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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 20:52

Ursel brauchte nicht viel zu sagen, schon ihre Anwesenheit schien Stella zu stärken. Diese legte jetzt ihren Kopf in den Nacken und seufzte tonlos. Ursel wusste von der Begegnung mit den Befreiten, wie bedrückend solche Berichte aus erster Hand wirken konnten. Die Festigkeit ihrer eigenen Stimme überraschte sie, als sie sich sagen hörte: „Wir schaffen das gemeinsam, Stella!“ Kaum wahrnehmbar nickte die Angesprochene jetzt und lächelte müde. „Ja, Ursel. Das hier stehn wir nur zusammen durch. Wer weiß, was noch auf uns wartet?“ Insgeheim dachte sie sich die Antwort, wer das wissen konnte. Da spürte sie Ursel´s Hand auf ihrer Eigenen, und sie verschränkten einander die Finger. Diese Geste tiefer Freundschaft brauchte keine Worte. Soldaten waren immer noch Menschen trotz erlernter Disziplin. Und so lange sie das auch zeigen konnten, waren sie nicht zu Maschinen verkommen. Diese Schicksalsgemeinschaft aus Kriegern und Zivilisten wusste, dass es keinen anderen Weg als das Zusammenhalten gab. Zum Glück im Unglück hatten sie genug Platz, um sich einigermaßen frei zu bewegen. Auch wenn es an Sanitäranlagen mangelte, befand sich im Waschraum ein Abfluss im Boden. Solch ein Plumsklo war besser als nichts.
Draußen hatte man die Fahrzeuge nach Kräften verborgen unter den mitgeführten Tarnnetzen. Zusätzlich wurden Ginsteräste gesteckt, um einen bewachsenen Hügel zu mimen. Aber mehr als hoffen konnten sie nicht. Sicher wäre da von „der Macht des Gebetes“ zu sprechen gewesen, aber wenn jemand erst in einer prikären Lage steckt, hält so manche Theorie angesichts der Prüfung nicht Stand. Und sie waren umgeben von realen Bedrohungen, die niemand ernsthaft in Frage stellen konnte. Nur Narren hätten jetzt den Vorwurf des Unglaubens erhoben und gehöhnt. Aber insgeheim spürten die Flüchtlinge, Militärs gleichermaßen wie Nichtkombattanden, dass ihnen die blanke Realität begegnete und keine Ausflucht ließ. Das Innerste wurde aufgedeckt und ihnen vor Augen gehalten.
„Achtung!“, meldete Panzerkommandant Leng, „feindliches Geschwader steht vor der Tür“. Ein Raunen erfüllte die Gestrandeten. Jetzt blieb ihnen, abzuwarten. Was hätten sie auch tun können? Die fliegenden Feuerspeier würden auf jede Bewegung sofort reagieren. Dass Tarnung nicht immer hilft, war den im Keller Ausharrenden klar. Metall schimmerte nunmal, wenn es Licht reflektierte. Eben so wiesen die Gummiteile der Netze einen matten Glanz auf. Alles in Allem keine guten Voraussetzungen, den Verfolgern zu entkommen. Angespanntes Lauschen, ob irgend etwas da draußen geschah. Aber die Objekte, die das Radar ihnen so deutlich präsentierte, schienen ihrerseits zu warten. Jede Belagerung ist von tödlicher Wirkung, wenn den Verteidigern alle Nachschubwege versperrt werden. Und genau danach sah es aus. Die Schweber, wer auch immer sie steuerte und was es auch immer war, schienen in geringer Höhe zu parken.
Kein Signal war aufzufangen, da draußen herrschte absolute Stille. Was konnten sie tun, um sich doch noch mit Wasser und Essen zu versorgen? Das Einzige wäre ein Tunnel gewesen, der sie unbemerkt zur Oase führen konnte. Doch das überstieg aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Ausdauer. „Meine Herrschaften“, begann Oscar Ebeling die kleine Runde, „uns liegt keinerlei Absichtserklärung des Feindes vor, noch ist uns bekannt, wie lange er uns zu belauern gedenkt. Irgend welche Vorschläge?“ Unauffällig hatte er Binjaschar angesprochen und seine beiden Offiziere mitgeführt. Binjaschar war es dann auch, der den Tunnel als Möglichkeit erwähnte, wenn auch mit Vorbehalt. „Hmmm“, schürzte Ebeling die Lippen. Ursel Pötschke ging in Gedanken die verfügbaren Geräte durch, einschließlich geeigneten Sprengstoffes. „Jaaa“, bemerkte sie schließlich, „wir haben Zündschnüre und Lunten mitgebracht. Notfalls können Granaten das härtere Gestein lösen. Ich denke, das bringt uns einigermaßen voran. Die Karte hier“, wobei sie auf das Gelände zwischen Keller und Flusstal zeigte, lässt uns die Entfernung ziemlich genau abschätzen.“ Und jedem Einzelnen in die Augen blickend, sagte sie: „Wenn wir gar nichts unternehmen, sterben wir.“ „Albert, wie schätzt du die Panzergranaten ein? Sind sie zu wuchtig für den Tunnelbau?“, wollte Ebeling wissen. Der Angesprochene wiegte seinen Kopf, bevor er ansetzte. „Theoretisch könnte eine AK- Munition für Stollen taugen. Aber nur, wenn er tief genug unter der Oberfläche liegt, sonst besteht Einsturzgefahr. Und einen Schützengraben können wir nicht gebrauchen, wenn uns Luftwaffe bedroht. Ich würde daher Granaten erst später verwenden.“ Allgemeines Zustimmen. „Gut“, folgerte Ebeling, „dann stellen wir den Bautrupp zusammen!“
Zum Glück hatten die Soldaten die Munitionskisten in den Keller geschafft, bevor die anrückende Armada ihnen zu nah gekommen wäre. Auch fanden sich ein paar Pickel der Pioniere. Unter den Zivilisten waren sehr wenig Arbeitsfähige für das Projekt verfügbar, doch das genügte vollauf. Ohnehin konnten immer nur 5 nebenander das Erdreich bearbeiten. Für die Baumaschinen war kein Zugang vorhanden, abgesehn vom hohen Risiko, außerhalb des Kellers entdeckt zu werden und auch noch alle Fahrzeuge im Feuer zu verlieren. Bisher zeigte das Radar keine Bewegung der Schweber, obwohl sie garantiert wissen mussten, wie ein Tarnnetz aussieht. Nein, an den Fahrzeugen schienen sie kein Intresse zu haben.
Mittlerweile betrug der Tunnel 10 Meter, das aber schon am ersten Tag. Allmählich fragte man sich, wo denn der Abraum verbracht werden könne. Einfach nach draußen damit, käme Selbstmord gleich. Damit wäre alles verraten worden. Sie mussten wohl oder übel enger zusammenrücken und vorerst einen Raum für den Schutt opfern. Was die Nahrung anbelangte, war Binjaschar von Anfang an gegen das Schlachten, zumal nicht ein widerkäuender Paarhufer in der Oase gesichet wurde. Außerdem konnte der Bestand eher ihre Katzen bei Kräften halten, und eventuell fanden sich alle Weißen ein. Vom löwischen Verhalten her neigten auch die Kreuzungen zum Rudel. Auch wenn der Tiger als Einzelgänger galt, musste das nicht viel bedeuten, weniger noch bei ihren Parktieren, die von klein auf das Rudel gewohnt waren. Sie zogen es vor, den schwebenden Ungetümen aus dem Weg zu gehen. Was, wenn ein Teil der Flammenwerfer in der Oase stationiert wurde? Doch das war nicht vorausschaubar, und ohne Verbindung zum Frischwasser konnte niemand länger als wenige Tage aushalten. Trotz des Baubetriebes konzentrierten sich die Offiziere auf den Funkverkehr. Wichtig war auch, was der Weltempfänger vermittelte. Da tat sich Einiges auf politischer Ebene. Internationale Streitigkeiten traten in den Hintergrund, hatte man doch gemeinsame Feinde und half einander beim Wiederaufbau, so fern daran zu denken war. Denn Kleinstmeteoriten hagelten auf die Erdoberfläche und verursachten massive Schäden. Nicht selten wurden Fahrzeuge zertrümmert, Gebäude beschädigt und Menschen erschlagen. Was man ahnte, aber zu verdrängen suchte, war der Umstand, dass die kleinen Brocken die Bugwelle eines etwas größeren Objektes darstellten. Als wenn der Einschlag vor Monaten zu wenig war, folgte sehr wahrscheinlich noch einmal so etwas. Und nicht alleine der Impakt selber, nein, die unausweichlichen Folgen waren das Verheerende. Da kam erst einmal die enorme Druckwelle, die für Zerstörung im Umkreis vieler, mitunter hunderter Kilometer, sorgte. Vulkanasche hüllte die Welt in Dunkelheit und erstickte fast alles Leben. Dann regnete es geschmolzene Steine, die weltweit Brände verursachten. Genau das war damals beim Einschlag im Golf von Mexiko passiert und löste auch noch die Globalflut aus. Der Meteorit vor Monaten war dagegen vergleichsweise harmlos. Vergleichsweise, denn er hatte schon schlimm gewütet, wie alle Überlebenden hautnah mitbekamen. Das, was man dem Weltempfänger entnehmen konnte, zeichnete ein düsteres Bild. Neben Lobliedern auf die Regierungen und Reden Lord Maitreya´s, des `Weltenlehrers´ in Dalai Lama- Manier, steigerten sich die Reporter immer wieder in Hasstiraden gegen Christen und Juden. Klassischer Buhmann der Nationen war wie üblich IsraEl. Und man blieb nicht beim Reden. Truppenkonzentrationen entlang der Grenzen manövrierten IsraEl in einen Belagerungszustand, ähnlich wie das HQ umstellt war von ominösen schwebenden Flammern.
Eine Woche Bautätigkeit hatte sie 200 Meter näher zur Oase gebracht, als massiver Fels den Weg blockierte. Mittlerweile 20 Meter unterhalb der Oberfläche, konnte Panzerkommandant und Grenadier Leng eine erste vorsichtige Sprengung wagen. Dazu probierte er zunächst eine Lunte, um die Reaktion des Gesteins zu sehn. Die Lunte erbrachte allerdings nur leichte Absplitterung. Doch die Mulde am Fuß des Felsens genügte für eine ferngezündete Granate. Die Detonation legte Einiges frei. Zumal konnte der Bautrupp mit seinen Pickeln, die auch als Kreuzhacken bekannt waren, von da an ungefähr einen Meter weiter. Dann musste nochmals eine Granate zum Einsatz kommen. Das Ganze zog sich über einen vollen Tag hin, wobei an die 10 Granaten verbraucht worden waren. Irgend wie klang das Gestein unter den Hieben jetzt anders. „Albert, was könnte das bedeuten?“, fragte Binjaschar während einer Pause. Leng brauchte nicht lange zu überlegen, denn ihm war klar, dass ihr Bautrupp sich einem Hohlraum näherte. „Leute, seid auf der Hut. Geht vorsichtig zu Werke. Wir können leider nicht abschätzen, in welchem Winkel wir herankommen. Es kann gut sein, dass wir beim Durchbruch irgend wo im Höhlendach landen. Gebt also Obacht und fallt nicht in ein Loch! Unsere Pioniere werden mit Kletterausrüstung und Entfernungsmessern bereitstehn.“ Letztgenannte Untensile bestanden aus phosphorisierenden Stäben, die in das Dunkel geschossen oder geworfen wurden und auf dem HUD eine genaue Meterangabe erlaubte. Jede Klangveränderung wurde gemeldet, um ein genaueres Bild zu erhalten. Schließlich bröckelte das Gestein und rutschte in einer Kaskade zu Boden. Binjaschar war zur Stelle und leuchtete als Erster in den unbekannten Hohlraum. Da zeichneten sich trübe in einiger Entfernung wenige Konturen ab. Sofort schickte er jemanden los, um die Offiziere zu verständigen. Bald rückten auch schon die Pioniere an. Bildete der Durchbruch anfangs nur einen Spalt, so wurde er schnell auf rund 2 Meter ausgeweitet. Von jetzt an hatte der Bautrupp Urlaub, denn die Höhle war Pioniersache. Sie musste gründlich erforscht werden und auf Gefahren untersucht. Falls ein Ausgang zu finden war, galt es, unauffällige Erkundungen im Freien durchzuführen. Auf jeden Fall brauchten sie den schnellsten Weg zur lebensspendenden Oase!
Die Höhle war eine wirklich eindrucksvolle Entdeckung. An ihren Wänden glizerten Kristalle, wenige Stalagtiten und Stalagmiten wuchsen ihrer Vereinigung entgegen. Es war nicht sehr kalt, aber eine gewisse Luftfeuchte wies auf Wasservorkommen hin. Es roch nicht muffig, die Luft war also staubfrei. Bald schon fanden die Pioniere frisches Wasser. Bevor man es trinken wollte, wurde eine Probe analysiert. Für Strategien zum Überleben war das Militär gut ausgerüstet. Mobile Labore gehörten eben dazu. Die Ergebnisse ließen kaum auf sich warten, und endlich wurde das Höhlenwasser zum Trinken freigegeben. Wenigstens mussten sie nicht verdursten. Die Pioniere hatten im schon erforschten Teil der Höhle ein Basislager aufgebaut und brachten einige weitere Materialkisten hinein. Da waren auch große sperrige Güter zu transportieren, die nur per Kran von den Ladeflächen der LKW gehoben werden konnten. Die Baumaschinen hatten das noch rechtzeitig schaffen können, und eigens für Schwerlasten mit Ketten bestückte Paletten wurden über die Kellertreppe nach unten geschafft. Zum Glück war sie nicht verwinkelt und führte grade hinunter. Sonst wäre das Sperrgut noch immer nicht, wo man es haben wollte. Diese kettenbetriebenen Paletten wurden bis zum Durchbruch geschoben. Bis dahin hatten sie in Ruhe arbeiten können. Doch nun brauchten sie Krantechnik, denn der Durchbruch befand sich tatsächlich weit oben in der Höhle. Erst nach einigen Tagen wurden an deren Dach hängende Skelette entdeckt. Dies waren aber keine Ausnahmen, denn von weiteren Höhlen waren solche Funde bekannt. So sah man in der deutschen Attahöhle einen Bären an der Decke. Hals und Beine baumelten abwärts, und ganz offensichtlich war er in der Höhle ertrunken und mit seinem Rücken durch Mineralien festzementiert worden, als die Wasser wieder sanken. Genau so musste es diesen Zeugen der Vergangenheit widerfahren sein. Was das genau für Arten waren, sollte das Team um Dr. Falcone begutachten, doch vorerst befanden sie sich noch in ärztlicher Obhut im HQ des Kellers.
Bislang hatte zur Stromversorgung ein kraftstoffbetriebenes Aggregat gute Dienste erwiesen, doch das war nur für eine begrenzte Zeit befeuerbar. Denn von wo sollte Nachschub an Sprit kommen? Im Basislager waren die Pioniere um ein paar Techniker verstärkt worden. Draußen begab sich ein kleines Team in große Gefahr. Unter den wachsamen Augen des Feindes mussten sie es fertigbringen, einen Kranaufsatz vom Fahrzeug abzumontieren, ohne eine sichtbare Erschütterung des Tarnnetzes zu verursachen. Hinzu kam, dass die ganze Aktion möglichst ohne Geräusch ablaufen sollte. Ein Himmelfahrtskommando, wenn man an Himmelfahrt glaubte. Sie konnten immer nur wenige Einzelteile bergen, doch die großen Elemente wie den Motor und Sockel mussten sie mit Hilfe der anderen Baumaschinen abheben und auf die Kettenpaletten setzen.
