel richtig ist, dann wird es auch einer genaueren Prüfung und Herausforderung standhalten. Die Bibel wird mit einem scharfen, zweischneidigen Schwert verglichen, ein Beurteiler oder Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens (Hebräer 4:12). Indem wir uns mit der Bibel auseinandersetzen, bekommen wir die Möglichkeit, klarer zu verstehen, was Gott uns sagen möchte.
Um die Lehre der Bibel zu verstehen, ist es für uns nicht allein notwendig, nur besser zu verstehen, was Gott uns sagt, sondern auch, was er nicht sagt. Gott hat uns bewusst offenbart, was er vorhatte zu tun. Das jedoch, was er uns nicht offenbart hat, ist aus Seiner Sicht genauso zielgerichtet und entschlossen. Wenn wir über die offenbarten Dinge nachdenken, dann kommen wir leicht an den Punkt, darüber nachzusinnen und zu spekulieren, was er uns nicht offenbart hat. Aber das Verborgene bei Gott können wir nicht ergründen, egal wie intensiv wir dies auch versuchen. Wie wir in dem Wort der Torah zu Beginn gelesen haben, sind wir verantwortlich, nach all dem zu leben, was Gott uns gesagt und offenbart hat. Aber im Hinblick auf das Verborgene bei Gott, jene Dinge also, die er bei sich selbst behalten hat, sie gehören ihm, und er macht sie nicht öffentlich.

Die Bibel ist kein Text- oder Erzählbuch mit zweckmäßigen Kapiteln. Sie befasst sich mit einer Vielzahl von Themen, die jeden Bereich unseres Lebens abdecken. Es fehlt nicht eine einzige wesentliche Zutat für ein erfolgreiches Glaubensleben. Und doch bringt die Wahrheit der Bibel uns häufig an den Punkt, Fragen zu stellen, auf die es mit unserer menschlich begrenzten Intelligenz keine befriedigenden Antworten gibt. Und wie viel Spaltung ist ausgelöst worden unter den Gläubigen an Gott über Dinge, die Gott nicht offenbar gemacht hat? Anstatt sich damit zufrieden zu geben, was Gott offenbart hat, setzen wir uns auseinander mit Auslegungen, die sich allein auf Spekulationen gründen über Dinge, die Gott verborgen gehalten hat. Das bedeutet nicht, dass wir keine ernsthaften Fragen stellen dürfen oder nicht intensiv über die Auslegungen der Lehren der Bibel nachdenken sollten. Aber wenn wir dies tun, müssen wir auch darauf achten, dass wir keine dogmatischen Auslegungen über Dinge formulieren, die bei Gott im Verborgenen sind.

Ich weiß, dass wir uns nicht immer bewusst sind, wenn wir das tun. Aber der einzige Weg, wie wir erkennen können, wo wir stehen ist, dass wir unsere eigene menschliche Erkenntnis der Bibel gegenüber dem tatsächlichen Wort Gottes sehr niedrig und in großer Demut ansetzen. Wir müssen bereit sein, Überzeugungen aufzugeben, die keine Basis haben in dem, was Gott wirklich offenbart hat. Wenn wir dazu bereit sind, dann werden die Worte der Bibel beginnen, zu uns zu sprechen mit einer Klarheit wie nie zuvor.

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Beitrag von Reinhard Mo 06 Sep 2010, 07:45

Ha'azinu (Horcht auf) / Shuvah
Für die Woche 11. September 2010 / 3 Tishri 5771
Torah: Devarim / 5. Moshe 32:1-52
Haftarah: Hosea 14:2-10; Micha 7:18-20; Joel 2:15-17

Shuvah (Shabbat der Umkehr)

„Blast das Shofar auf Zion, und blaset Lärm auf meinem heiligen Berge! Beben sollen alle Bewohner des Landes; denn es kommt der Tag des Ewigen, denn er ist nahe.“ (Joel 2:1)

„Nehmet Worte mit euch und kehret um zu dem Ewigen; sprechet zu ihm: Vergib alle Ungerechtigkeit, und nimm an, was gut ist, dass wir die Frucht unserer Lippen als Schlachtopfer darbringen“. (Hosea 14:2)

„Wer ist ein Gott (El) wie du, der die Ungerechtigkeit (Missetat, Schuld) vergibt, und die Übertretung des Überrestes seines Erbteils übersieht. Er behält seinen Zorn nicht auf immer, denn er hat Gefallen an Güte“. (Micha 7:18)

Traditionell wird der Shabbat zwischen Rosh Hashanah und Yom Kippur Shabbat Shuvah genannt (der Shabbat der Umkehr oder Wiederherstellung). Dadurch wird eines der dominierenden Themen dieser Festtage hervorgehoben, nämlich die Buße und Umkehr zu Gott bzw. die Rückkehr zu Seinen Wegen und zu Seinem Willen.