„Leute, ihr wisst, was ihr zu tun habt!“, sagte Oscar Ebeling zum Team Feuerstein. Er wartete die Bestätigung ab. Als die Bereitschaftsmeldung eintraf, rückte der kleine Trupp aus. Mittlerweile hatten die Pioniere einen bequemen Ausgang finden können, der dazu noch gut verborgen hinter großen Felsen und Bäumen lag. Die Bäume hatten doch tatsächlich überlebt und boten mit ihrem Laub Deckung. Von diesem Startpunkt aus begaben sich die Wagemutigen zum vereinbarten Standort. Am Ziel sollten sie ein Lagerfeuer inszenieren und möglichst alle Feinde anlocken. Um auch sicherzugehn, dass die sich ablenken ließen, wurde jemand als Amokläufer losgeschickt, Steine gegen die schwebenden Flammenwerfer zu schleudern. Alle Mitglieder des Teams trugen feuerfeste Kleidung, auch der Amokläufer. Vorsichtig stiegen sie die Kettenleiter hinab und begaben sich zum Ausgang, vorbei an einem von den Pionieren gebauten Gehäuse, in dem einige Elektronik installiert war. An sie sollte bald angeschlossen werden, was noch in den sperrigen Kisten verborgen war. Kommandant Ebeling wartete auf die Meldung des Funkers, der ihn benachrichtigte, sobald Feuerstein in Position sein würde. Knacken in der Leitung. Alle horchte gespannt auf. Ganz leise war jetzt jemand zu hören. Irgend etwas stimmte nicht. Als ob die Luft ionisiert wäre. So etwas hatten die Soldaten bisher nur gehört in Verbing mit EMP- Effekten, wie sie beim Einsatz der Atom- oder Neutronenbombe auftraten. Besorgt sahn sie einander in die Augen. Ganz leise konnte der Funker Worte verstehn und schrieb sie auf. Schließlich las er sie vor: „So was wie Nordlicht... noch nie gesehn... Luft flimmert... irgend wie vibriert... oh Scheiße... zur Höhle... sich, wer kann. Die Verbindung ist endgültig weg. Team Feuerstein muss wohl in Schwierigkeiten stecken. Ich bleibe dran.“ Die Pioniere in der Höhle hatten eh das Ganze mitgehört und meldeten sich: „Hier Höhlenbär. Feuerstein wurde überrascht und kommt zurück. Ihnen brennt aber nicht der Kittel. Wiederhole: Kittel brennt nicht“ So weit war klar, dass die Aktion vereitelt wurde. Durch was und wen auch immer, sollten Alle bald erfahren.
Wieder meldete sich der Funker: „Höhlenbär hat Honig bekommen. Wenigstens etwas!“ Es würde ungefähr 30 Minuten dauern, bis Team Feuerstein aus dem Tunnel wieder im HQ eintraf. Im Idealfall.
Doch Team Feuerstein sprach vom Basislager aus: „Hier Feuerstein von Höhlenbär. Das Erste, was wir da draußen sahn, war eine Art Aurora australis. Dann flimmerte die Luft überall, und wir spürten so ein Brummen. Auf einmal kamen sie. Wir dachten zuerst an die Flammenwerfer, aber die Schiffe, die da runterkamen, sahn anders aus. Wir konnten besser nur verschwinden. Wer weiß, was die aus uns gemacht hätten... Gut, wir kommen jetzt zurück. Macht schon mal Kaffee für uns. Ende.“
Alle sahn sich einander wortlos an. Wer auch immer da landete, kam als Invasor. So viel stand schon mal fest. „Wir wissen absolut nicht, von was wir hier sprechen“, sagte Kommandant Ebeling zur versammelten Menge. „Der Feind verfügt über eine uns unbekannte Hochtechnologie, das ist klar. Doch weder wissen wir, von wo er kommt, wer das ist, noch was er überhaupt will. Wir wissen gar nichts, außer dass es ein Feind ist. Aber vermutlich gibt es einen Hinweis, einen Hinweis, den wir noch nicht nachprüfen können. Joschiah Binjaschar kann uns eventuell etwas dazu sagen.“ Und an Joschiah gewand: „Komm bitte zu mir“. Als er schließlich neben Ebeling auf dem kleinen Podest stand und das Mikrofon hielt, lauschten Alle seinen Ausführungen. „Ihr wisst ja, dass das verbotene Buch einige Dinge enthält, welche wortwörtlich eingetroffen sind. Man sagt `Prophetie´ zu solchen Voraussagen. Im Buch sind Vorgänge beschrieben, die sehr an Atomschläge erinnern. Auch von einer Weltherrschaft mit Zentralregierung ist zu lesen. Von etwas, was wir heute als faulen Zauber bezeichnen würden, von betrügerischen Wundern, wie es heißt. Ich denke, die Schiffe tarnen sich als außerirdische UFOs. Die Wesen, welche ihnen entsteigen, werden uns glauben machen wollen, sie kämen von fremden Welten in der Absicht, uns zu `retten´. Aber lassen wir uns nicht von ihnen täuschen, weder von ihrer Macht, noch von ihren Tricks! Nein, sie sind keine Außerirdischen. Aber sie gehören auch nicht zu unserer Welt. Ich nenne sie überirdisch. Sie kommen als Götter, als Boten der Weisheit und ähnlicher Dinge. Sie kommen, uns zu kontrollieren und zu knechten. Damals hießen sie `Göttersöhne´, doch es waren von G'tt abgefallene Kreaturen, die uns beinah ausgerottet hätten in ihrer maßlosen Gier. Das wird in den kommenden Jahren auch so sein. Wir werden es erleiden und mehr. Die Katastrophen werden auch nicht nachlassen. Auch diesmal werden wir zur bedrohten Art gemacht. Von Denen. Es wird Zeit, unser aller Leben in die Obhut G'ttes zu begeben. An dieser Stelle haben wir die Gelegenheit, uns Ihm anzuvertraun. Ich tue das jetzt stellvertretend für uns alle. Wer mag, soll meine Worte für sich sprechen lassen, als bete er sie selber.“ Nun hob er seine Hände nach oben, schaute hoch und begann: „Vater in den Himmeln, trotz unserer Erungenschaften sind wir schwache Menschen geblieben. Unser Geschick ist erneut bedroht. Nur Du weißt, wer von uns überlebt. Nur Du kannst uns wirklich durchhelfen. Wir stehn hier mit leeren Händen. Keine Waffe wird uns nützen gegen diese... Diese Bestien, die sich als unsere Helfer ausgeben, doch unser Blut fordern. Vater, da sind wir. In Deine Obhut begeben wir uns. Du hast uns die Höhle finden lassen, frisches Wasser. Du wirst uns auch mit Essen versorgen, dass wir holen können unter Deinem Schutz. Von dieser Stunde an leben wir mit Dir. Amin.“ Und an die Umstehenden gewand, sagte er: „Wer mag, spreche ebenfalls amin. Das kommt vom Wort Emuna und bedeutet so viel wie Treue und Vertrauen.“ Hiermit entließ Ebeling die Versammelten.
Ein seltsames Schweigen lag in der Luft. Jeder schien sich Gedanken zu machen und abzuwägen, was Joschiah gesagt hatte. Hier und da begannen sich Leute auszutauschen. Joschiah hoffte insgeheim, dass man diese Chance nutzen würde und nicht wieder zur Tagesordnung übergehe. „Das war genau richtig für den Augenblick“, hörte er eine vertraute Stimme hinter sich. Und wahrhaftig, als er sich umdrehte, stand Lissi bei ihm. Sofort fielen sie sich in die Arme. Endlich war sie genesen. Ob wohl Doktor Falcone und seine Vertrauten auch wieder auf den Beinen waren? Doch erst wollten Beide ihre wiedererlangte Zweisamkeit auskosten und saßen beisammen.


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buch - Tage danach - Seite 2 Empty 6 Alien

Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 20:57

Die Schiffe setzten ihre Fahrt fort. Sie zogen langsam über dem abgebrannten einsamen Haus hinweg, unbemerkt vom Radar, das allerdings auch keine Flammenwerfer zeigte. Sie waren verschwunden. Allmählich traute man sich wieder ins Freie. Aber Binjaschar´s Worte blieben ihnen bewusst. Niemand hatte Ambitionen, Streit anzufangen oder alleine außer Sichtweite zu geraten. Immer waren sie in Gruppen unterwegs. Ali hatte wieder auf Dorian Gebietserkundungen durchgeführt. Vielleicht fand er ja eine Obstplantage oder Ähnliches. Auch weitere Mitglieder der Gemeinschaft waren „auf den Strauß gekommen“, und bald hatten sie eine kleine Reiterei. Die Soldaten hatten ihre Pflicht erfüllt und am Ende die Verbrecher hingerichtet. Als Zeugen wurden die Überfallenen vereidigt. Ihre Aussagen waren zugleich auch eine Art Lebensversicherung, denn wer an der Strafverfolgung aktiv mitwirkte, erhielt Amnestie. Das war eine Masche, durch die man schlüpfen konnte, wenn man davon wusste. Kommandant Ebeling hatte es den Zivilisten am Abend vor der Verhandlung mitgeteilt, so dass Alle ein Stück erleichtert waren.
Während sie die Höhle weiter erforschten und auch die Krananlage beim Durchbruch installiert hatten, wartete der Weltempfänger mit seltsamen Reportagen auf. Sehr seltsamen Reportagen...
„...auf einmal materialisierte das Wesen vor unseren Augen!“, war aus dem Weltempfänger zu hören. Erich von Däniken und weitere Zeugen sprachen über ihre Begegnungen mit Fremden, die aus dem Nichts erschienen, ihre Botschaft an die Menschen lieferten und wieder unsichtbar wurden. Sofort musste Binjaschar an Lord Maitreya denken, von dem es ebenfalls hieß, er habe eine solche Fähigkeit. Hinzu kam, dass er angeblich auch noch sein Äußeres nach Belieben ändern könne, mal erscheine er als Frau, mal als Mann und als unterschiedliche Personen. Das Ganze erinnerte an Darstellungen von Engeln, die sich quasi „in Zivil“ unter die Bevölkerung mischten und ihre Mission durchführten. All das bekamen Millionen Zuschauer schon Jahre zuvor per Spielfilm präsentiert. Wurden die Massen etwa auf das vorbereitet, was nun käme? Mit Schaudern wurde Binjaschar der antiken Berichte gewahr, wie sie in der Bibel und anderen Dokumenten weltweit aufgefunden wurden und bis auf diesen Tag in Archiven studiert werden konnten. Hatte ein Teil der Gemeinschaft anfangs noch starke Skepsis gezeigt, nahmen sie nunmehr die Sache doch erster. Allmählich breitete sich ein mulmiges Gefühl unter ihnen aus, je mehr sie durch den Funk erfuhren. Obwohl man über den angeblichen Ausgang des Mayakalenders frotzelte, übte der Gedanke an den 21. Dezember 2012 schon eine gewisse Faszination aus. Doch der Termin war verstrichen, ohne dass „Bolon Yokte herniedergekommen“ wäre. Nein, etwas oder jemand Anderes war seit etlichen Jahren präsent, als „Lord Maitreya“ bekannt. Polizisten hatten zeitweise gleich serienmäßig Zulauf irritierter Passanten, die allesamt eine identische Geschichte erzählten: Anhalter wären zugestiegen, hätten etwas von „Jesus“, der „sehr bald wiederkäme“ gefaselt und seien daraufhin „spurlos verschwunden, in Luft aufgelöst“, wie es hieß. Diese Begebheiten häuften sich um die 1980er Jahre, und zwar nicht regional begrenzt. Was auch immer da geschah, mutete äußerst befremdend an. Und im nächsten Jahrtausend, im ersten Jahrzehnt, meldeten Einige unerklärliche Lichtzeichen an Wänden, sternartige Himmelserscheinungen und ähnliche Phänomene. Die Experimente der NASA in der Area 51 taten ihr Übriges, um den Glauben an Außerirdische anzukurbeln. Binjaschar wusste, dass es eine andere, eine näherliegende Erklärung zu all diesen Begebenheiten gab, und sie zu finden war er mit seinen Gefährten aufgebrochen. Wann würde es endlich dazu kommen? Angesichts der Geschwindigkeit, in der sich die Rundfunkbeiträge häuften, blieb kaum noch Zeit. Obwohl die Bevölkerung drastisch abgenommen hatte, war es jetzt noch gefährlicher, das verbotene Buch bei sich zu haben. Fast schon konnte man es eine einfache Gleichung nennen: Weniger Personen, mehr Kontrolle. Man fiel eher auf als im Schutz der anonymen Masse. Das bedeutete ein Problem, dessen sich Alle mehr oder weniger bewusst waren.
„Ihr Menschen müsst wieder auf eure inneren Werte achten“, war aus dem Weltempfänger zu vernehmen. Maitreya hielt einen seiner Vorträge. Mit sanfter Stimme, die an den Dalai Lama erinnerte, zog er die Massen in seinen Bann. „Übt Ehrlichkeit und sucht Freundschaft. Was trennt, lasst hinter euch. Nun stehn wir am Wendepunkt und bereiten uns vor für etwas Neues. Die Menschheit wird gereinigt von aller negativen Energie. Zwist und Neid müssen enden. Der nächste Schritt ist ein Quantensprung in die Zukunft und führt in ein besseres Leben. Neue Technologien ersetzen veraltete zerstörende Methoden. Die Umwelt kann sich nur noch erholen, wenn keinerlei Abgas, kein Zubetonieren und keine Kriegshandlung mehr vorkommt. Wir gaben euch alle 12 Kristallschädel, doch nur Wenige vermögen ihre Botschaften zu empfangen. Von den 12 Planeten ist eure Erde am Schlimmsten dran. Ihr seid unser Sorgenkind. Zu euch bin ich abgesandt worden, euch in die Geheimnisse einzuführen. Es besteht Hoffnung für den gereinigten Überrest. Alle Frevler werden ausgesondert und bleiben fern von der neuen Welt. Sie werden euch niemehr an der Weiterentwicklung hindern. Unwürdig, wie sie sind, bedeuten sie Gefahr und vereiteln die Erneuerung, die euch Freiheit bringt. Werft alle Fesseln der Vergangenheit von euch ab und schaut nach vorne, wo das Licht eines neuen goldenen Zeitalters euch empfängt.“
Alle Anwesenden waren angerührt von diesen Worten, drückten sie doch die Hoffnung und Sehnsucht unzähliger Generation aus. Binjaschar ließ den Blick durch die Runde schweifen. Da trafen sich seine Augen mit Ebeling´s. Unauffällig begab er sich zum Kommandanten und bat ihn leise um eine Lagebesprechung. Auch Ursel Pötschke und Grenadier Leng schlossen sich an. „Ich weiß nicht, wie das Ganze auf euch gewirkt hat“, fing er an, „Was haltet ihr von der Behauptung, da seien 11 weitere Planeten mit Menschen besiedelt? Und wer sind Jene, die Maitreya angeblich zu uns abkommandiert haben sollen? Ich bin skeptisch.“ Panzerkommandant Leng schien am Wenigsten mit Maitreya´s Botschaft anfangen zu können. Während er noch nach Worten suchte, teilte Ursel Pötschke ihre Gedanken mit: „Da ist schon etwas dran, wenn man sich anschaut, was wir aus unserer Welt gemacht haben. Überall herrscht Chaos und Gier, aber der Mensch bleibt auf der Strecke! Ich denke, wir sollten uns anhören, was der Mann zu sagen hat. Vielleicht kann er uns ja wirklich weiterhelfen, auch wenn ich das kosmische Zeug nicht glaube. Egal, ob da noch andere Erden sind und wie viel davon. Hinkommen werden wir eh niemals, also ist es unwichtig. Aber lasst uns wenigstens hören, was er auf Lager hat.“ Oscar Ebeling war sehr ernst und gefasst, als er seinen Eindruck schilderte: „Auf der einen Seite klingt seine Rede ja einleuchtend, aber ist sie auch realistisch? Was meint er denn mit `Reinigung´? Das Massensterben etwa? Hinrichtungen? Denkt er etwa, so die Menschheit ändern zu können? Das halte ich für Fantasterei. Seine Worte mögen ja bei Vielen ankommen und ihnen so etwas wie neuen Mut geben, doch sie werden am nächsten Tag schon in den Spiegel sehn müssen und eingestehn, dass im Grunde nichts geschieht, was nicht schon immer geschehn ist. Da kommt keine `große Erleuchtung´ auf uns zu. Nicht, so lange wir so sind, wie wir nun mal sind, und es wird sich auch nichts ändern. Mag ja sein, dass bei Manchen ein Gesinnungswandel stattfindet, was gut wäre. Doch denken wir ernsthaft, mit guten Vorsätzen wäre es getan? Wir bleiben fehlerhaft, was auch immer wir gegenteilig beteuern mögen.“ Einige Zeit saßen sie noch schweigend beisammen und hingen ihren Gedanken nach. Schließlich schlug Binjaschar vor, die Sache vor G'tt auszubreiten. Oscar Ebeling schaute ihn an, als läge alle Sehnsucht darin. Ursel Pötschke nickte nur, und Albert Leng wiegte verlegen seinen Kopf, stimmte aber doch noch zu. So begann ihre erste „Konsultation mit G'tt“. Waren die Worte noch zaghaft, so löste sich dennoch in ihnen etwas, wie Binjaschar spürte. Diesmal brauchte er sie nicht so stark zu leiten, denn es war offenkundig, dass mehr Freiheit vorhanden war. Sie fassten endlich eigene Worte und wagten sich voran. Selbst Albert Leng überwand sein anfängliches Stammeln und öffnete sich dem „realen Schöpfer“, wie er G'tt fortan zu nennen pflegte. Das Umdenken geschah in kleinen Schritten, bevor sie bereit waren zu diesem großen Schritt und mit G'tt Kontakt aufnahmen. Der Anfang war gemacht. Nun trug Binjaschar eine um so größere Verantwortung. Grade die sensible Phase kann einen Menschen entweder weiterbringen oder auskippen. Das war nicht anders in dieser kleinen Runde. Die nächsten Stunden und auch Tage würden zeigen, wie bei jedem Einzelnen die Änderung Fuß fasste. Noch hielt Binjaschar sich zurück und wartete lieber darauf, dass von ihrer eigenen Seite Fragen kämen. Das schien ihm angebracht. Je nach Situation würde er wenige helfende Worte anbringen, möglichst unauffällig angesichts der Menge um sie herum. Einzig Lissi erfuhr etwas mehr davon. Sie sollte es an die gläubigen Freunde weitergeben, was auch durch ihre Geschicklichkeit gelang. Längst hatte sie selber Zugang zum Vater gefunden und Jeschua als ihren „großen Bruder“ anerkannt, an dem sie sich orientieren konnte, so weit ihr seine Lehre bekannt war. Dafür sorgte Binjaschar, der immer mal jemanden von ihnen beiseite nahm und sich zur Verfügung stellte.