Hinter diesem Konzept der Rückkehr oder der Umkehr verbirgt sich der Gedanke, dass unsere Taten in der Vergangenheit nicht unsere Zukunft bestimmen müssen und sollten. Wie kaputt unser Leben auch sein mag, Gott hat einen Weg der Heilung und Wiederherstellung bereitet. Es gibt keine Sünde, die zu groß wäre, dass Er sie nicht vergeben könnte. Mag das Herz auch zerbrochen sein, er ist in der Lage, es zu heilen. Kein Abgrund könnte zu tief sein, dass Er nicht in der Lage und willens wäre, um uns zu retten.

Weil Gott ausreichend Vorsorge für unsere Sünden getroffen hat, haben wir die Möglichkeit, zu ihm zurückzukehren. Diese Tatsache wird uns Jahr für Jahr durch den Klang des Shofarhornes an Rosh Hashanah in eindrücklicher Weise ins Gedächtnis gerufen, verbunden mit dem Aufruf, uns an Yom Kippur vor ihm zu beugen und zu demütigen.

Für einige Menschen mag die Idee, dass das Unrecht und die Verfehlungen, die wir in der Vergangenheit getan haben, jemals hinreichend aufgelöst werden können, außerhalb der Vorstellungskraft sein. Viele Dinge sind so schlecht geworden, dass alles, worauf wir eigentlich noch hoffen könnten darin besteht, dass wir die Folgen unserer Sünden und Verfehlungen zu tragen haben. Aber die frohe Botschaft besteht darin, dass durch den Tod und das Wiederauferstehen des Messias, wie es vorausgesagt ist im Tenach (Jüdische Bibel/Altes Testament), die Auswirkungen der menschlichen Schwäche und des Bösen für ungültig erklärt worden sind.

Auf eine Art und Weise, wie wir sie menschlich gar nicht vollständig begreifen können, dürfen wir die Güte Gottes erfahren, unabhängig davon, was wir getan haben oder was auch immer mit uns geschehen ist, wenn wir denn an Jeschua glauben und ihm ganz vertrauen. Wer auch immer wir sind, wenn wir Jeschua folgen, können wir die Gewissheit des ewigen Lebens haben, und wir können bereits jetzt und hier Anteil haben an dieser wunderbaren Zukunft, die uns erwartet.

Für andere Menschen mag es durchaus nicht so sein, dass sie glauben, dass unser Unrecht größer ist, als die Fähigkeit Gottes, sich damit zu befassen. Vielmehr ist es so, dass wir glauben, dass unsere Handlungen keine echten Folgen haben. Da wir einfach das Produkt einer Möglichkeit von vielen bzw. eines zufälligen Entwicklungsprozesses sind, hat das Leben keine Bedeutung. Deshalb geschehen Dinge einfach so, man kann sich dran gewöhnen.

Aber sogar diejenigen Menschen, die die Welt und das Leben auf diese Weise betrachten, wissen tief im Inneren, dass diese Denkweise nicht wahr ist. Die Tiefe des Schmerzes, den wir wegen unserer inneren Zerrissenheit erfahren, zeugt davon, dass wir für unsere Taten verantwortlich sind. Das Leben wurde ursprünglich nicht dazu geschaffen, um erfüllt zu sein mit Leid, Durcheinander, Entfremdung und Zerstörung, wie es heute allgemein üblich ist. Die menschlichen Erfahrungen, obwohl weit davon entfernt, eine verbindliche Widerspiegelung der Wahrheit zu sein, erinnern uns ständig daran, dass das Leben wirklich von Bedeutung ist, und dass unsere Taten Folgen haben. Aber ohne Gott und seine Verheißung der Wiederherstellung, führt dies nur zu Verzweiflung, wenn wir mit der Realität in der Welt und mit dem Zustand unseres eigenen Lebens konfrontiert werden.

Und dennoch brauchen wir nicht zu verzweifeln. Wegen der Gnade und des Erbarmens unseres liebenden Gottes können wir umkehren. Wir brauchen uns nicht mit der angeblichen Unvermeidlichkeit unserer Lebenssituationen abzufinden. Egal, wie weit weg wir uns vielleicht von Gott entfernt haben, in dem Moment, wo wir umkehren hin zu Ihm, setzt er uns augenblicklich wieder in die rechte Stellung und Beziehung mit ihm ein. Er hat bereits alles Notwendige vollbracht, um dies möglich zu machen.

Shuvah!

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Beitrag von Reinhard Mo 13 Sep 2010, 18:01

Jom Kippur
Für die Woche 18. September 2010 / 10 Tishri 5771
Torah: Vayikra / 3. Moshe 16:1-34; Bemidbar / 4. Moshe 29:7-11
Haftarah: Jesaja 57:14-58:14

Wo wohnt Gott?

“Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist: In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.“ (Jesaja 57:15)


Dieser Vers ist entnommen aus der besonderen Prophetenlesung für Jom Kippur (Deutsch: Versöhnungstag), der in diesem Jahr am Freitagabend, 17. September, beginnt. Eines der wichtigsten Besonderheiten dieses Heiligen Tages ist der Aufruf zu ganz konkreter Demütigung von uns selbst vor Gott. Traditionell wird dies begleitet durch einen vollen Tag des kompletten Verzichts auf Speisen und Getränke sowie gewisser Annehmlichkeiten und Vergnügungen. Die Hinweise auf Demut und Fasten im weiteren Verlauf der Prophetenlesung machen diesen Text sehr passend für diesen Anlass.