Wieder einmal hielt Maitreya seine Rede, mittlerweile fast jeden Tag. Im Grunde baute er auf das bereits Gesagte systhematisch auf. So lenkte er die Zuhörerschaft immer weiter zu den entscheidenden Punkten, auf die er hinarbeitete. Kommandant Ebeling hatte eine Versammlung einberufen, an der möglichst Alle sich beteiligten. Wer anderweitig zu tun hatte, bekam es per Funk übertragen. Ebeling griff die Thesen Maitreya´s auf und hinterfragte sie mit praktischen Überlegungen. Das brachte, wie er hoffte, die ganze Gemeinschaft zum Nachdenken und zur Wachsamkeit. In der Menge gut verteilt befanden sich die Gläubigen mit aufmerksamem Blick. Ihnen oblag es, die Stimmung einzufangen und „hinter den Kullissen“ zu agieren, wie sie das heimliche Beten genannt hatten. Irgend wann im Anschluss war ein öffentlicher Austausch vorgesehn. Die Freunde hielten ihre Aktion für gekommen und wollten keinen weiteren Aufschub zulassen. Darin waren sie sich einig, denn bei Manchen schienen Maitreya´s Worte zu fruchten. Jetzt galt es, die Gemeinschaft mit G'tt in Berührung zu bringen und ihnen die Augen zu öffnen. Das musste behutsam vonstattengehn, um sich keine Rebellen einzuhandeln. Denn dann wäre das Zusammenleben wirklich kompliziert worden, was niemand brauchen konnte. Nein, die Leute mussten selber denken und kritisch genug sein, um nicht auf schöne Worte reinzufallen und falschen Hoffnungen zu erliegen.
Weißes Haus, Washington
Die Zusammenkunft von den führenden Vertretern der wichtigsten Religionen und Wirtschaftsministern war bis auf den letzten Platz gefüllt. Lord Maitreya nahm den Ehrensitz Nummer 666 ein. Dieser Stuhl wurde noch nie zuvor besetzt, und alle Parlamentsmitglieder hielten ihn respektvoll frei. Nicht einmal wollte jemand Unterlagen darauf beiseitelegen. Feierlich Eröffnete der PM den Kongress und verlas das Tagesprogramm. Einige Referenden sollten die aktuelle Lage ihrer Länder vortragen, doch für den Hauptredner war von vorneherein eine Extrazeit einkalkuliert worden. Was einem Außenstehenden auffiehl, war der hohe Anteil aus muslimisierten Ländern. Alle Nationen bis zu den Stadtstaaten waren anwesend. Nur ein einziges Land fehlte. IsraEl war gar nicht erst eingeladen worden. Wirtschaftlich angeschlagen infolge weltweiter Boykotte, hatten seine Politiker und Wirtschaftsfachkräfte genug zu tun, um die Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten, was schwer genug war. Hinzu kam noch die militärische Lage im Land selber und an den Grenzen. Bislang hatte die Führung erfolgreich einen arabischen Terrorstaat im Staat verweigern können, doch das genau waren die Nachbarn ihnen aufzuzwingen aufs Äußerste entschlossen. Jetzt nützte keine weitere Diplomatie. Die Reden waren vorbei. Nunmehr standen sich die Armeen direkt gegenüber.
Das war letzten Endes auch der eigentliche Anlass des Kongresses. Das allseits isolierte IsraEl würde entweder den finalen Kniefall vollführen oder den „gerechten Zorn“ der Nationen zu spüren bekommen.
Als Maitreya schließlich am Rednerpult stand, hätte man die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können, so gebannt lauschte der Kongress jedem seiner Worte. Maitreya beschwor ein Bild herauf, das IsraEl als Aggressor und Störenfried per exellance darstellte. Dann führte er alle völkerrechtlichen Aspekte auf, gegen die das Land verstoßen haben sollte. Die Liste war dieses Tages besonders lang. Im Anschluss hielten die Vertreter jeweils ein kurzes Plädoyer, und es kam zur Abstimmung. Wie man sich denken konnte, war der Beschluss einstimmig. Erst jetzt wurde dem Land ein Ultimatum erteilt.
Was davon im Äther ausgestrahlt werden durfte, beschränkte sich nur auf das Nötigste. Das Ultimatum fand Erwähnung, doch eingebettet als letzter Punkt einer Liste „zionistischer Vergehn gegen die palästinensischen Ureinwohner und bestehenden internationalen Rechtes“. Besonders hervorgehoben wurde „IsraEl´s Widerspenstigkeit gegenüber jeglichen palästinensischen Friedensangebotes“. Man gebe gutherzig dem Land eine letzte Chance, sich zu beweisen. Mit „dieser Geste des guten Willens“ zeige man die Bereitschaft, IsraEl einen Platz innerhalb der Völkergemeinschaft einzuräumen. Sollte „wider Erwarten“ das Volk sich weigern, den „Palästinensern ihr Daseinsrecht zu gewähren“, würde die internationale Völkergemeinschaft „entsprechende Maßnahmen nach Ablauf des Ultimatums unverzüglich einleiten“.
Im HQ war man schockiert. Niemand hatte mit einem solchen Augenblick in der Geschichte gerechnet. Fast niemand. Nach der ersten Reaktion ergriff Binjaschar das Wort. Tief atmete er durch und schaute allen Umstehenden in die Augen, bevor er sprach. „Liebe Freunde, geachtete Gemeinschaft. Wir stehn in der Tat an einem Wendepunkt, ganz wie Maitreya gesagt hat. Nur ist es nicht entsprechend seiner ach so süßen Worte, wie sie uns noch voriger Tage in den Ohren geklungen haben! Wir sehn jetzt, was er wirklich beabsichtigt, und zwar die Versklavung einer Nation, welche über Jahrtausende um Leben und Freiheit zu kämpfen gezwungen worden war. Mit unerträglicher Heuchelei stürzen sich all die Nationen auf JisraEl, die schon immer imperialistischen antisemitischen Dreck am Stecken hatten! Wollen wir da mitziehn? Gehn wir in uns und entscheiden, was wir tun werden. Morgen treffen wir uns wieder vollzählig. Jetzt lasst uns die Zeit nutzen, um unser Innerstes zu prüfen.“ Damit verließ er wieder das Rednerpult.
Sofort bildeten sich rege diskutierende Gruppen, die gemeinsam die Offerte zu verarbeiten suchten. Auch um Binjaschar sammelten sich manche Mitglieder. Selber schwieg er während der ersten Minuten, hörte aber um so aufmerksamer zu. Erst nach und nach beruhigte sich die Menge und genehmigte sich Kaffee und Essen. Ja, die Straußenreiter waren erfolgreich bei ihrer Suche nach verlassenen Gärten. Mittlerweile konnte man auch das damals nachgesähte Getreide ernten und erstes frisches Brot genießen. Sogar ein verwildertes Kartoffelfeld enthielt per Saatgut überlebende Pflanzen. Tatsächlich hatten auch sie etliche Knollen, so war der Nachschub gesichert. Knollen zu legen ging wesentlich rascher als die Pflanzen sich selber aussähn zu lassen. Ergänzt wurde das Angebot mit allmählich aufkommenden Brombeeren und Himbeeren so wie Hagebutten. Die Vegetation hatte sich langsam erholt, wenn auch längst nicht regeneriert. Bis dereinst wieder nennenswerter Wald entstand, brauchte es Jahrzehnte. Eher noch war eine Buschsavanne denkbar, die im ausgedörrten und humusarmen Boden gedeihn konnte. Die ungebremsten Regenschauer hatten sämtliche fruchtbare Erde in die Täler gespült, wo zwischen dem Ginster vereinzelt schnellwachsende Arten wie Birken und Hollunder zum Vorschein kamen. Und mit wachsender Artenfülle vergrößerte sich auch das Angebot an Essbarem, an Medizin und Kosmetika. Man brauchte nur zu wissen, was für welche Zwecke sich eignete.
Der Morgen graute, und mit ihm kam die Wachablösung an der Funkanlage. Wer nicht an der Versammlung teilnehmen konnte, bekam ein Protokoll zu lesen. So war sichergestellt, dass auch Alle über die aktuellen Ereignisse informiert wurden. Das war enorm wichtig, denn jederzeit konnte etwas passieren, dann musste die Gemeinschaft reibungslos zusammenarbeiten. Die Konferenz war für den späten Vormittag angesetzt. So hatten sie Zeit, nachmittags zu sprechen und neue Gedanken zu sammeln.
Unterdessen tat sich etwas in der Höhle, genauer im kleinen Gebäude. Eine techniche Anlage entstand zwischen den Mauern. Kein Zivilist war informiert, was da allmählich Teil für Teil verschraubt und eingeklinkt wurde. Was höchstens auffiel, waren die Strahlenschutzanzüge, in denen die Pioniere steckten. Eigentlich war das Gebäude nicht wirklich als „klein“ anzusehn, doch wirkte es in dieser majestätischen Umgebung winzig. Uneingeweihte konnten es ohnehin kaum auf den ersten Blick entdecken, da die Techniker es bewusst zwischen massiven Wällen gesetzt hatten. Lediglich ein Rohrsysthem verband es mit einer Wasserstelle, aus der kein Trinkwasser entnommen wurde. Man hielt sich ran, denn der Vorrat an Treibstoff neigte sich rapide auf Null. Anfangs des neuen Jahrtausends befand sich in Frankreich ein experimenteller Prototyp in Bau, um den es allerdings bald still wurde. Die Soldaten hatten ein solches Gebäude im Kleinformat entworfen. Genau diese Anlage wuchs in der Höhle heran. Der Fusionsreaktor sollte bald alle Geräte und Fahrzeuge mit Strom versorgen. Die Verbrennungsmotoren waren relativ schnell ausgebaut und ersetzt mit Batterieaggregaten. Und noch etwas ruhte bislang in den restlichen großen Kisten...
Endlich waren alle Anwesenden durch das Frühstück munter und gestärkt. Oscar Ebeling eröffnete das Treffen, in dem er über den Zweck des Militärs referierte. Bis wann ging die Pflicht, ab wann musste man dem Gewissen folgen? Grundlegende Fragen, denen jeder Soldat bald gegenüberstand. „Es ist nur eine Frage der Zeit“, führte er weiter aus, „und man bekommt von den Regierenden den Marschbefehl. In unserem Fall dürfte der fällig sein. Machen wir uns auf einen Besuch gefasst. Wir können uns der Sache nicht entziehn, ohne zu einer Art Rebellenarmee zu werden. Meine Damen und Herrn, jeden Augenblick kann uns die Stunde der Wahrheit ereilen, und wir müssen uns entscheidenden, auf wessen Seite wir stehn. Das hat Joschia Binjaschar gestern bereits angesprochen, deshalb sind wir heute zusammengekommen. Wir Offiziere haben uns darauf geeinigt, Ihnen beizustehn und uns nicht in den Vernichtungsfeldzug hineinziehn zu lassen. Wir haben das verbürgte Recht, aus Gewissensgründen bestimmte Handlungen zu verweigern. Dazu zählen auch Waffengänge gegen Ziele, die unser Wohlwollen genießen. Jeder Einzelne hier steht in Verantwortung für seine Taten. Falls jemand in den Krieg zu ziehn gedenkt und gegen IsraEl kämpfen will, steht ihm der Abzug frei. Wir werden ihm nicht hinderlich sein. Ob er aber noch immer sein Spiegelbild ertragen kann, ist eine andere Sache. Wir jedenfalls haben entschieden, uns nicht an solch Massaker zu beteiligen!“ Das Wort hatte er fast ausgespuckt, so angewidert verzog er das Gesicht bei dessen Erwähnung. „Allerdings“, fügte er jetzt hinzu, „erfolgt von unserer Seite aus auch keinerlei Unterstützung. Wer gehn will, verlässt uns ohne Proviant und Ausrüstung. Wir halten keinen Reisewilligen auf. Die Funkgeräte und Werkzeuge bleiben hier. Das wäre dann alles. Wegtreten!“
Mit Erleichterung nahmen die Gläubigen den Entschluss zur Kenntnis. Jetzt blieb abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln würde. Immer wieder konnte man während der nächsten Stunden sehn, wie sich kleine Gruppen bildeten und über das Gehörte austauschten. So vergingen die Tage. Doch niemand nahm Abschied. Sah man ihnen in die Augen, so erweckten sie einen entschlossenen und gefassten Eindruck. Als dann der Weltempfänger meldete, was ja kommen musste, waren überall Seufzer und Missfallensbekundungen zu vernehmen. Unter ihnen konnte Lord Maitreya keine Beute machen. Diese Entschlossenheit stärkte den Zusammenhalt Aller, auch wenn sie ganz unterschiedliche Denkweisen hatten. Aber welche Gemeinschaft hatte sie nicht?
Längst waren alle Flüge von und nach IsraEl gestrichen, und nichts ging mehr. Kein Grenztransfer war noch möglich. Im Land selber tobte der Aufstand siegesgewisser Araber. Die Armee bekam Schießerlaubnis und machte davon Gebrauch. Doch auch jetzt vermieden die Soldaten, Frauen und Kinder zu treffen. Einzig Bewaffnete wurden aufgegriffen und eingesperrt. Erste Raketensalven kamen von Syrien und Libanon, verstärkt von dem Beschuss aus dem Gazastreifen. Nun, da der Krieg offiziell ausgebrochen war, begann die IDF den Gazastreifen einzunehmen. Die Blausterne taten ihr Bestes, feindliche Artilleriestellungen zu bombardieren, doch die waren durch Flak verstärkt. Zielsuchende Raketen machten es den Maschinen schwer, überhaupt nah genug heran zu kommen. Schon gab es Verluste. Wie konnte ein Land alle seine Grenzen zur selben Zeit verteidigen? Die Jets trafen auch auf gegnerische Maschinen und sahn sich in Luftkämpfen gebunden. Die eigentlichen Ziele konnten erst gar nicht erreicht werden. Israelische Artillerie anwortete ihrerseits auf den Hagel des Feindes. Die Autonomiegebiete bereiteten die größten Probleme, denn sie funktionierten plötzlich als Aufmarschwege des Feindes aus Jordanien. Schon sah Jerusalem sich umstellt.
In der Höhle wurden unterdessen die letzten Kisten geöffnet. Keinem Zivilisten war der Zutritt gestattet. Dr. Falcone´s Team war wieder genesen, einzig der Doktor selber litt unter pneumatischen Komplikationen und hing am Sauerstoffgerät. Sie sollten die Skelette begutachten, doch das musste warten. In den Kisten waren Einzelteile gelagert gewesen, welche bestenfalls an Industrieroboterarme erinnerten. Doch da lagen wesentlich dickere Teile, deren Enden mit Flanschen versehn waren. Die kleineren Stücke endeten in Geschützläufe. Eine der großen Kisten enthielt Gestänge und Bauteile eines Fahrzeugs mit Fräsvorrichtung. So bald es zusammengebaut und betriebsbereit war, bearbeitete es die Höhlenwände, hobelte grade Flächen und Nischen. Den Schutt schaffte man in ein Loch, dass die Pioniere zuvor am Höhlenrand ausfindig machen konnten.


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:00

Es war wohl sehr tief, denn man konnte es kaum ausleuchten. Am Ehsten war es vergleichbar mit einer Absenkung oder so etwas wie einem Schacht. Als die Steinbrocken hineingekippt wurden, verursachten sie einen ungewöhnlichen Lärm.
Endlich waren die Arbeiten an der Höhlenwand abgeschlossen, und schon brachte ein weiterer Kran Halterungen an die gefrästen Wände an. So bald sie fest im Gestein verankert waren, wurde das Gestänge an ihnen fixiert. Insgesamt sah es aus, als hätte man die Wände mit Geländern und Laufstegen ausgekleidet. Wer einen genaueren Blick darauf warf, konnte in der Tat Entsprechendes entdecken. Da waren Leitern vom Boden durchgehend zur höchsten Etage, riesige Halteklammern ragten von den breiteren Hinterwänden in Richtung Öffnung der Nischen. Leitungen wurden anmontiert und Geräte angeschlossen. Ungefähr 100 Meter vom Geschehn entfernt fügten die Techniker jene künstlichen Gliedmaßen an wuchtige Rümpfe an. Man konnte nicht umhin, sich an Roboter erinnert zu fühlen. Die Maße dieser Konstruktionen allerdings übertrafen alles Dagewesene weit. Schließlich wurden mit Seilwinden die Ungetüme aufgerichtet. Erst jetzt war ihre gigantische Größe zu bewundern. Ein weiteres Fahrzeug, dass ebenfalls in der Höhle zusammengebaut worden war, sah aus wie ein Flurförderzeug mit Korb. Techniker bestiegen ihn und wurden an einen Koloss herangefahren. Der Korb hob sich in die Höhe. Oben im Torso der zweibeinigen Maschine konnte man Sichtfenster erkennen. Offenbar war das ein Cockpit. Der Korb war mit einem Tor versehn, dass geöffnet wurde und Zugang zur Kabine ermöglichte. Zwei der Techniker schlüpften da hinein, die Anderen hangelten sich zu den Gelenken und öffneten Wartungsluken in Beinen und Armen. Die Maschinen wurden klargemacht.
Jerusalem war belagert. Mittlerweile befand sich ihr Ostteil in Feindeshand. Auch die Altstadt wurde bedroht. Nein, es gab kein Entrinnen. Der einzige Fluchtweg, ein im vergangenen Jahrhundert entdeckter und restaurierter Tunnel, war ebenfalls besetzt und ließ den Feind bequem ins Innere vorstoßen. Kein Magen adum- Wagen fuhr mehr zum Krankenhaus. Hilflos mussten die Bürger mitansehn, wie ihre Lieben verbluteten. Immer enger wurde es ihnen in der geliebten Stadt, immer weiter strömten die Feinde hinein und verfolgten sie. Schon trafen sie sich im Zentrum. Jerusalem war gefallen. Die Häuser wurden geplündert. Von überall waren die Schmerzensschreie der weiblichen Bewohner zu hören. Gleichzeitig wehte die jordanische Fahne, wo vorher noch der Degel war. Die Überlebenden wurden gemustert, wer noch gesund war, abtransportiert in eine ungewisse Zukunft. Von ganz Jerusalem fehlte die Hälfte der Einwohnerschaft. In irgend welche anderen Ländern deportiert, hätten sich die Unglücklichen gleich umbringen können. Doch wie? Das wussten ihre Peiniger zu verhindern. Während Jerusalem´s verbliebene Bürger weinten, tanzten die Feinde. Müßig, zu fragen, wie die Kommentare der Massenmedien ausfielen. Bestimmt wurde nichts vom angerichteten Elend gesagt, sondern von der „längst überfälligen Befreiung des palästinensischen Volkes...“
In der Höhle herrschte Hochbetrieb. Die zweibeinigen Kampfroboter hatten alle Tests durchlaufen und wurden in die Nischen gesteuert. Als ihre Reaktoren auf Standby heruntergefahren waren, entstiegen die verbliebenen Techniker den Pilotenkabinen und begaben sich über die Wartungsgerüste nach unten, wo sie sich zu den Kollegen gesellten, die nach verrichteter Arbeit von den Mechs geklettert waren. Da standen sie nun. Riesenhafte Metallkolosse, von Waffensysthemen starrend. Raketenlafetten, Geschützläufe für unterschiedliche Waffenarten, an den Cockpits ragten Antennen empor wie die Fühler von Heuschrecken. Bis zu hundert Tonnen Stahl und Elektronik. Dass die Flachbetten und LKW es überhaupt bis zum HQ geschafft hatten, war unter Anderem einem wagemutigen Überläufer zu verdanken: Ali Akbar, der auf Dorian in Windeseile den Kontakt zum Keller hergestellt hatte. Unter gefährlichem Beschuss von oben hatte er alles auf eine Karte gesetzt, einfach weil er endlich Mensch sein wollte.
Die Pioniere meldeten im HQ die Fertigstellung der Anlagen und Abschluss aller Vorbereitungen. Oscar Ebeling sammelte das Team von Dr. Falcone um dessen Krankenbett. „Meine Damen und Herrn, heute werden Sie in die Höhle eingelassen. Geben Sie Acht beim Einstieg. Unsere Leute haben eine Feuerleiter angebracht, über die sie bequem zum Boden gelangen. Sie werden zum Fundort geführt und einen ersten Blick auf die Knochen werfen. Zu deren Untersuchung bauen wir noch das nötige Gerüst. Dr. Falcone, Sie können stolz auf Ihre Mitarbeiter sein!“ Das Team verabschiedete sich von ihren Leiter und folgte Ebeling zum Tunneleingang, wo man sie in Empfang nahm. Sie konnten nicht wissen, dass es ihr endgültiger Abschied war.
Die eroberte Stadt hallte vom Lärm der triumphierenden Araber wider. Alles öffentliche Leben war zum Erliegen gekommen. Die Bürger lagen in Agonie irgend wo im Tumult. Manche hatten das „Glück“, in stilleren Gassen zu leiden. Lautlos glitten die Schiffe durch die Luft. Kein Radar erfasste sie, nicht einmal optische Kennung war möglich. Ihre Hochtechnologie machte sie unsichtbar, als ob sie nicht vorhanden seien. Mittlerweile hatten sie den Tempelberg erreicht. Langsam senkten sie sich Meter für Meter zu Boden. Unter ihnen feierten ahnungslose Massen von Arabern und waren zu sehr mit ihrem Sieg beschäftigt, als dass ihnen die langsam sichtbar werdenden Schiffe aufgefallen wären. Doch endlich wurden sie stutzig. Was waren das auf einmal für schwebende Gegenstände, und von wo kamen die so plötzlich her? Langsam wurde ihnen unheimlich. Da glitten wie von Geisterhand Schiebetüren auf, die vorher noch nicht zu sehn waren. Eine große Gestalt sprang zu Boden und grüßte in fehlerfreiem Arabisch. Eine Faszination ging von diesem Wesen aus, dass wie ein Mensch aussah, doch irgend wie sich von ihnen unterschied. Gebannt starrten sie auf den Fremden, der mit einladender Stimme weitersprach. „Der Schöpfer hat uns zu euch entsandt, euch zu beglückwünschen. Der heutige Tag leitet eine neue Ära ein. Eine Ära der Wiederherstellung aller Dinge. Glück und Wohlstand halten Einzug auf der Erde.“ Während er weitersprach, merkte niemand, wie die Besatzungen der Schiffe ringsum Aufstellung nahmen. Keiner hatte sie aussteigen sehn.
Endlich kam das letzte Mitglied von Dr. Falcone´s Team am Höhlenboden an. „Folgen Sie mir!“, sagte der Pionier knapp. Sie begaben sich an Markierungen entlang zu einer Baustelle, wo etwas wie ein Gabelstapler vor ihnen aufragte. Nur war das Vehikel viel höher. „Kommen Sie, steigen Sie ein!“ Kaum war das letzte Mitglied im Korb, fuhr der auch schon aufwärts, einem beleuchteten Punkt entgegen. Ungefähr 20 Meter unter dem Höhlendach kamen sie zum Halten. „Höher kann der Hubmast uns nicht bringen. Sie sehn die Skelette da hängen. Schauen Sie sich die in Ruhe an. Dazu wurden Sie hergebracht.“ Stella Romana traute ihren Augen kaum, als die bleichen Knochen ihr entgegenstrahlten vom reflektierten Licht. Ein Raunen ging durch die Gruppe. „Haben Sie irgend welche Fragen bezüglich des Fundes?“, wollte der Pionier wissen. „Ja“, meldete sich jetzt jemand, „Wann werden wir über das Gerüst an die Knochen herankönnen?“ Der Pionier antwortete gleichmütig, aber bestimmt: „Innerhalb der nächsten Tage ist es montiert. Sollten Sie Ausrüstung brauchen, wird sie Ihnen bereitgestellt.“ Wie auf geheimen Wink fuhr der Korb schon wieder abwärts. „Sie werden rechtzeitig informiert, wann Sie Ihre Arbeit beginnen können. Ich begleite Sie jetzt wieder zum Tunnel.“ Die Wissenschaftler merkten, dass der Mann für keinen weiteren Wortwechsel bereit war und schwiegen ihrerseits. Doch in ihrem Inneren überschlugen sich die Gedanken.
Sobald sie das andere Tunnelende erreicht hatten, verabschiedete sich der Mann höflich, aber knapp und begab sich wieder zur Höhle. Das Team war noch reichlich verwirrt über die Eindrücke und wollte das auch gleich mit Falkone besprechen. Doch der Zugang zum Lazarett wurde ihnen verwehrt. Noch verwirrter, suchten sie sich eine stille Ecke, um alles zu verarbeiten.
Das menschenartige Wesen befahl den Lauschenden, sich ruhig zu verhalten und vom Tempelberg zu entfernen. Sie konnten sich keinen Reim daraus machen, doch jetzt nahmen sie die anderen Fremden wahr, die sich rundum an den Rändern der Erhebung postiert hatten. Und sie trugen mächtige Waffen! Im Weißen Haus tagte unterdessen der Kongress und hörte die Rede Maitreya´s zur aktuellen Lage. „In diesem Augenblick, meine Damen und Herrn, wurde das goldene Zeitalter eingeleitet. Als Zeichen unseres guten Willens werden wir einen Tempel stiften, wie er für Juden, Muslime und Christen gleichermaßen akzeptabel ist. Keiner der Parteien soll es an irgend etwas mangeln. Dem Frieden steht nunmehr nichts im Wege!“ Tosender Beifall brandete durch den Saal, und überall weltweit schallte er aus den Fenstern auf die Straßen. Jedes öffentliche Gebäude war gefüllt mit Besuchern, die sich die Übertragung nicht entgehn ließen. Von einem Abkommen war die Rede, welches „dauerhaften Frieden zwischen IsraEl und Palästina“ garantiere. Ja, da die Juden etwas zum Jubeln hatten, einen Tempel, der ihnen auch keinen Ärger mit Muslimen und Christen bescherte, würden sie doch wohl endlich den Vertrag unterzeichnen. Zumindest war das die Vorstellung der meisten Erdenbürger. Jerusalem wurde per UNESCO- Beschluss zum „internationalen Kulturerbe“ ernannt. Geschlagen, wie die überlebenden israelischen Politiker waren, unterzeichneten sie missmutig den vorgelegten Kontrakt. Die Autonmiegebiete wurden samt Gazastreifen zum „Staat Palästina“ vereinigt, wobei ein Korridor beide Teile verband. Fortan besaß IsraEl nur noch eingeschränkte Wasserrechte, und Juden wie auch Christen fristeten ein kärgliches Dasein, stets reglementiert seitens der mächtigen Völkergemeinschaft. Aus vorgefertigten Bauelementen wurde dann der Tempel erbaut unter Einbeziehung des Felsendoms. Al Aksa war nicht länger nötig und wich ohne Widerstand. Wie in den Kirchen üblich, wurden auch Zeiten für die Parteien festgelegt, von wann bis wann sie den Tempel für sich nutzen konnten, und wie zwischen den Christen in den Kirchgebäuden würden auch im Tempel bald schon Händel ausbrechen. Doch vorerst schienen alle Beteiligten zufrieden ihre Zeremonien zu verrichten. Wächter darüber waren die Fremden. Allmählich kam der Wunsch nach einem „Präsidenten der Völkergemeinschaft“ auf. Einstimmig wurde Lord Maitreya gewählt. Nur er kam als Schlichter zwischen den Parteien in Frage, und nur er vermochte ein Ansprechpartner zwischen Menschen und „Außerirdischen“ zu sein.
In der Höhle war das Gerüst endlich angebracht, und mit großem Intresse nahmen die Forscher die Skelette aus nächster Nähe in Augenschein. Proben wurden einer Datierungsmessung unterzogen und chemisch wie biologisch analysiert. Inzwischen war Dr. Falcone feierlich beigesetzt worden, und noch immer war die Stimmung durch seinen Tod überschattet. Selbst vermochte die sensationelle Ansammlung prähistorischer mit rezenten Arten auf engstem Raum die Wissenschaftler nicht über den Verlust hinweg zu trösten. Was aber vor ihren Augen da an der Decke hing, widersprach sowohl der damals durch Prof. Protsch frei erfundenen Menschheitsgeschichte wie auch der gesamten paläontologischen Zeitskala. Mitten unter die Tiere aus allen „Erdzeitaltern“, die hier munter versammelt waren, hatten sich auch zwei Hominiden gemischt. Einer entsprach der Marke Neandertaler, der Zweite war ein „moderner“ Mensch. Und ganz nebenbei hielten manche Tiere wie Hominiden gemeinsam eine versteinerte Holzplanke umklammert. Man konnte nur ihre äußere Form erkennen, die sich da unter der Mineralkruste noch abzeichnete. Eine spätere Freilegung sollte mit noch weiteren Überraschungen aufwarten...
Doch wie konnte man die zusammenhängende Fossilansammlung als Ganzes vom Höhlendach lösen und intakt in ein Labor verbringen? Die übliche Ausgräbermethode mit Klopapier und Gips stand zur Debatte, doch wie konnte das dadurch entstehende enorme Gewicht abgestützt werden, ohne Schäden zu riskieren? Die ganze Aktion musste wohldurchdacht sein, wobei alle Eventualitäten abzuwiegen waren.
Zunächst bestellte das Team bei den Soldaten ein stabiles Stahlnetz, welches knapp unterhalb des tiefsten Punktes der Knochenansammlung reichen musste. Nach erfolgter Gipsung durfte kein Sturz der kompakten Masse vorkommen. Um das Netz auch wirklich sicher zu befestigen, bedurfte es einer Strukturanalyse des Gesteins. Parallel zu den Vorbereitungen arbeiteten die Techniker auch an einem Aufbau für die Kettenpalette, welche die Fracht später tragen sollte. Ein stabiler Stahlrahmen mit Füllstoff zur festen Lagerung musste aufmontiert werden. Falls die Palette sich als zu klein erwies, würden die Techniker auf das Flachbett zurückgreifen und sich eigens dafür etwas einfallen lassen. Doch vorerst schätzten sie, dass eine der großen Kisten, in denen vorher die Torsi ihrer Mechs untergebracht waren, an Volumen dem zu erwartenden Gipsklumpen entspräche. Für alle Fälle fertigten sie aber den Rahmen, falls die Kiste nicht geeignet sei. Eine massive Gipsmasse war im Vergleich eines gleichgroßen Mechtorso um ein Vielfaches schwerer. Dem war von Anfang an Rechnung zu tragen. Das Team wurde stets von der Bodenstation der Feuerleiter zum Einsatzort gefahren, auch während ihrer Pausen bekamen sie nur das Gebäude zu sehn, welches den Fusionsreaktor umschloss. Fragen dazu wurden strikt überhört. Als Personentransporter diente ein Elektrobus, wie sie bei Flughäfen in Gebrauch waren. Auch alle weiteren strombetriebenen Motoren, die die Funktion der Vorherigen erfüllten, kamen von Militärflugplätzen.