Die Notwendigkeit, uns vor Gott zu demütigen, ist nicht nur eine religiöse Vorschrift, um den Ritualen eines religiösen Feiertages zu entsprechen. Gemäß dem oben zitierten Vers ist Demut ein wesentlicher Bestandteil, um die rechte Beziehung und Gemeinschaft mit Gott zu erfahren.

Entsprechend diesem Vers gibt es zwei Orte, an denen Gott seine Wohnstatt nimmt. Die erste liegt völlig außerhalb jeglicher menschlicher Vorstellungskraft und Erfahrung. Nach Jesaja wohnt er „in der Höhe und im Heiligen“, und das bedeutet ganz klar abseits von der irdischen Sphäre menschlichen Lebens. Es ist Seine Autorität, die über dem ganzen Universum steht. "Der in Ewigkeit wohnt“, was bedeutet, dass seine Existenz von der unendlichen Vergangenheit bis zur unendlichen Zukunft reicht. Er ist keinerlei zeitlicher Beschränkung unterworfen, wie wir. "Sein Name ist der Heilige", das bedeutet, dass sein Wesen absolut moralisch rein und vollkommen ist. Er offenbart sich selbst und kann durch niemanden beeinflusst werden, als nur durch Ihn selbst.

Aber Gott wohnt eben nicht nur außerhalb unserer Reichweite, sondern er sagt durch den Propheten Jesaja, dass er auch bei denen wohnt "die zerschlagenen und gebeugten Geistes sind". Während die Rituale von Jom-Kippur daraufhin ausgelegt sind, in einen Zustand zu kommen, der hier mit einem „zerschlagenen, reuevollen und gebeugten Geistes" bezeichnet ist, basiert die Wohnung Gottes bei uns nicht etwa auf einer einmaligen Leistung bzw. Anstrengung unsererseits an diesem Feiertag, sondern auf einer fortdauernden inneren Haltung unseres Herzens und unseres Lebens.

Was bedeutet es, einen „zerschlagenen, reuevollen und gebeugten Geist“ zu haben. Das hebräische Wort für zerschlagen und reuevoll ist "da-ka" und bedeutet "zerdrückt oder zermalmt“ werden." "Gebeugt oder demütig" bedeutet im Hebräischen "shefal", und bezieht sich auf etwas, das niedriger ist als alles andere. "Geist" bedeutet im Hebräischen "ru'-ach" und bezieht sich auf "Geist", "Wind" oder "Atem" als eine Quelle des Lebens. Ein "zerschlagener und gebeugter Geist" bedeutet daher, zu akzeptieren, dass wir kein selbst tragendes Wesen sind, sondern dass wir Geschöpfe sind, die der Hilfe Gottes bedürfen. Nur Gott allein ist in sich selbst tragend, er ist hoch und erhabenen, perfekt und rein. Wir sind von ihm abhängig und haben Ihm Rechenschaft zu geben.

Diejenigen, die einen zerschlagenen und gebeugten Geist haben, sind zu der grundlegenden Erkenntnis in ihrem Leben gekommen, dass sie andauernd und ständig die Hilfe Gottes und Seine Wegweisung brauchen. Indem sie nicht mehr allein auf sich selbst bauen, wird die Demut und Ergebenheit in ihrem Leben deutlich in ihrer andauernden Offenheit gegenüber Gott und seinem Wort.

Dies bedeutet nicht, dass diejenigen, die einen zerschlagenen und gebeugten Geist haben, Schwächlinge sind, passiv oder depressiv, weil, wie wir gelesen haben, Gott ihren Geist belebt. Das hebräische Wort für "Beleben" ist "cha-jah" – Leben spenden. Ohne die Gegenwart Gottes sind wir leblos. Aber wenn er in uns wohnt, können wir wirklich leben. Damit er jedoch in uns seine Wohnstatt nehmen kann, müssen wir aufhören, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu führen und zulassen, dass Gott unser Leben nach seinem Willen bestimmen kann.

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Beitrag von Reinhard Mo 20 Sep 2010, 08:55

Sukkot
Für die Woche 25. September 2010 / 17 Tishri 5771
Torah: Shemot / 2. Moshe 33:12 - 34:26;
Bemidbar / 4. Moshe 29:17-22
Haftarah: Hesekiel 38:18 - 39:16

Verbindliche Vereinbarungen

“Hüte dich, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommen wirst, einen Bund zu schließen, damit sie nicht zur Falle werden in deiner Mitte!“ (Shemot / 2. Moshe 34:12)

In dieser Woche gibt es spezielle Bibellesungen, weil wir das Fest Sukkot (Laubhüttenfest oder Fest der Hütten) feiern. Sukkot ist ein einwöchiges Erntedankfest, das sich anschließt an zwei Wochen intensiver geistlicher Vorbereitung durch Rosch Haschana (auch genannt Fest des Schofarblasens oder gemeinhin als das Neujahrsfest bekannt) und Jom Kippur (Versöhnungstag). Die Aufforderung, sich an Sukkot zu freuen und zu danken führt uns zu einigen sehr grundlegenden Aspekten in unserer Beziehung zu Gott.