Endlich war der Zeitpunkt gekommen, das Netz hing bauchig unter den Skeletten. Seine Ränder ließen zur Höhlendecke hin etwas Platz, und man konnte bequem nach innen schlüpfen. Die Eingipsung hatte begonnen. Sobald sie beendet sein wäre, sollte der schwierige Teil erfolgen: Das Abtrennen des Gesteines, an dem die Knochen hingen, vom Höhlendach. Das würde ein gefährliches Unterfangen sein. Die gesamten Haftpunkte mussten zur selben Zeit aus dem umgebenden Gestein gelöst werden, wenn es nicht zum Abreißen von Knochen kommen sollte. Noch ein Problem ergab sich, während man beim Gipsen war. Die Frage kam auf, als das Team den tiefsten Punkt umhüllte. Wie konnte vor dem Aushärten ein Festkleben am Netz vermieden werden, obwohl es doch das enorme Gewicht halten musste, während man sich am Höhlendach zu schaffen machte? Nein, das Ganze härtete am Besten aus, bevor sie sich ans Lösen begaben. Derweil formten die Techniker stabile Polster, die genau zwischen Material und Netz eingepasst werden konnten. Selbst nach erfolgtem Ablösen des Gebildes brauchten sie eine Methode, das Netz mit Inhalt vom Höhlendach zum Boden zu fördern. Apropos Fördern...
Die Techniker bekamen einen Sonderauftrag. Unter Berücksichtigung aller Daten sollte ein Turm gebaut werden, wie von Bergwerken bekannt. Und zwar in vierfacher Ausfertigung, jeder Turm für je eine Ecke des Stahlnetzes. Das war eine große Herausforderung an die Experten, zumal sie vermuteten, dass ihre Stahlreserven für gleich 4 solcher Türme nicht reichten. Sie hatten keinen Hochofen, waren ergo angewiesen auf die mitgebrachten Schraub- Schweiß- und Stecksystheme. Selbst wenn sie dafür einen Kran ausschlachteten, blieb doch der Zweifel an der Durchführbarkeit. Sicherungsbolzen und Sockel waren kein Problem, der Berg lieferte genug Zement. Nein, absoluter Schwachpunkt war die Menge an Stahl für die Türme. Einer der Piloten war es, der die „zündende“ Idee hatte: „Wenn es uns gelingt, Erz zu schürfen, können wir im Höhlenboden eine Pfanne aushauen. Die Energiewaffen dürften dann die nötige Wärme erzeugen, das Gestein zu schmelzen. Wir bräuchten lediglich eine Vorrichtung zum Schöpfen und Gießen. Die Gussformen sind schnell aus Holz gebastelt.“ Gut, war notiert. Falls ihnen der Stahl tatsächlich ausging, hatten sie nunmehr eine Lösung impetto. Der Fossilienblock war vollständig eingepackt. Erst einmal konnten die Forscher eine Pause weniger Tage einlegen, so lange die Förderturmkonstruktion im Gange war. Falls tatsächlich Erz verhüttet wurde, bedeutete das ein etwas längeres Warten der Gelehrten auf ihre Stunde. Schon jetzt überlegten die Techniker, in wie weit sie einen Teil der Fördertürme nach Abschluss der Fossilbergung für den weiteren Ausbau neuer Wandflächen einsetzen konnten. Das Gerüst hatte die Forscher zwar bis zur Decke gelangen lassen, war jedoch nicht geeignet für das Ablassen des gefüllten Stahlnetzes. Die Bauteile wurden aber für jene Türme verwendet. Jedenfalls waren jetzt mit Fertigstellung der Türme größere Höhen erreichbar. Das Gestänge reichte für den ersten Turm. Es genügte auch noch für den Zweiten. Beim Dritten war man skeptisch, und mit Presslufthämmern begannen die Pioniere an einer der abseits gelegenen Stellen mit ihrem Aushub. So oder so würden sie die Pfanne bestimmt gut gebrauchen können, deshalb machten sie weiter, selbst falls der Stahl hinkäme. Rund um die Pfanne zogen sie einen Umriss. Und parallel dazu setzten sie eine größere Linienführung. Das gesamte Muster erinnerte zwar an die Figuren auf dem Nazcaplateau, sollten aber schon bald ihren wahren Zweck offenbaren.
Tatsächlich konnte Turm Nummer 4 nicht in Angriff genommen werden, trotz der Demontage eines Kranes. Weitere Kräne wollten sie nicht opfern, denn sie wurden für die Bestückung der Mechs benötigt. Fixiert in den Klammern, konnten sie zwar gewartet werden, aber das Austauschen größerer Module wie zum Beipiel der Waffensystheme samt Nachfüllen der Munitionskammern war nur durch Kräne möglich. Ein ständiges Umbauen verbrauchte Zeit und verschliss vorhandene Bauteile. Genau das wollte man vermeiden. Sie würden ihre Mechs neben der obligatorischen Wartung noch oft reparieren müssen. Denn ob sie wollten oder nicht: Mit ihrer Weigerung, sich gegen IsraEl zu stellen, hatten sie es auf die schwarze Liste geschafft. Von Stund an war mit Regierungsaktionen gegen ihr Gut und Leben zu rechnen.
Parallel zur Ausformung der Schmelzpfanne vertiefte der Bautrupp der Pioniere den vorgezeichneten Rahmen um das Quadrat, in dessen Mitte die Pfanne entstand. Ein anderes Abteil machte sich an die Konstruktion eines Statives, dass auf einer Protzkuppelung befestigt wurde. An das nun frei schwenkbare Stativ montierten sie einen leichten Laser. Der lieferte genug Wärme für die Stahlkocherei, ohne jedoch das umgebende Gestein zu verändern. Außerdem konnte die Waffe ihnen im Notfall feindliche Infantrie und leichte Fahrzeuge fernhalten. So oder so würden sie neues Metall dringend benötigen, um weitere Panzer, Fahrzeuge, Geräte, Waffensystheme, Mechs und jede Menge Ersatzteile zu produzieren. Die Höhle hatte sich als größer erwiesen als zunächst vermutet. Weitere Erkundungen zeigten sogar neue Kammern, und es schien kein Ende abzusehn. Sie konnten quasi eine komplette Zivilisation aufbauen, was angesichts der aktuellen Weltlage immer wahrscheinlicher wurde. Die Techniker planten und konstruierten Sanitäranlagen, Wohnbezirke entstanden, Lagerstellen für Lebensmittel, Magazine für allerlei Gerätschaften und zivile Ersatzteile. Schließlich wuchs nach und nach eine ganze Stadt, verborgen im Bauch der Erde. 3 Jahre waren vergangen, Ehen geschlossen und kleine Familien gegründet. Nach dem Tod seiner Frau hatte Oscar Ebeling doch noch wieder geheiratet, und zwar Ursel Pötschke. Ihr Alter war nicht so weit weg von einander, als dass es eine Hürde dargestellt hätte. Joschia war endlich mit Lissi verbunden, auch die meisten Anderen der Gefährten hatten jemanden finden können. Glücklicherweise waren unter den Wissenschaftlern Einige mit Begabung zum Lehren, und Joschiah bot Religionsunterricht an, der selbst von scheinbar Ungläubigen besucht wurde. In einer ausgebauten Halle war ein Flugzeughangar samt Werft entstanden, denn die Tecnniker hatten sämtliche Baupläne als Kopien mitgenommen. Angesichts der massiven Zerstörungen bestand jedes Kontingent aus allen Berufszweigen und verfügte über jede nur denkbare Ausrüstung bis hin zu Krankenhäusern und weiteren zivilen Einrichtungen, die für einen erfolgreichen Wiederaufbau der Zivilisation erforderlich waren. Jetzt hatten sie die Flächen, auf denen die neue Bevölkerung wohnen und arbeiten konnte. In den Laboratorien entwickelten die Forscher brauchbare Verfahren, Algen und Mikroorganismen als Nahrung zu nutzen und für die Rohstoffgewinnung zu verwenden. Das alles gelang ihnen innerhalb der 3 Jahre. Weder der Fusionsreaktor noch die Mechs bedurften weiterer Geheimhaltung. Im Gegenteil warteten schon Dutzende Anwärter auf ihre Ausbildung zum Piloten, und neue Reaktoren standen schon tief im Erdinneren, von festem Fels umgeben. Eine professionelle Industrie stellte die Reaktoren für Gebäude, Maschinen, Fahrzeuge, Luftwaffe und Mechs in Serie her. Niemand verlangte für irgend etwas Geld. Nein, jeder bezahlte durch sein Dazutun für das Gelingen der Gesellschaft.
Ali Akbar führte die Straußenreiter in das vor ihnen liegende Tal. Da unten standen Häuser, die erst kürzlich gebaut worden sein mussten. Vorsichtig näherten sie sich im Schrittempo. Ein paar Soldaten waren offiziell in ihren Verband eingegliedert worden. Strauße hatten gegenüber den Fahrzeugen einige Vorteile: Sie waren lautlos, wendig und mit schnellen Reflexen ausgestattet. Ihre Genügsamkeit erlaubte es den Reitern, ohne Futter auszukommen. Strauße fanden immer und überall Nahrung. Selbst für den Menschen toxische Pflanzen konnten ihnen anscheinend nichts anhaben. Sollten sie einmal zur Flucht gezwungen werden, forderten die Reiter Verstärkung an. Zwar war es für die Piloten bislang nur bei Übungen geblieben, aber sie wussten schon um ihren Daseinszweck. Langsam näherten sich die Strauße dem ersten Gebäude. Ali signalisierte dem Trupp, anzuhalten. Er alleine ritt weiter. Solch ein Strauß hatte zuverlässige Sinne und spürte lauernde Gefahr. „Ist jemand hier?“, rief er jetzt. Keine Antwort. Aber auch kein Waffenklicken. Da lauerte wohl niemand hinter irgend einer Deckung. Dorian blieb stehn und senkte den Hals, als untersuche er den Boden. Doch er pickte nicht nach Insekten. Auch scharrte er keine Knollen frei. Wie ein Hund schien er irgend etwas in der Erde entdeckt zu haben, obwohl sein Geruchsinn nicht zum Schnuppern ausgelegt war. Nein, eine Kombination von Oberfrequenten Lauten und seinem Gehör taten ihre Arbeit. Ali schöpfte Verdacht und lenkte Dorian auf den Rückweg, nachdem er ein Tuch an Ort und Stelle hatte fallen lassen. Bei dem Trupp angekommen, verständigte er das HQ, welches längst schon in einem gut ausgebauten Raum unter der Erde tätig war. Nichts verriet Unbekannten, dass da einst ein Haus gestanden hatte und jemals ein Keller existierte. „Keschik hört“, kam als Antwort. Das Oberkommando wurde seit seinem Umzug in den künstlich ausgefrästen Raum nur noch so genannt. „Laufenten haben Teich gefunden. Eisenkugeln im Schlamm.“ Nach wenigen Sekunden meldete der Funker sich wieder: „Verstanden. Fischer sind unterwegs. Bleibt in der Nähe. Ende.“ Was auch immer Dorian da gefunden hatte, sie würden es


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:04

bald feststellen.
Das Minenräumkommando strebte den angegebenen Koordinaten entgegen, unterstützt von einem Flugroboter im Kleinformat. Als Fliege getarnt, war das Gerät programmiert auf Suche im Rasterprinzip. Bestimmte gleichmäßig verteilte Punkte wurden angeflogen. Die Kamera schickte an jedem der Punkte ein Foto zum Empfänger, bevor die Fliege ihren Weg fortsetzte. Sie konnte auch jederzeit manuell umgeleitet werden, falls erforderlich. Diesmal folgte sie einfach der Straußenfährte. Sie durfte nur nicht zu nah an die Strauße selber heran, denn solch ein Vogel konnte ganz flink sein, wenn er einen Happen erspähte. Sobald man der Tiere ansichtig wurde, nahm die Fliege Höhe auf und entging den Vögeln. Die Reiterei war erreicht, und ein Tastendruck steuerte die Fliege 4 Meter über den Boden. Die Herde hinter sich lassend, senkte sich das Spionagegerät wieder auf einen Meter ab und folgte der Spur Dorian´s. Aha, hier endete sie. Der zuständige Techniker schickte eine Schnellbotschaft an den Funker. Dieser gab die Koordinaten an den Minenräumer weiter. Kurz vor dem Ziel kam er zum Halten. Zwei Mann führten Detektoren mit sich und entstiegen dem Gefährt. Systhematisch suchten sie die gesamte Ortschaft ab. Für Ali´s Trupp gab es nurmehr nichts weiter zu tun, als die Umgebung zu überwachen. Sie teilten sich in Zweiergruppen auf und patroullierten rund um das Dorf, immer aufmerksam nach Verdächtigkeiten ausschauend. Auch die Fliege steuerte die Häuser an, um nach Möglichkeit auch ihr Innenleben zu durchsuchen. Dazu umflog sie ein Gebäude und spähte nach irgend einem Durchgang, sei es ein gekipptes Fenster, ein Schussloch, Türspalt oder sonstige Öffnung. Da, ein Schuppen. Normalerweise konnten kleine Flieger mit Leichtigkeit in derlei Gebäude eindringen, besonders wenn sie nach Scheunenart gebaut waren. Dies war der Fall, und schon schwebte die Fliege zur Öffnung. Einzig war jetzt auf Spinnweben und eventuell flinke Tiere zu achten. Alles war frei. Das Gerät befand sich drin. Doch der Schuppen war völlig leer. Nichts als die Wände, nicht einmal eine Decke zwischen den Giebeln. Raus und zum nächsten Bauwerk. Nach ungefähr zwei Stunden Suche gelangte die Fliege zum vorletzten Haus. Hier gab es Zeichen von Leben. Eine Katze spazierte durch die Wohnung. Ihr Napf war leer, doch eine umgefallene Futterschachtel war aufgerissen und bot noch etwas an. Die Fliege tastete weiter jeden Winkel ab, nahm sich einen anderen Raum vor, zog dann weiter. Außer der Katze schien sich kein sonstiges Lebewesen im den Zimmern aufzuhalten. Da war eine Treppe. Auf zur nächsten Etage. Selbe Vorgehensweise. Im Bad schließlich lugte hinter der Tür ein Arm hervor. Die Fliege sendete mehrere Aufnahmen des Körpers aus unterschiedlichen Positionen. Keine äußerliche Verwesung war zu erkennen. Auch der Gasmesser schlug nicht an. Ob noch Hoffnung bestand? Obligatorisch wurde jedes Minenräumkommando von Medizinern begleitet. Hier war es nicht anders. Der Lazarettwagen eilte herbei, denn keine Mine war nach dem Einsatz des Räumers übrig. Sie wurden vor Ort entschärft und anschließend eingesammelt. Aber auch innerhalb von Bauwerken konnten solche Gegenstände angebracht worden sein. Die Tür wurde aufgebrochen, und schon gingen die zwei Minensucher zielstrebig zur Treppe, die Geräte immer in weitem Bogen schwenkend. Bis hier war der Weg frei. Jetzt untersuchten sie jede Stufe, ob eventuell Kontakte eingebaut waren, die durch das Gewicht eines Schrittes ausgelöst werden konnten. Wieder schien es in Ordnung zu sein. Die Sanitäter folgten ihnen auf Zuruf, um sicherzugehn. Auch der Flur zum Bad ergab keine Besonderheit. Da die Fliege kein Verwesungsgas gemessen hatte, konnte der Mensch eventuell noch leben. Vorsichtig tasteten die Minensucher die ganze Tür nach irgend welchen Drähten ab. Keine Besonderheit. Auch der Fußboden schien sauber. Der Mensch war auch nicht verbunden mit irgend welchem Sprengsatz. Jetzt endlich wagten sich die Mediziner heran. Puls war vorhanden, Aufatmen angesagt. Vorsichtig wurde Der Mensch angehoben, ohne die Lage des Halses zu verändern, und auf die mitgebrachte Trage gebettet, wobei sie den Kopf behutsam fixierten. So schnell es ging, waren sie mit ihrem Patienten wieder im Lazarettwagen, diesmal eskortiert von einem Teil der Straußenreiterei. Die Katze kam auch gleich mit, eben so das restliche Futter samt Fress- und Wassernapf. Doch noch konnten sie nicht starten, denn da wartete das letzte Gebäude auf ihre Suche. Die Fliege fand gleich im Wohnzimmer ein verängstigtes Kind, sichtlich abgemagert presste es ein Stofftier an sich. Die beiden Sanitäter waren sofort wieder vor Ort, ihre Kollegenschaft versorgte den Patienten schon. Im Wohnzimmer war sonst alles in Ordnung, und aus keinem Nebenraum kam eine Meldung. Während sich die Fliege nach oben begab, betraten die Minensucher das Wohnzimmer. Nichts. Wenigstens auch kein Aasgeruch. Während sie die anderen Räume untersuchten, kamen die Sanitäter und nahmen sich des Kindes an. Behutsam hob Einer der beiden Männer es hoch und trug es zum Wagen, der Andere wartete und schaute sich aufmerksam um, ob ihm irgend etwas auffallen könnte. Nach wenigen Minuten kam der Kollege zurück und gesellte sich zu ihm. Die Minensucher brachten Vorräte ins Wohnzimmer. Mehrmals gingen sie zurück und holten Essen wie auch Spielsachen. Essgeschirr, besonders für das Kind, kam ebenfalls hinzu. Seltsam war nur, dass es trotz der Vorräte so abmagern konnte. Entweder durch Krankheit, oder es litt unter einem Trauma. Letzteres schien der Fall zu sein, denn es zeigte kaum eine sichtbare Reaktion auf die Retter. Nur auf den Armen des Mediziners schmiegte es sich an und war etwas entspannt, wie ihm vorkam. Aus dem nächsten Stockwerk funkte die Fliege Alarm an das HQ. Auch die Minensucher hörten ihn über ihr Headset. Jetzt nichts übereilen! Wie gewohnt gingen sie langsam weiter, die Geräte schwenkend. Keine Besonderheit, auch nicht bei der Treppe. Nirgends fanden sie etwas. Die Fliege war noch immer aktiv. Da, schon wieder der Piepton! Ihr HUD im Visier zeigte magnetische Anomalien. Um so aufmerksamer sahn sie sich um. Da war eine Tür, vermutlich zur Besenkammer. Keine verdächtigen Metallteile. Die Tür musste warten. Erst kamen die zugänglichen Räume dran. Seltsam. Irgend etwas war hier anders, obwohl weder die Fliege sich meldete, außer die zwei Male wegen magnetischer Interferenzen und offenbar auch nichts Besonderes von der Kamera festgehalten wurde, noch schlugen ihre Metalldetektoren aus. Aber da war definitiv etwas. Die Männer spürten es, obwohl nichts zu sehn war. Der fliegende Roboter wurde noch intensiver auf Suche geschickt, aber kein weiterer Zwischenfall tauchte auf. Dennoch spürte man eine seltsame Gegenwart in der Nähe. Instinktiv begaben sie sich in den Flur zurück und nach unten. Hier wurde ihnen wohler. Kein Wunder, dass das Kind so verängstigt war. Irgend etwas stimmte nicht im oberen Stockwerk. Die Minensucher forderten Verstärkung an, einen Sturmtrupp. Sie mussten der Sache nachgehn. Bis der Sturmtrupp eintraf, hielten sie sich lieber im Wohnzimmer auf und gaben ihren Eindruck an das HQ weiter. Sollten die sich Gedanken machen, was da vor sich ginge. Vielleicht hatte ja der Feind Schleichanzüge entwickelt und konnte deshalb nicht gesehn werden, und aus irgend einem Grund hatte der Sensor der Fliege den Tarnmechanismus zweimal aufgespürt. Um so besser, wenn der bewaffnete Sturmtrupp mit entsprechenden Geräten anrückte und jene Schleicher stellte. Die Keschik war jedenfalls über die Einzelheiten informiert.
Wie lange hatten sie schon gewartet? Von draußen hallten dumpfe stampfende Laute und kamen näher. Oh, die Keschik nahm es aber sehr ernst, sogar einen der beiden Mechs zu schicken! Dann war es auch ernst genug. Schnell packten sie die gefundenen Sachen und luden sie in den Minensucher. Hin und her, so schnell sie konnten, bis alles Bergegut gesichert war. Längst schon kam Ihr Mech heran, so dass der Boden bei jedem Schritt scheinbar zuckte. Die Fliege schwebte vor dem Schlüsselloch der Tür und sendete einen UV- Strahl hindurch. Die Abtastung ergab nichts. Jetzt im IR- Bereich. Da war eine unregelmäßige Wärmequelle. Im HQ sah man sich die Bilder bereits in mehrfacher Vergrößerung und Auflösung an. Da lag offenbar ein Körper, dessen Umgebung zu vibrieren schien. Ob ein Kadaver oder jemand Ohnmächtiges, konnte nur das Team vor Ort klären. Die Fliege jedenfalls hatte kein Verwesungsgas registriert. Aber außer der magnetischen Anomalie zeigte ihre IR- Abtastung nichts. Normalerweise schaltete sie automatisch alle Sensoren hinternander durch. Um so seltsamer die magnetische Störung und was die Minensucher gespürt hatten.
Lautlos mit Zeichen kommunizierend umstellte der Sturmtrupp das Haus, bevor die Entermannschaft zum oberen Stockwerk vordrang. Auch sie spürten es und meldeten der Keschick durch Signalgeber eine Bestätigung der Minensuchermeldung. Ihre Detektoren aber zeigten keine Anomalie. Jetzt brachen sie die Tür auf. Normalerweise waren solche Soldaten hartgesotten und auf alles Mögliche und Unmögliche bis hin zu versteckten Selbstschussanlagen und magischen Spielereien vorbereitet. Doch nur ihre eingebauten Kameras sprachen jetzt. Ihre gefunkten Bilder in Echtfarben, UV und IR sagten alles. Den Mitgliedern des Einsatzteams hatte es jedenfalls die Sprache verschlagen. Da lag etwas vor ihnen, das an kein bekanntes Lebewesen erinnerte. War es überhaupt ein Solches? Ihre Schutzanzüge waren sowohl auf Strahlen wie auch auf chemische und biologische Kontamination abgestimmt. Endlich wieder Fassung erlangt, riefen sie die Minensucher. Selber standen sie noch außerhalb des Raumes. Es half nichts, die beiden Männer mussten ihr mulmiges Gefühl so gut es ging ignorieren und in das Stockwerk zurückkehren. Je näher sie der Etage kamen, um so stärker wuchs die Beklemmung. Schließlich sahn auch sie das Etwas da liegen. Wenigstens waren sie nicht ganz allein, auch wenn es den Kameraden kaum besser erging. Schritt um Schritt rückten sie vor und schwangen die Detektoren überal herum. Auch die Fliege surrte leise durch das ganze Zimmer. Immer, wenn sie in einem bestimmten Winkel zum Objekt war, erfolgte die Magnetanomaliemeldung. Ihre Kamera erfasste den Bereich. Keine Metallischen Gegenstände, die außergewöhnlich waren, keine Emmission. Leichte Radioaktivität. Aha. Der Magnetismus in einem bestimmten Winkel kam aller Wahrscheinlichkeit nach von einer kleineren Quelle in oder an dem Objekt. Vorsichtig packten die Männer das mysteriöse Etwas und hoben es an. Es war elastisch und bog sich durch. Zum Glück befand sich im Lazarettwagen eine zweite Trage. Diese wurde herbeigeschafft. Nach ihrem Einsatz würde man sie vor Ort dekontaminieren. Etwas Radioaktives hatte jedenfalls im Krankentransport nichts zu suchen. Ein Transporter für radioaktives Gut kam nach einer Stunde herangekurvt. In der Höhle bereiteten die Techniker den gesamten Weg vom Eingang bis zum Raum für solche Dinge vor. Gummimatten deckten den Boden ab, Spezialfaserblöcke bildeten beiderseits eine Gasse vom Eingang bis zum Raum, in dem auch ein Labor integriert war.
Sobald ihr Fund abtransportiert wurde, sollten sie nochmals das Haus überprüfen, ob sich irgend etwas geändert habe. Die Sensoren der Fliege blieben stumm. Auch die beteiligten Männer meldeten nichts. Ihre Beklemmung schien von ihnen gewichen zu sein. Dennoch wurde das leere Dorf streng abgeriegelt und von Doppelwachen gesichert. Auch der andere Mech löste den Größeren ab, welcher den Sondertransport auf dem gemeinsamen Rückweg eskortierte. Dieses Chassis war eher auf Infantrie und leichte Fahrzeuge ausgelegt, während ihre größere Maschine effektiv gegen Panzer, Luftwaffe und andere Mechs war, so fern Letztere auftauchen sollten, falls noch jemand außer ihnen solche Titanmonster besaß.
Der größte Teil des Weges war geschafft, und grade plauderten Pilot und Fahrer angeregt, als die Sensoren des Mech einen Signalton auslösten. Angestrengt schaute sich der Pilot jede mögliche Deckung an, ob da vielleicht jemand lauere. Nichts. Fast hätte er die Technik beschimpft, aber da war ein Punkt am Himmel, den er bemerkte. „Strahlemann von BigBoy, da vorne fliegt etwas. Ich zoome das mal ran.“ Kurz darauf begann er wieder: “BigBoy sieht etwas wie einen großen Vogel. Augen auf, Leute!“ Der Fahrer bestätigte die Sichtung, verfügte jedoch nicht über ein Zoom. Das Transporter- HUD war nur für Wegpunkte konfiguriert. Nach wenigen Minuten entfuhr es dem Piloten: „Da laust mich doch der Pelikan...“, und kurz darauf: „Ehem, Strahlemann von BigBoy, wie es ausschaut, wedelt uns da ein etwas ungewöhnliches Objekt entgegen. Sieht aus wie ein überdimensionales Fledertier. Es hat solche Flügel, ja. Aber es ist zum Teil ein Vogel mit langem Schnabel.“ Jetzt antwortete der Fahrer: „BigBoy von Strahlemann, das, was du mir da beschreibst, erinnert mich an die vielen Erzählungen der letzten 200 Jahre. Ich meine das mit Flugechsen. Habe ich dir ja mal geplaudert von. Weißt du noch?“ Ja, es dämmerte ihm. „Richtig, Strahlemann, diese angeblichen Sichtungen von Pterosauriern und ähnlichen Flattermännern. Sag mal, kann es sein, dass... Oh Scheiße... Da kommt gleich ein ganzer Schwarm hinterher! Ja, die sehn wirklich so aus. Und sie sind nicht grade klein. Können unseren Kutschen zwar nichts anhaben, aber wenn die vor unserer Nase rumwedeln, nehmen sie uns die schöne Aussicht.“
Jetzt schaltete der Fahrer auf erweiterte Frequenz. „Strahlemann hier. Keschik, habt ihr das mitgehört?“ Keine Antwort. Zweiter Versuch. „Strahlemann an Keschik, bitte melden“ Mist, irgend etwas blockierte den Fernfunk. „Strahlemann von BigBoy, vorhin haben die Sturmis mir was von irgend einem Störsender im Artefakt gesteckt.“ Ein kurzer Grunzer, dann: „Viel Spaß denn im Nebel. Kann ja lustig werden. Ein Wasweißich, das unseren Funk blockiert. Undankbarer Fahrgast!“ Jetzt frotzelte der Pilot: „Hat wohl keine Bordkarte, was?“ Gut, versuchte er eben selber, die Verbindung herzustellen. „Keschik von Bigboy, könnt ihr mich hören?“ Das musste doch klappen, war die Kommunikationsanlage eines Mech, kurz „Komm“ genannt, um Längen stärker als bei Fahrzeugen! Rauschen, Knacken, schwache ganz ferne Stimmen. Allmählich kam ihnen das, was da im Laderaum des Transporters lag, doch unangenehm vor. Wenigstens war die Nahfrequenz nicht betroffen. „BigBoy von Strahlemann, was denkst du, sollen wir daheim sagen?“ Gute Frage. „Strahlemann, am Besten bleibst du vor der Scheune stehn. Ich klopfe an und bezahle das Porto.“ Der Fahrer war erleichtert. Zumindest, was die Sache betraf. Blieb allerdings noch der Drachenschwarm, dem sie begegneten. „Die da haben uns bestimmt schon bemerkt“, setzte der Pilot an, „und ich weiß nicht, wer von uns wen mehr beeindruckt.“ Lakonische Antwort vom Fahrer: „Werden wir ja gleich sehn... Wenn die Wert auf unsere Bekanntschaft legen sollten“ Diese Flugreptilien, die laut etablierter Geologie und Paläontologie vor langer, langer Zeit einst lebten, hatten einen schlechten Ruf angehängt bekommen seitens der zahlreichen Darstellungen von Leuten, die mit ihnen zu tun gehabt haben wollten. Sie galten als aggressiv, wenn man in ihre Reviere eindrang. Zudem wurde ihnen Einiges nachgesagt. Sie würden Tote kurz nach deren Beisetzung ausbuddeln und fressen, sogar gesunde Menschen sollten schon von ihnen attackiert worden sein. Für den Augenblich war der Schutz innerhalb des Cockpits eines Fahrzeugs, Mechs oder schnellen Fliegers beruhigend. Aber trotzdem wünschten sich Beide, sie kämen schneller voran. Leider war der Transporter anderer Meinung, denn er fuhr schon mit Höchstgeschwindigkeit. Um so tröstender war die reiche Bewaffnung des Mech. Ein einziger Stahlriese, sogar der Kleinste, vermochte eine komplette Stadt einzuäschern. Gegen einen Schwarm Flugsaurier brauchte er nur die MG- Bündel rattern zu lassen. Wollte der Pilot Munition sparen, leisteten die Flammenwerfer gute Arbeit. So oder so hatte jedes Lebewesen gegenüber Mechs keine Chance. Der große Mech verfügte über weitaus fettere Kaliber, bis hin zu Fernwaffen. Seine Laser konnten anfliegende Raketen verdampfen, bevor sie ihm zu nah kamen. Kein Jagdflieger mit Ausnahme des getarnten Bombers wurde ihm gefährlich. Auch Panzer waren ihm unterlegen bis auf Artillerie. Einzige Feinde waren vergleichbare Mechs. Und von denen existierten grade mal 2, falls nicht irgend wer heimlich eine eigene Produktion am Laufen hatte.
Der Schwarm zog über ihnen hinweg, doch wenige Tiere lösten sich und sanken zu den beiden metallenen Gestalten hinunter. Sowas hatten sie bislang nicht gesehn. Die Neugier war gegenseitig. Fahrer und Pilot besahn sich diese eindrucksvollen Tiere aus nächster Nähe, als diese einen Blick in die Kabinen warfen und abdrehten, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Welch ein Erlebnis! Ob das wohl auch ihre geflügelten Besucher dachten? Sie wanderten weiter, einem den beiden Soldaten unbekannten Ziel entgegen. Für den kurzen Moment befürchteten die Beiden das Dorf in der Flugrichtung. Doch die HUD- Anzeigen wiesen den Anfangspunkt ihrer Strecke zu weit östlich, und schon von Vögeln waren grade Strecken ohne Kurven bekannt. Warum sollte es bei diesen Flugkünstlern anders aussehn? Jede Kursabweichung bedeutete eine Verlängerung des Weges, was mit mehr Kraftaufwand verbunden war.