Das historische Ereignis im Zusammenhang mit Sukkot erinnert an die 40 Jahre, in denen das Volk Israel durch die Wüste zog, also die Zeit zwischen dem Auszug aus Ägypten und der Einnahme des Gelobten Landes. In diesen 40 Jahren hatte das Volk die Gegenwart und die Realität Gottes wie kaum in einer anderen Zeit erlebt. Dazu gehörten die Führung und Bewahrung durch die sichtbare Manifestation der Gegenwart Gottes in einer Wolkensäule und im Feuer, das tatsächliche Hören der Stimme Gottes am Berg Sinai, und die übernatürliche Versorgung mit Nahrung und Wasser.

Diese Erfahrung der greifbaren Realität Gottes war eine wichtige Basis für die Entwicklung und Zurüstung der Nation, so dass von dem Zeitpunkt an, wo die Menschen das Land besiedelt, sie sich daran erinnern konnten, wer Gott ist und ihr Leben danach ausrichten. Auch wenn sie dann im verheißenen Land nicht mehr in dem Maße den Elementen der Natur ausgeliefert waren und von den Früchten ihrer eigenen Arbeit leben konnten, bedeutete dies nicht, dass sie deshalb Gott weniger brauchten. Gott ist unser Versorger und Bewahrer, unabhängig davon, ob er Brot (Manna) vom Himmel fallen lässt, oder ob wir eine regelmäßige Lohnzahlung bekommen. Gott ist unser Bewahrer und Beschützer, ob wir nun in Zelten oder in Eigentumswohnungen leben. Die Früchte unserer Hände Arbeit und der Wohlstand, den wir uns selbst erarbeiten, kann mitunter unser Verständnis von Gottes Eingreifen in unserem Leben verwässern, aber die Wahrheit ist, dass wir ohne die ständige Fürsorge Gottes in große Schwierigkeiten geraten würden.

Ein Teil dieser Lebensperspektive, für die das Leben in den Jahren der Wüstenwanderung eine wichtige Zurüstung war, um die Menschen stark und wachsam werden zu lassen, besteht in der Warnung vor Bündnissen mit den vorhandenen Bewohnern des verheißenen Landes. Ein Bund ist eine offizielle, verbindliche Vereinbarung, wie ein Vertrag oder ein Abkommen. Das Wesen und das Verhalten der Völker des Landes waren solcherart, dass ein verbindlicher Bund oder eine Vereinbarung mit ihnen dazu geführt hätte, dass das einzigartige Verhältnis Israels zu ihrem Gott untergraben würde. Somit ging es nicht nur darum, keine Bündnisse mit ihnen einzugehen, sondern auch die Religionen dieser Menschen vollständig aus dem Land auszurotten.

Es ist wichtig festzustellen, dass Gott das Volk Israel niemals ausgesendet hat zu Kampfeinsätzen außerhalb des Landes, um andere Religionen zu zerschlagen. Diese drastische Haltung gegenüber anderen religiösen und geistlichen Einflüssen war nur innerhalb ihrer eigenen Landesgrenzen ein Problem. Viele Jahrhunderte später, als Gott sein Volk über ihre eigenen Grenzen hinaus aussandte, um die Wahrheit über sich selbst zu den Nationen zu bringen, waren die alleinigen Werkzeuge dafür nur Sein Wort und Sein Geist durch Lehren, Predigen und Heilen (Siehe Matth. 28,18-20; Johannes 20:21; Apostelgeschichte 1: 8 ).

Wenn die Realität Gottes durch die Verkündigung des Messias hinausgetragen wird in die ganze Welt, ist es ebenso notwendig, wachsam und vorsichtig zu sein, was Bündnisse oder Vereinbarungen mit den Menschen um uns herum betrifft, die Gott nicht kennen. Die Kulturen, in denen wir leben, können durchaus eine große Anziehungskraft haben. Die Welt offeriert uns Wohlstand, Erfolg und Ansehen, aber wenn diese Dinge nicht in Gottes Wahrheit gegründet sind, werden sie für uns zum Fallstrick, genau wie bei den alten Israeliten.

Die Vereinbarungen, die wir mit der Welt eingehen, mögen vielleicht nicht von offiziellen Zeremonien, oder von der Unterzeichnung entsprechender Dokumente begleitet werden, aber sie sind deshalb trotzdem genauso bindend. Die Menschen in der Welt versuchen uns dahingehen zu überzeugen, dass wenn wir zu einer Vereinbarung mit ihnen kommen durch die Verinnerlichung und das Annehmen ihrer Wertmaßstäbe, dann würden sie auch uns akzeptieren und uns möglicherweise Gehör schenken. Aber es wird nicht lange dauern, bis sie fordern, dass wir unser Verständnis von Gott der Allgemeinheit anpassen, und dann arbeiten sie daran, um letztlich alles zu zerschlagen.