Weiter ging der Weg sowohl des Schwarms als auch der Soldaten. Insgeheim wünschten die Männer den Tieren eine gute Ankunft, wo immer das auch sei. Ganz weit weg erblickten sie einen kleinen Punkt am Horizont. Wieder auf Zoom geschaltet, entpuppte er sich als Humvee. Der Geländewagen hatte ein aktives Peilgerät aufmontiert bekommen und fuhr nun etwas zur Seite, wo er anhielt. Aha, ihre Leute hatten offenbar die Funkstörung registriert. „Weitblick an Ausreißer. Willkommen im Nest!“ Endlich mal etwas Vertrautes. „Schafe an Hirten. Wir folgen. Hatten unterwegs intressante Begebenheiten. Mehr dazu im Nest.“
Oscar Ebeling erschien persönlich am Eingang und fragte über Funk den Piloten zum aktuellen Status. „Gut, Sie direkt zu sprechen, Chef!“, erwiderte der. „die Fracht hat offenbar eine Art Störfeld aufgebaut. Es wirkt sich aber nur auf Langstreckenfrequenzen aus. Wie ich seh, kann ich noch nicht einchecken. Seid bitte vorsichtig mit unserem Gast. Wir wissen zu wenig über das Objekt. Irgend etwas ist sehr seltsam daran. Es verursacht ein Beklemmungsgefühl, wie die Minensucher samt Sturmis festgestellt haben.“ Ebeling antwortete: „Bleiben Sie in der Maschine, Pilot und warten Sie auf Instruktionen. Halten Sie die Augen offen für alle Fälle!“ Der Pilot bestätigte. Da war wohl etwas mehr im Gange, wie ihm dämmerte. Schnell prüfte er alle Geräte und Anzeigen. Keine Besonderheit, alle Systheme normal. Kein Blip. Sie schienen vorerst Ruhe zu haben, aber wer konnte schon wissen, was im nächsten Moment geschah?
Langsam manövrierte der Transporter durch den Korridor aus strahlungsabschirmenden Faserblöcken in Richtung des ausgefrästen Radiationsraumes. Alle Sinne zusammennehmend, fuhr der Mann meterweise weiter. Geschafft! Endlich war die seltsame Fracht im Raum und konnte ausgeladen werden für das Labor. Schon umringten Schützen, Techniker und Wissenschaftler in den obligatorischen Spezialanzügen die Ladeluke des Fahrzeugs, während man mit Geigerzählern eventuelle Kontaminierungen am Äußeren suchte. Negativ. Erst jetzt knackte es im Inneren, worauf die Klappe langsam nach oben schwang und fast zur selben Zeit eine Rampe vom Bauch des Hinterendes mittels eines Rundbügels nach außen gebracht und aufwärts gehoben wurde. Zwei Mann griffen sich die Deichsel der Kettenpalette und zogen das Ganze auf die Rampe, die dann zu Boden gesenkt wurde. Das Labor war völlig ebenerdig, so dass ein erschütterungsfreies Bewegen der Fracht in den Untersuchungsbereich erfolgte. Der Transporter wurde gründlich auf Strahlung und sonstige Anomalien untersucht, bevor er in seiner Bucht geparkt werden durfte. Zum Check musste der Fahrer seine Montur wieder Vervollständigen und aussteigen. Auch er wurde gründlich gescannt. Als er schließlich grünes Licht bekam, setzte er sich abermals hinter das Steuer und stellte das Fahrzeug in der Bucht ab. Zum Abschluss erfolgte nochmals ein Kontaminationstest, bevor er sich des Anzugs entledigen konnte und sich durch eine Schleuse in den Zwischentrakt begab. Sicherheitsdusche, frische Kleidung, medizinische Untersuchung, dann durch die zweite Schleuse den Gang entlang zum Pausenraum. Leckere Sachen wurden in der Kantine angeboten. Endlich durfte er sich entspannen.
Unterdessen hatte der Pilot freie Bahn und checkte seinerseits ein. Kontaminierungstest negativ. Den Mech in die Wartungsbucht gesteuert und endlich aussteigen.Unterwegs grüßten ihn die Techniker, die das Ungetüm der zahlreichen Prüfungen unterzogen. Für ihn war ein direkter Weg zur Kantine frei, wo er den Fahrer traf und sich zu ihm gesellte. Nach der Pause hatten sie einen Bericht zu verfassen und beim angeschlossenen Büro abzugeben. Dann endlich war Feierabend. Nach den technischen Untersuchungen des Mechs bestieg ihn ein anderer Pilot und postierte ihn innerhalb des Eigangsbereiches. Bevor nicht vollautomatische Geschütztürme die Höhle sicherten, musste dieses stundenlange Rumstehn sein. Doch bald schon würden sie über mehr Maschinen verfügen und in der gigantischen Halle für Mechs ihre Schießübungen absolvieren. Sämtliche Manöver fanden tief im Inneren der Erde statt. Um keinen Preis wollten sie auffallen. Ihre auswärtige Anwesenheit wurde auf ein Mindestmaß begrenzt. Sicherheit hatte den absoluten Vorrang. Auch hatten die Techniker Simulationskabinen gebaut, in denen die Flugpiloten ihre Fertigkeiten probten und verbessern konnten.
Im Labor herrschte Anspannung. Erste Messungen ergaben seltsame Werte. Einerseits schien das Objekt ein Gerät zu sein. Aber da waren auch biochemische Prozesse im Gang. Hatten sie sich gar eine völlig unbekannte Lebensform eingehandelt? Um sicher zu sein, wurde eine ständige Wache mit schwerer Ausrüstung im Labor stationiert. Alle Kameras erfuhren permanente Kontrolle und nahmen jede auch noch so geringe Bewegung aus unterschiedlichen Winkeln auf. Sollte dies eintreten, wurde automatisch Alarm ausgelöst. Emmissions- und Kontaminierungsmesser maßen ständig die Luft in der unmittelbaren Umgebung des mysteriösen „Dinges“. Oberflächensensoren gaben Temperatur und Feuchte an den LabComp weiter.
Ihr Bergegut hatte eine graue Oberfläche mit schwärzlichen Vertiefungen. Eine Art Kopf saß auf dem rhombischen Rumpf. Scheinbar hatte das „Etwas“ 2 Beine mit Knien und Füßen, doch ohne Zehen. Von den „Schultern“ entsprang je ein Lamellenschlauch und verlief parallel zum Rumpf, um wieder kurz oberhalb der Hüfte einzumünden. Messungen im UV- und IR- Bereich ergaben eine ständige wabernde Aura. Der Magnetismus schien sich nur nach außen zu richten und hatte sendende Funktion, ohne irgend welche Anziehung zu bewirken. Kein Impuls wurde registriert. Ultraschall- und Mikrowellenabtastung ergaben weitere Anomalien, doch was da reflektierte, entzog sich der Analyse. Entweder das Ganze hatte Leben in sich und war vorerst intakt zu lassen,


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:06

oder aber ihnen lag ein Gegenstand mit biochemischen Produkten vor. So lange das nicht geklärt war, schlossen sie ein Öffnen des Objektes aus. Auch die beklemmende Wirkung hatte sich verändert und nahm scheinbar ab.
Heute wollten die Wissenschaftler einen Versuch unternehmen. Dabei sollte das graue „Ding“ auf seinen Füßen gelagert werden. Alle Messungen würden weiterlaufen und eventuell Veränderungen aufzeichnen. Ob die Beine es überhaupt aufrecht halten konnten, würden die Beteiligten ja sehn. Bislang war keine Probe entnommen worden, denn falls es irgend eine Lebensform war, wollten sie kein Risiko eingehn. Das Objekt sollte unbeschädigt bleiben. Vielleicht konnte man es ja später nutzbringend in ein Systhem integrieren und möglicherweise als Ganzes kopieren oder Teile davon. Behutsam hoben sie es in die Senkrechte. Keine Reaktion. Zwei Leute hielten es, jederzeit bereit, es anzuheben, um Schäden zu vermeiden. Vorsichtig ließen sie es den Boden berühren. Die Füße erwiesen sich als elastisch. Drucksensoren überwachten deren Oberfläche. Endlich lagen ihre ebenen Sohlen komplett auf. Langsam senkte man das Objekt weiter. Da: Die Oberfläche der Unterbeine verfestigte sich. Erstmalig zeigte der Ultraschall die interne Struktur. Offenbar bestanden die Knie aus knochenähnlichen Gelenken, doch was war mit allen übrigen inneren Teilen? Bisher konnten die Forscher keine differenzierte Struktur ausfindig machen. Doch das hieß nicht, ihr Objekt sei hohl. Aus den Werten ging hervor, dass eine Art Gel oder Plasma Rumpf und Anhänge füllte. Sie senkten es weiter ab. Mit zunehmender Druckbelastung verfestigte sich auch die Oberfläche und erinnerte an ein Exoskelett, wie es bei Insekten üblich war.
Nach einer Stunde trugen die Füße das ganze Gewicht, und vorsichtig lockerten die Beiden den Griff. Das „Ding“ schien stabil zu stehn. Jetzt wurde ein Rahmen ringsum plaziert und zusammengesteckt. Sie hatten das Material sorgfältig ausgewählt, um keinen Messwert zu beeinflussen. Es durfte nicht magnetisch sein und musste chemisch neutral bleiben. Jetzt galt es, abzuwarten auf irgend welche weitere Veränderung.
Das Innere der Höhle hatte mittlerweile ein anderes Aussehn, besonders der Bereich um die Schmelzpfanne war stark bearbeitet worden. Das, was anfangs als Rahmen markiert war, glich jetzt einem Burggraben. Vom die Pfanne umgebenden Plateau führte beiderseits je eine Treppe zum Boden des Grabens. Am Ende des Plateaus war eine Rinne zu sehn, die sich bis zur Pfanne zog. Unterhalb des äußeren Endes der Gussrinne befand sich eine etwas niedrigere zweite Ebene, auf der hölzerne Gussformen bündig mit dem tiefsten Punkt der Rinne abschlossen. Das pfannenwärtige Ende wurde mittels eines Schiebers verschlossen. So konnten sie das flüssige Metall nach Bedarf durch die Rinne in die Formen laufen lassen. Mit Metalldetektoren hatte man eine vielversprechende Erzader entdeckt, an die sich die Steinfräse nun herangrub.
Noch mussten sie mit ihren 2 Mechs auskommen, welche einzeln ihren Dienst versahn. Das kleinere Chassis patroullierte beim leeren Dorf. Einzig auf das Größere konnten sie zurückgreifen, falls irgend wer ihrer verborgenen Zivilisation zu nahe käme. Doch in wenigen Tagen sollte sich das ändern. Sobald ihnen der neue Stahl zur Verfügung stand, konnten sie den vierten Turm konstruieren und endlich die Fossilien bergen. Baupläne weiterer Mechs dienten als Vorlagen für Gussformen. Alle Vorbereitungen liefen zügig.
Das herangefahrene Elektronenrastermikroskop sollte den Forschern beim Ermitteln der Materialeigenschaften des noch immer nahezu unbekannten Fundstückes neue Daten liefern. Sie konnten bis jetzt nicht sagen, aus was die Oberfläche des ominösen Objektes bestand. Weder Metall, Kunststoff noch irgend etwas Organisches war damit vergleichbar. Erste Bilder ließen auf mineralische Anteile deuten. Eine gleichmäßige Gitterstruktur kam zutage, wobei sie in den verfestigten Bereichen deutlich enger war als in den unbelasteten Stellen. Der Kopf schien innere Vorrichtungen zu enthalten, die Sensoren sein konnten. Ein Beleuchtungstest ergab, dass im Stirnbereich etwas auf das Licht ansprach. Beschallung in Oberfrequenz schien ebenfalls aufgenommen zu werden. Die schall- und Lichtreflektierenden Stellen im Objekt waren von unregelmäßiger Beschaffenheit. Ob Motoren oder Organe, sollten spätere Untersuchungen zeigen.
Alle bisherigen Daten wurden in Diagrammen, Tabellen und Zeichnungen dargestellt, um die Forscher mehr sehn zu lassen. Und ein maßstabgetreues Modell entstand. Zwar wussten sie nicht, mit welchen Materialien eventuell die bisherigen Funktionen erzeugt werden konnten, aber sie waren etwas weiter gekommen.
Im HQ liefen vom Außenposten beim Dorf immer wieder besondere Meldungen ein, denen zufolge weitere fliegende Reptilien auftraten. Offenbar kamen sie in der Gegend vor. Man ließ die Saurier gewähren, beobachtete ihr Verhalten jedoch eingehend. Schlussendlich hatte man die Gebäude gründlich untersucht und nichts entdeckt. Sie wurden jetzt von Soldaten, Technikern und Wissenschaftlern bewohnt. Auch baulich erfuhr das Gelände eine Veränderung. Sockel ragten rundum auf, gekrönt von Protzkupplungen mit Geschützen. Ähnliches geschah auch im Eingangsbereich der Höhle. Nach der ersten Förderung war es dann so weit: in der Schmelzpfanne türmte sich erzhaltiges Gestein und wurde unter Laserbeschuss genommen. Allmählich glühte es auf. Der Haufen sank zusehends in sich zusammen. Bald schon glich die Pfanne einem brennenden dampfenden Pfuhl. Endlich wurde der Schieber gehoben, und eine grelle Flüssigkeit verließ den Tigel, um gleich darauf die erste Gussform zu füllen. Nach dem Erstarren des Inhaltes zog ein Greifarm das Gefäß beiseite, während ihm gegenüber ein Zweiter die nächste Form unter den Ausguss brachte. Schon hob eine Seilwinde den Schieber erneut, um ihn sensorgesteuert wieder sinken zu lassen. Auf diese Weise füllten sich alle Gussformen. Ein dritter Greiferarm schwenkte die erste Form herum und badete sie in einem ausgehauenen Bassin. Sofort bewegte er sich wieder zurück, worauf der Greifer sie umstülpte. Ein kleinerer Arm endete in einer Art Hammer und klopfte auf das Gefäß, bevor ein weiterer Greifarm die leere Form wieder wieder auf der Fläche vor dem Ausguss absetzte. Diese vier Arme arbeiteten dank Regeltechnik reibungslos zusammen.
Die Ader war ergiebig, was die Produktion rasch voranbrachte. Noch während man die erstarrten Bauelemente zusammenfügte und allmählich die Letzten abgeschreckt wurden, brachten Techniker andere Gussformen heran. Auf den Kettenpaletten harrten unterschiedliche Formen ihres Einsatzes. Da waren längliche Kästen, die wie große Ausgaben der Gussformen für den Förderturm aussahn, andere Gefäße bildeten flache Schalen und hatten schwenkbare Deckel mit Einfüllstutzen. In anderen Hallen wurde flexibler Kunststoff hergestellt, auch für elektrische Leitungen. Die Forschungsabteile hatten Verfahren entwickelt, ohne Kupfer auszukommen. Glasfaserähnliches Material ersetzte die herkömmlichen Drähte.
Nach nur einer Woche standen der vierte Turm und ein dritter Mech einsatzbereit auf ihren Posten. Längst war das Team von Dr. Falcone verstärkt und umgab nach geduldigem Warten wieder den Gipsblock. Jetzt begann der spannendste Teil ihrer Vorbereitungen: Ganz genau aufeinander abgestimmt begannen sie, das Höhlendach mit Meiseln zu bearbeiten. Gleichzeitig musste der Vorgang an jedem Punkt erfolgen, wo die Knochen am umgebenden Gestein festsaßen. Erst einmal gelöst und alleine vom Netz gehalten, konnten sie den Block der gepolsterten Schale überlassen, die an Ort und Stelle das untere Ende schon umhüllte. Bevor der vierte Turm stand, hatten die Techniker eine Plattform zwischen die drei anderen Türme gefahren und an den Seilhaken befestigt. So taten sie es dann auch nach Errichten des letzten Turmes und hoben die Plattform in die Höhe, bis das Netz mitsamt Schale plan auf ihr zu liegen kam. Das verschaffte Fossilien wie auch Menschen eine deutliche Sicherheit. Nunmehr von der hängenden Plattform gehalten, bedurfte die Schale keines Netzes, und es wurde von den Deckenhaken gelöst. Mit einem dumpfen Knacken trennte sich die kompakte Masse endgültig von der Decke. Ein erleichtertes Team brach in Jubel aus. Die Aktion war ein voller Erfolg. Jetzt kletterten die Forscher vom Gipsblock, an dem sie sich während ihrer Mühe teilweise lehnen mussten, über die Plattform auf das Gerüst, welches die Türme verband. An ihnen befanden sich Leitern, über die sie den Boden erreichten. Die Phase des Lösens war abgeschlossen. Jetzt konnte die Plattform zu Boden gelassen werden. Es war ein seltsamer Anblick für die Forscher, den Gipsblock an sich vorbei nach unten gleiten zu sehn. Für sie war erst mal nichts weiter zu tun. So lange nicht mindestens ein Turm wieder entfernt wurde, saß die Plattform fest. Nach seinem Abtransport würde sie, die im Grunde nur eine riesige Kettenpalette aus Metall darstellte, mühelos in ein vorbereitetes Labor gefahren werden. Hallen waren bedarfsweise ausgefräst und mit jeweils erforderlichen Einrichtungen bestückt.