Die einzige Hoffnung für diese Welt besteht darin, dass wir festhalten an der Wahrheit und an unserem Bund mit Gott. Nur allein dadurch, dass wir Ihn und sein Wort immer besser kennen und Ihn allein über unser Leben bestimmen lassen, können wir am effektivsten den Menschen in unserem Umfeld helfen, damit sie Ihn auch erkennen.

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Beitrag von Reinhard Mo 27 Sep 2010, 08:59

Bereshit
Für die Woche 2. Oktober 2010 / 24 Tischri 5771
Torah: Bereschit / 1. Moshe 1:1 - 6:8
Haftarah: Jesaja 42:5 - 43:11

Grundlagen

„Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ (Bereschit / 1. Moshe 1:1)

In einem Gebäude kann man die Wichtigkeit eines guten und tragfähigen Fundamentes gar nicht hoch genug einschätzen. Egal, wie mächtig ein Gebäude auch sein mag, wenn das Fundament zu schwach ist, wird es dieses Gebäude nicht tragen können. Was in diesem natürlichen Bereich eine unumstößliche Wahrheit ist, gilt letztlich auch im geistlichen und im philosophischen Bereich. Die am besten klingenden Argumente und die allseits beliebtesten Sichtweisen im Hinblick auf das Leben werden wie ein Kartenhaus zusammenfallen, wenn sie nicht auf der Realität und auf der absoluten Wahrheit gegründet sind.

Die Fragen der absoluten Wahrheit gelten natürlich insbesondere für den biblischen Bereich. Die ersten Kapitel der Torah geben uns das Fundament für alles weitere, was wir im weiteren Verlauf der Bibel entdecken können bzw. uns offenbart wird. Es sollte natürlich klar sein, dass ohne die Schöpfung nichts anderes existieren würde. Es liegt in der Schöpfung als Grundlage, insbesondere natürlich auf der Erde, dass die Umsetzung von Gottes Plänen und Absichten geschieht. Das Wirken Gottes, soweit es sich auf die Menschheit bezieht, ist nicht etwas, das in erster Linie in der unsichtbaren Welt geschieht, sondern es vollzieht sich zwischen den Menschen auf der Erde. Auch dann, wenn Gott alle Dinge wiederherstellt, wird er dies durch eine erneuerte Schöpfung tun – durch den neuen Himmel und eine neue Erde, wo Gott König sein wird über die ganze Menschheit auf der neuen Erde (siehe Jesaja 65:17-25; Offenbarung 21:1 -4).

Natürlich sind auch die anderen Elemente der Bibel wesentlich und unverzichtbar, aber der Bericht in der Torah über die Schöpfung ist die Grundlage. Diese Bedeutung und die Stellung innerhalb der Schrift zu vernachlässigen würde bedeuten, die Schrift selbst zu untergraben. Denn wenn das Universum nicht geschaffen und Gott nicht der Schöpfer wäre, dann gäbe es keine Grundlage bzw. kein Fundament, auf dem der Rest der Bibel aufbaut.

In den ersten Kapiteln der Torah erfahren wir, dass Gott existierte, bevor das Universum geschaffen wurde. Das Universum war seine Idee und er erschuf es durch Sein Wort. Jeder umfassende Teil des Lebens ist das Ergebnis des direkten Wirkens Gottes durch sein Wort, womit jegliche Theorie einer Makro-Evolution ausgeschlossen ist. Geschlechtsspezifische Unterschiede und Rollen sind Ergebnis dieses Schöpfungskonzeptes und nicht die Ergebnisse sozialer Entwicklungen. Die Vorrangstellung und die Verantwortlichkeiten der Menschen innerhalb der Schöpfung sind von Gott bestimmt und geschaffen. Unsere Pflicht zur Arbeit geschieht durch seine Anweisung, während unsere Kämpfe bei unserer Reaktion auf unsere Arbeit als Grundlage die Rebellion der ersten Menschen gegen Gott haben. Die Ehe ist eine göttliche Einrichtung und Kinder sind das Ergebnis von Gottes Segen. Genauso wie Gott derjenige ist, der das Leben erschaffen hat, so ist Er es auch, der die Richtlinien und Parameter festlegt, wie wir unser Leben führen sollen. Somit müssen wir Ihm auch allesamt Rechenschaft abgeben.

Es hat natürlich seinen Grund, dass der Schöpfungsbericht in der Torah im Laufe der Zeit so bösartig angegriffen und angezweifelt wurde. Wissentlich oder unwissentlich, getarnt als Befürworter der objektiven Wissenschaft, haben Atheisten Unmengen an Zeit und Geld investiert, um alle möglichen Fakten von angeblichen Beweisen gegen den Begriff der Schöpfung zu präsentieren, vor allem gegen den Schöpfungsbericht, wie ihn die Tora beschreibt. Leider gibt es zu viele Menschen, die ansonsten offen sind gegenüber der Bibel, jedoch dem Ansturm der Gottesverleugner vertraut und die biblische Offenbarung damit insgesamt gefährdet haben.

Die Wissenschaft ist nicht in der Lage, die Herkunft bzw. den Ursprung zu beweisen. Wissenschaftliche Theorien, egal, ob sie die Lehre der Torah unterstützen oder nicht, basieren letztlich nur auf der Analyse des Menschen. Sie mögen richtig sein oder auch nicht, trotzdem unterliegen sie der Einseitigkeit und Beschränktheit. Wissenschaftliche Theorien kommen und gehen, neue Entdeckungen werden gemacht und weitere Analysen werden durchgeführt, und wieder andere Schlussfolgerungen werden gezogen.

Jeder Versuch, die Evolutionswissenschaft mit den ersten drei Kapiteln der Torah in Einklang zu bringen, widerspricht nicht nur diesen Kapiteln der Torah, sondern untergräbt wegen der grundlegenden Stellung des Schöpfungsberichtes innerhalb der Bibel die Heilige Schrift insgesamt. Die Ursprünge des Universums können nur durch die Offenbarung von Gott erkannt werden. Die Torah ist diese Offenbarung.
Durch diesen Schöpfungsbericht bekommen wir ein grundlegendes Verständnis davon, wer Gott ist, und wie unsere Stellung als Menschen in diesem Universum ist, das Er geschaffen hat.

Bei all dem, was wir sonst noch im weiteren Verlauf der Bibel über Gott und das Leben lernen und erkennen dürfen, um in diesen Tagen der großen geistlichen Verführungen und Irrlehren standhaft zu bleiben, müssen wir fest auf dem Fundament der Schöpfung stehen.


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Beitrag von Reinhard Mo 04 Okt 2010, 09:47

No'ah
Für die Woche 9. Oktober 2010 / 1 Cheschwan 5771
Torah: Bereschit / 1. Moshe 6:9 bis 11:32
Bemidbar / 4. Moshe 28:9-15
Haftarah: Jesaja 66:1-24

Eine einzige Rasse und Herkunft

“Und die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem und Ham und Jafet. Und Ham, das ist der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noahs, und von ihnen ist die ganze Erde bevölkert worden." (Bereschit / 1. Moshe 9.18 - 19).

Meistens ist uns die Art und Weise, wie wir das Leben betrachten oder wie wir beeinflusst werden, gar nicht bewusst. Tag für Tag nehmen wir normalerweise nicht bewusst wahr, dass wir selbst beeinflusst werden und wiederum andere beeinflussen durch verschiedenste Situationen und durch die Welt, die auf einer Vielzahl von Theorien und Überzeugungen basiert, was man dann als Weltanschauung bezeichnet.

Es ist unsere Weltanschauung, mit der wir zu definieren versuchen, was der Sinn unseres Lebens ist, vorausgesetzt, dass wir überhaupt daran glauben, dass das Leben einen Sinn hat. Dieses Weltbild, das jeder Mensch sich zurechtlegt, definiert, was wir von uns selbst und anderen erwarten, ob richtig oder falsch, ob Schuld oder Schande. Es definiert Erfolg und Misserfolg. Es steuert, wie wir die Vergangenheit bewerten und wie wir in die Zukunft schauen. Und natürlich bestimmt es, ob wir an Gott und an geistliche Dinge glauben und in welcher Beziehung wir dazu stehen.

Nur wenige Menschen entwickeln ganz bewusst ihre Weltanschauung. Die meisten von uns lernen unbewusst vom Leben der Menschen um uns herum. Dies kann unsere Familie sein, unsere Lehrer bis hin zur Popkultur, die uns umgibt. Aber es gibt auch Ausnahmen, denn es gibt Menschen, die, nachdem sie die Probleme oder Schwachpunkte in der Weltanschauung auf der Grundlage ihrer Erziehung oder durch ihr Umfeld erkannt haben, sich entschließen, diesen Sichtweisen und Einstellungen des Lebens aus dem Weg zu gehen, auch wenn dies nicht sehr weit verbreitet ist. Uns allen sind wohl schon Menschen begegnet, deren Weltanschauung sich abhebt von der Masse aller anderen Menschen, die wir kennen. Vielleicht gehören sie auch zu diesen Menschen? Ich denke, dass ich selbst wohl auch ein stückweit zu diesen Menschen zähle.

Wenn wir Menschen sind, die verbindlich den Lehren der Bibel folgen, dann ist, davon bin ich überzeugt, unsere Weltanschauung ganz und gar verschieden zur Masse der Menschen um uns herum. Einige dieser Unterschiede sind ganz offensichtlich. Ich glaube an Gott, nicht an irgendeinen exemplarischen Pseudo-Gott, sondern an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Ich glaube, dass Jeschua der Messias ist, und dass sowohl die Schriften des Alten wie des Neuen Bundes die Bibel, das Wort Gottes, ausmachen. Ich versuche auch, zu einem biblischen Verständnis von Moral, Geschichte, der Zukunft und anderer Aspekte des Lebens zu kommen.

Das bedeutet auch, dass ich immer wieder erstaunt darüber bin, wenn ich entdecke, dass es noch so viele andere Möglichkeiten gibt, mit denen ich die Dinge dieser Welt sehen kann, die dann jedoch mehr darauf basieren, was irgendwie aus meiner Erziehung heraus kommt oder was gemeinhin populäres Denken ist, und weniger aus dem, was die Bibel lehrt. Ich würde nicht behaupten, dass ich die Bibel vollkommen verstehe oder dass ich komplett erkannt habe, wie man in jedem Bereich des Lebens ein Leben nach den Maßstäben der Bibel führt. In der Tat bin ich davon überzeugt, dass ich noch so viel zu lernen habe bzw. noch viel Erkenntnis brauche. Gleichzeitig hält mich das aber auch demütig, zu sehen, in welchen Situationen die Wahrheit der Schrift von meinen persönlichen menschlichen Annahmen abweicht.

Ein Autor, der mir dabei geholfen hat zu erkennen, dass ich noch zu viel an diesen persönliche Annahmen festhalte, als ich selbst dachte, ist G.K. Chesterton (1874-1936). Nachdem ich bereits vor längerer Zeit von ihm gehört hatte, las ich einige seiner eher bekannten Bücher:
„Orthodoxy“ (1908 http://www.gutenberg.org/ebooks/130 ) und „Heretics“ (1905
http://www.gutenberg.org/ebooks/470 ).

In diesen beiden Büchern stellt er ganz praktisch heraus, dass die meisten von uns den Weg der Welt unbewusst übernehmen, obwohl dieser im Grunde nur das Produkt rein menschlicher Vorstellungen ist.

So gibt es zum Beispiel im Buch "Heretics" ein Kapitel mit dem Titel "Celts and Celtophiles", wo er unter anderem das Konzept der Rassenzuordnung kritisiert. Chesterton schreibt: "Und in allen Fällen, in denen die Wissenschaft oder Pseudo-Wissenschaft der Rettung und des Machterhaltes der Reichen und Törichten diente, ist kein Punkt so bemerkenswert, wie die Erfindung der Theorie der Rassenlehre." Nun, vielleicht war es ihnen schon bekannt, aber ich wusste nicht, dass das Konzept, den Menschen in verschiedene ethnische Gruppen oder Rassen einzuteilen, eine Erfindung des neunzehnten Jahrhunderts ist. Wenn Sie mir nicht glauben, dann forschen sie entsprechend nach. Es existieren eben noch andere Lehren neben der Meinung von Chesterton, wonach es zwar verschiedene Nationen gibt, aber keine verschiedenen Rassen.

Wenn wir an die Wahrheit der Bibel glauben, dann sollten wir das eigentlich bereits wissen. Wir sind alle Nachkommen von Noah und seiner Frau. Die Behandlung der drei Söhne von Noah, als wenn sie die Vorfahren drei verschiedener Rassen wären, ergibt biblisch keinen Sinn, sondern ist vielmehr Ergebnis des Versuches, die Bibel irgendwie an das 19. Jahrhundert und an die evolutionäre Pseudowissenschaft anzupassen.

Gemäß der Bibel gibt es nur eine Rasse, die menschliche Rasse. Auch wenn man nicht an die Wahrheit der Bibel glaubt, so ist es doch eine unbestrittene Tatsache, dass das Erbgut aller Menschen so geartet ist, dass wir alle von einer Art sind. Es gibt keine besonderen oder hervorgehobenen Rassen unter den Menschen. Unsere äußeren körperlichen Unterschiede sind nur durch Vermischungen auf Grund von Migration entstanden. Und dennoch sind die meisten Menschen heutzutage, Bibel-Gläubige eingeschlossen, der Lüge verfallen, andere Menschen durch die Brille der Rassenzuordnung zu sehen. Das ist eine Sichtweise, die alle möglichen Arten von Chaos und Verwüstung im letzten Jahrhundert und darüber hinaus geschaffen hat.

Eine biblische Weltanschauung setzt voraus, dass wir grundsätzlich alle Menschen, egal wer sie sind, wo sie herkommen oder wie sie aussehen, nur als das sehen, was sie sind, als Menschen.

Unanhängig davon, was für Unterschiede zwischen uns bestehen, wir werden andere nur dann sehen, wie es sein sollte, wenn wir sie als das sehen, was sie wirklich sind: Menschen, geschaffen nach dem Bilde Gottes.

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Beitrag von Reinhard Mo 11 Okt 2010, 08:54

Lekh Lekha (Geh aus)
Für die Woche 16. Oktober 2010 / 16 Heshvan 5771
Torah: Bereshit / 1. Moshe 12:1-17:27
Haftarah: Jesaja 40:27 - 41:16


Der Schlüssel zu einer biblischen Weltanschauung

“Und er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.“ (Bereschit / 1. Moshe 15:6)

In den Torahbytes der vergangenen Woche habe ich erläutert, wie die Art und Weise unserer Sicht auf das Leben und auf die Welt insgesamt auch uns selbst stark beeinflusst und verändert. Selbst wir, die unser Weltbild aus einer objektiven Quelle wie der Bibel ableiten, sind mitunter dadurch gekennzeichnet, oftmals unbewusst unsere Überzeugungen zu relativieren oder durch eine „gefilterte Brille“ zu sehen. Wir bemerken dabei nicht, dass diese „Brille“ bzw. diese verschobene Sichtweise schon fast eine Garantie dafür ist, dass wir zu einem falschen Verständnis des Lebens und der Weltanschauung kommen.

Einige sagen, weil wir das Leben nur auf der Grundlage unserer eigenen Wahrnehmungen betrachten, können wir nie an den Punkt gelangen, die Welt oder auch Gott so zu sehen, wie er wirklich sind. Jeder, der auch nur einen Funken Demut in sich trägt muss zugeben, dass, egal wie genau oder intellektuell gegründet ein Mensch etwas versteht, unsere menschlichen Grenzen uns dennoch daran hindern, jemals wirklich die Gesamtheit des Lebens, oder auch nur die Gesamtheit eines einzigen Bereiches des Lebens zu erfassen.

Es gibt eine berühmte Geschichte mit dem Titel "Die blinden Männer und ein Elefant", in der eine Gruppe von Blinden die verschiedene Teilen eines Elefanten ertasten, und dabei zu sehr unterschiedlichen Schlussfolgerungen hinsichtlich seiner Art kommen. Sie stützen ihre ungenauen Rückschlüsse auf die einzelnen Körperteile, die jeder von ihnen ertastet hat. Die Geschichte macht deutlich, wie töricht es ist, ungenaue Verallgemeinerungen und Schlussfolgerungen zu treffen auf der Grundlage unserer eigenen sehr begrenzten Erfahrungen. Die unterschiedliche Art und Weise, wie die Menschen die Welt und das Leben betrachten, ist nichts anderes als der schwache Versuch der Menschen, das Leben zu verstehen. Wir sollten daher aufhören, unsere Unterschiede zu bestreiten, drum herum zu reden oder Wortklauberei zu betreiben.

Es gibt einige interessante Aspekte in dieser Geschichte, und die Lehre für uns besteht darin, die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung zu akzeptieren. Aber es gibt auch erhebliche Mängel und Grenzen in dieser Gleichnisgeschichte, denn sie offenbart letztlich die unbiblische Weltanschauung. Zum einen fühlt oder tastet jede Person nur ein Körperteil des Elefanten. Es hätte nicht viel gebraucht um zu erkennen, dass es mehr gibt an diesem Elefanten, als nur ein Körperteil. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige Menschen beim Hören der unterschiedlichen Ansichten der anderen, anstatt zu streiten oder zu diskutieren, zunächst innehalten würden, bevor sie voreilige Schlüsse ziehen. Ja, es gibt aber wohl etliche Menschen, die so sind wie die Blinden in der Geschichte, aber die daraus resultierende Annahme, dass jeder so ist wie sie, und dass wir deshalb alle Hoffnung aufgeben müssten, die wahre Art des Elefanten zu erkennen- oder die Sicht des Leben - oder das Wesen Gottes, ist ganz sicher unbiblisch.

Was wirklich biblisch ist, sehen wir vielmehr in einer anderen Geschichte - eine Geschichte, die wirklich geschehen ist. Es ist die Geschichte von Abraham. Durch Abraham sehen wir, dass wir das Wesen Gott durchaus erfassen und erkennen können. Wir können ihn erkennen, nicht deshalb, weil Menschen wie Abraham irgendwie eine gute Auffassungsgabe oder Intelligenz hätten, sondern weil Gott selbst sich uns offenbart. Ebenso wichtig ist zu wissen, wie wir Gott erkennen können. Im Gegensatz zu den Dingen, nach denen viele Menschen streben, wie intellektuelle Fähigkeiten, moralische Einstellung, asketische Lebensweise oder rituelle Bräuche kann Gott nur durch den Glauben erkannt werden.

Der biblische Glaube ist kein unangemessenes Wunschdenken oder eine unbegründete Hoffnung auf ein gewisses Maß an Güte und Erbarmen, sondern eine Antwort und Reaktion aus dem Vertrauen heraus gegenüber dem Gott, der sich selbst bekannt gemacht hat. Dies ist es, was Abraham als Vorbild des wahren biblischen Glaubens auszeichnet. Als Gott ihn konfrontiert mit seinen vorgefassten Denkweisen – mit seinem vom menschlichen Denken beeinflussten Weltbild – vertraute Abraham ganz auf Gott und nahm damit gleichzeitig Gottes Weltsicht in sich auf.

Gott im Glauben zu erkennen bedeutet, dass die Art und Weise, wie wir die Welt, das Leben und Gott selbst sehen, ständig hinterfragt und an den Maßstäben Gottes ausgerichtet werden muss. Das bedeutet nicht, dass Gott nicht erfassbar oder erkennbar ist, sondern vielmehr, dass wir bereit sind, die Realität unserer eigenen begrenzten Wahrnehmung zu akzeptieren.

Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass wir wie die Blinden in der Geschichte mit dem Elefanten werden. Allerdings sollten wir deshalb nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass Gott nicht erkannt werden kann. Wir können ihn allerdings nur erkennen, wenn wir unser Vertrauen und unseren Glauben ganz in Ihn gründen.

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