Nach der ganzen Aktion konnte man sich Gedanken machen, welcher weiteren Verwendung die Türme zugeführt werden sollten. Inzwischen setzten die Techniker einen weiteren Mech zusammen. Dieses Chassis wies fast nur Fernwaffen auf und war als Artillerie konzipiert. Für den Zweck brauchten die Konstrukteure weder auf Gesamtgewicht noch auf Tempo zu achten. Der langsame Mech der Sturmklasse würde eh in hinterster Linie stehn, vor sich die schnelleren Maschinen als Deckung. Zusätzlich hatte man vollautomatische Flugabwehr angebracht. Sie vermochte Flieger und Raketen in sicherer Entfernung zu neutralisieren. Ein fünfter Mech sollte die Einheit vervollständigen. So lange sie den kleineren Bodentruppenjäger beim Dorf ließen, bauten sie eben eine identische Maschine. Ihr erster Stern, wie sie einen Mechtrupp nannten, bestand aus zwei leichten, einem oder zwei mittelschweren, einem oder zwei schweren und einem überschweren für den Sturm vorgesehenen Mech.
Noch war Platz genug im tiefen Loch, dass schon vor ihrer Ankunft in der Höhle existiert hatte. Vor dessen Verwendung als Schuttlager war es genau untersucht worden, enthielt aber kein Leben oder Wasser. Ein idealer Abfalleimer für geraume Zeit. Sie wollten möglichst viele Sterne und Flieger herstellen, so lange ihnen kein Angriff drohte. Über die Jahre war ihre Zivilisation völlig autark und funktionierte ohne irgend welche Zahlungsmittel. Jedes Mitglied brachte sich nach bestem Können ein und hielt ihre Gesellschaft aufrecht.
Dreieinhalb Jahre lang lief der Betrieb des Tempels ohne nennenswerten Zwischenfall. Doch immer häufiger versuchten die Parteien, zu dominieren. Das führte zu Spannungen, die sich in Handgemengen äußerten. Lord Maitreya hatte den obersten Vorsitz des Parlamentes der Völkergemeinschaft wie auch des Tempelkommités. An ihm vorbei wollte niemand handeln. Auf ihn hörten auch die „außerirdischen“ mächtigen Wesen, die mit ihm eng verwandt zu sein schienen. Sein Wort galt, anerkannt vom Parlament, jeder einzelnen Regierung bis hin zum geringsten Bürger. Durch die an Heftigkeit zunehmenden Händel sah er das Risiko, dass man allmählich Zweifel hegen könne an seiner Autorität. Etwas musste dagegen unternommen werden. Hier und heute noch.
Kein Abgeordneter fehlte, alle Plätze waren besetzt, an diesem Tag war sogar ein großes Gedränge zu verzeichnen. Maitreya stand hinter dem Rednerpult und hatte grade die Einleitung beendet. Schon sie alleine hätte eine komplette Rede abgegeben. Doch noch immer hing die Menge gebannt an seinen Lippen. „Aufgrund all der Aggression, die um sich gegriffen hat, ja, sich beständig ausweitet, müssen wir eine Notbremse ziehn. Ohne diese Maßnahme bricht sehr bald schon das Chaos aus. Wir kennen die Folgen von Anarchie und Gesetzlosigkeit, meine Damen und Herrn. Wenn der Tempel weiterhin so genutzt wird wie bisher, können die Verantwortlichen für nichts garantieren. Wollen wir es denn so weit kommen lassen?“ Raunen bestätigte, dass niemand es wollte. „Deshalb“, setzte er nach der wohlplatzierten Pause fort, „werden wir eine Änderung des täglichen Ablaufs vornehmen müssen, und zwar sofort. Wir sind zur Erde gekommen in friedlicher Absicht, um der Menschheit zu einem besseren Leben zu verhelfen. Doch dieser Aufbruch wird nun bedroht. Wenn wir den Tempelbetrieb so laufen lassen wie bis heute, kocht sehr schnell der Zorn über und entläd sich in einen weltweiten Bürgerkrieg. Das dürfen wir nicht zulassen!“ Wieder raunten die Anwesenden zustimmend. „So schwer uns das auch fällt, müssen wir die täglichen Handlungen beenden. Aber das wird nicht bedeuten, den Betrieb des Tempels an sich zu stoppen. Wir haben ein gemeinsames Konzept erarbeitet. Es wurde Ihnen zu Beginn des Kongresses in vollem Wortlaut ausgehändigt. Öffnen Sie die versiegelten Umschläge! Sie haben eine halbe Stunde zum Lesen. Anschließend wird abgestimmt“ Hiermit zog sich Maitreya zurück, um zur angegebenen Zeit punktgenau wieder vor Ort zu sein.
Die Anwesenden hatten sich alle Punkte zu Gemüte geführt und nutzten die verbliebenen Minuten, sich dazu auszutauschen. Doch schon stand Maitreya wieder hinter dem Pult. Augenblicklich kehrte Stille ein. „Meine Damen und Herrn, wie Sie sehn, ist ein Fragebogen dem Konzept hinzugefügt worden. Füllen sie ihn aus und geben ihn dann am Ausgang ab. Anschließend sind Sie freigestellt.“
Sämtliche Fragen wurden im Fernsehn eingeblendet, und in regelmäßigem Abstand erfolgte eine Hochrechnung zu den einzelnen „Ja“ und „Nein“. Die Rede wurde von Anfang an übertragen und simultan übersetzt. An diesem Tag ruhte weltweit jegliche Arbeit. Kein Haushalt war ohne Fernsehanlage, und niemand versäumte die Rede. Auch während der Hochrechnungen blieben die Geräte angeschaltet. Auch tief im Bauch der Erde liefen Holoprojektoren ohne Unterbrechung, auch wenn hier kein weltweiter Pausentag eingehalten wurde. Die Keschik war äußerst wachsam, ihre mittlerweile auf mehrere Kompanien zu je 3 Sternen angewachsenen Mecheinheiten hatten erhöhte Alarmbereitschaft, ihre Piloten waren einsatzbereit und hielten sich ganz in der Nähe der Maschinen auf. Mehrere Staffeln Luftjäger waren auf einer Plattform durch einen Schacht nach oben befördert worden, wo sie das einzig sichtbare Bauwerk außerhalb des Höhlenreiches zum Formieren benutzten und jetzt abflugbereit waren. Die Jäger brauchten keine Start- oder Landebahn. Sie waren VTOL, Senkrechtstarter. Einzig zum Nachfüllen der Munition und für eventuelle Reparaturen unterbrachen sie ihren Einsatz und flogen verborgene Stationen an. Von oben waren weder der Startplatz noch die Wartungsstationen zu orten. Seitlich glichen sie irgend welchen zugewachsenen Höhlen und hatten absolut nichts Verdächtiges an sich, selbst nicht beim Ein- oder Auslaufen eines VTOL. Diese setzten auf eine getarnte Plattform auf, die sich mehrere Meter absenkte. Darauf hatten gleich zwei Jäger Platz, eine einlaufende und eine auslaufende Maschine. Die Tarnung der Plattformen war perfekt. Kein Metall oder andere glänzende Flächen konnte Verdacht erzeugen. Die sichtbare Anlage bestand aus dem schon vorher existierenden Felsen, und nur aus nächster Nähe war ein hauchdünner Spalt zu sehn. Unter dem Felsen erst befand sich die stählerne Mechanik, welche die Plattform hob oder senkte.


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buch - Tage danach - Seite 2 Empty 7 Befreiung

Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:08

Der unabhängigen Zivilisation war klar, wie die Abstimmung ausfallen würde. Das wussten sie mittlerweile durch das verbotene Buch, welches während einer Exkursion gefunden und geborgen werden konnte. Binjaschar hatte den Zweck seiner langen Reise erfüllt. Auch die aus der Ehe mit Dr. Lissi Puttraman hervorgegangenen Kinder waren alt genug, um das Werk ihrer Eltern weiterzuführen. Präsident Ebeling war noch im Amt, hatte aber längst einen würdigen Vertreter und Nachfolger zur Seite. Allen war nur zu bewusst, was ab diesem Tag passieren würde. Maitreya hatte angeordnet, man müsse sich vor den „Außerirdischen“ verbeugen und ihnen regelmäßig einen festgelegten Obulus entrichten. Überall auf der Welt wurden baugleiche Ehrenmäler eingeweiht. Je nach Berührungspunkt auf den Schaltflächen konnte man akustisch die Gesetze abrufen, während vor den Besuchern die symbolischen Statuen aufragten und alle vor drei einhalb Jahren gelandeten Fremden vertraten. Im Zentrum des Tempels befand sich jetzt ein Thron, allgemein der „Sitz des Präsidenten“ genannt. Wer weiterhin an den Traditionen des Tempelkultes festhielt und sich den „Meistern“ verweigerte, erlitt einen „göttlichen Schlag“, wie der Schuss aus dem Orbit genannt wurde. Da hatte Maitreya heimlich Raumstationen mit Energiewaffen bauen lassen. Für die uneingeweihten Bürger musste es ja aussehn wie „Feuer, das von den Göttern gesendet wurde“. Die Regierung unter Maitreya, der sich mittlerweile selber als G'tt ausgab, zeigte immer mehr Härte. Bald begann es auch dem hörigsten Bürger zu dämmern, dass der versprochene „Frieden und Wohlstand in Harmonie“ nicht ganz identisch war mit aktuellen Dingen. Anfänglicher Ehrfurcht folgten Scheu und Beklemmung. Was niemand ahnen konnte: In den Statuen verborgen befanden sich Geräte, die Beklommenheit bei skeptischen Besuchern auslösten. Lähmende Angst brachte Gegner schnell auf zahmere Gedanken und hielt sie ausreichend gefügig.
Die Forscher hatten das „Ding“ sehr gründlich unter die Lupe bzw. das Mikroskop genommen. So gründlich, dass der Mechanismus aufgespürt worden war, durch den besagte Beklemmung ausgelöst wurde. Das machten sich die Militärs zunutze. Eigene Piloten davor abgeschirmt, sendete ein Transponder in der Nase des VTOL die unterbewusste Beeinflussung zum gegnerischen Ziel. Das war bei den Mechs weder möglich noch notwendig. Ihr bloßes Erscheinen sprach für sich. Präsident Ebeling hatte etwas bekanntgegeben. Diesmal waren keine Übungen angesetzt. Nein, es wurde ernst. Sie hatten genug Schlagkraft erreicht, um die nach der Eroberung Jerusalem´s deportierten Einwohner zu befreien. Genau dazu rückten einige Mechkompanien aus. Mit allen militärischen Vehikeln und Jägern konnten sie fertigwerden. Ihre Ausrüstung machte selbst EMP unwirksam. Die lokalisierten Ziele befanden sich fast ausnahmslos in muslimisierten Gegenden, denn anderswo war Sklaverei zumindest offiziell weitestgehend abgeschafft. Sondereinheiten sollten Gebäude stürmen und alle Geknechteten unversehrt evakuieren, bevor die Mechs Ruinen hinter sich ließen. Jetzt war eingetroffen, was ihnen von vorneherein, seit Gründung ihrer Gesellschaft, klar war: Sie stellten dem Tyrannen eine Rebellenarmee entgegen. Das Auftauchen der Mechs erschien der Bevölkerung außerhalb des Höhlenreiches wie Alpträume aus einer anderen Welt. Trotz Aufrufe, besonnen zu sein, gerieten immer wieder Passanten in Panik und verursachten ein Chaos. Dennoch gelang es den Rebellen, hunderte Sklaven zu befreien und erfolgreich in die Sicherheit der Höhle zu bringen. Das rief allmählich Gegenwehr auf den Plan. Ein paar der Schiffe wurden besetzt und rückten aus. Ob der modifizierte Angstgenerator auch die überirdischen Gegner lähmen konnte? Ein ganzes Geschwader zog ihnen entgegen. Die VTOL hatten entscheidende Vorteile: Durch ihre Wendigkeit waren sie schneller als andere Flugkörper. Die Munition war so weit entwickelt worden, den Gegner nicht nur durch Explosionen zu beschädigen, sondern durch EMP und Spezialklebstoff zu verlangsamen und möglichst abstürzen zu lassen. Auch Napalm verstärkte die verheerende Kombination in den Sprengköpfen. Die feindlichen Schiffe verfügten wahrscheinlich über Hitzeschilder und energetische Schirme. Falls ja, trafen ebenbürtige Gegner aufeinander. Panzer waren machtlos gegen die VTOL, selbst mit Flugabwehr erzielten sie nur wenige Treffer. Die Napalmangriffe machten Gegenmaßnahmen unwirksam. Dazu gesellten sich Mechs mit wohlgezielten Laserstrahlen. Im Nu zerschmolzen dickste Fahrzeugwände und verwandelten alle Vehikel in Lochstreifen. Selbst für die Versorgung standen besondere VTOL zur Verfügung. Flugblätter wurden ebenfalls über Ortschaften abgeworfen. Einzig auf Breitbandsendungen verzichtete man. Das Risiko war dann doch zu hoch. Nein, die Keschik hatte keine Absicht, entdeckt zu werden. Eine ganze Zivilisation stand auf dem Spiel. Den Mechs konnte nur wenig wirklich gefährlich werden. Darunter befanden sich die Orbitalwaffen. Selbst für die satelitenunterstützte Ortung unsichtbar, schossen sie aus unangreifbarer Position. Das bekamen die Kommandeure zu spüren, als einige Kameraden durch die enormen Laserstrahlen fielen. Selbst ein Extremreichweiten- Großlaser der Mechs war schmächtig angesichts der Orbitalkanonen. Doch der unbeugsame Wille zur Freiheit war es, der die Evakuierten zu Freiwilligen machte. Sie verstärkten die Mech- und Jägeranwärter als topografisch erfahrene Kämpfer, die genau wussten, was wo los war. Dies erleichterte der Keschik einige Gebietserkundungen und erhöhte die Effektivität beim Lokalisieren bestimmter Einrichtungen.
Den Gegenstand aus dem Dorf hatten sie in ein entlegenes Versteck transportiert, nachdem der Magnetsender mit Falschdaten programmiert worden war. Der Finder konnte ihre Spur nicht zurückverfolgen. Außerdem hatten sie einen kleinen Sensor angebracht, welcher die Richtungen beim Bewegen maß und an einen Sender leitete. Über GPS waren dann sie selber in der Lage, die Koordinaten des Feindes zu ermitteln. Vielleicht funktionierte der Köder, zu dem auch Spuren eines Fahrzeuges führten, welches ein VTOL irgend wo auf einer felsigen Anhöhe abgesetzt hatte, um das Fundstück zum Versteck zu bringen. Eigens dafür hatten sie einen LKW mit Verbrennungsmotor gebaut und ihm einen rostigen Tank verpasst. Auch die damals abgefackelten Panzer standen auf dem Hügel. Für Außenstehende war klar: Das Vehikel musste wegen des leeren Tankes aufgegeben werden. Eine kleine Gruppe wurde beauftragt, per Fliege und Peilung die Gegend zu kontrollieren. Alle technischen Details des erforschten Objektes waren genaustens katalogisiert, nachgebaut und modifiziert worden. Es hatte seinen Zweck erfüllt und sollte ihnen zum Abschluss den letzten Dienst erweisen.
Alle waren sie froh, rechtzeitig die Höhle gefunden zu haben. Erdbeben traten überraschend auf, Tsunamis wurden durch unterseeische Störungen hervorgerufen, und immer wieder sausten Steine aus dem Kuipergürtel in steilem Winkel auf die Oberfläche. Im Bauch der Erde entstanden zwar auch Erschütterungen, doch wurden sie durch das massive umgebende Gestein wesentlich abgemildert. Ganz anders wirkte sich die Tektonik auf der Oberfläche aus, welche ungebremst vibrieren konnte. Die hier in Ruhe gewachsene Zivilisation war erstarkt, hatte fortschrittliche Technik weiterentwickelt und eine Nahrungsindustrie im Höhlensysthem aufgebaut. Überall entstanden bedarfsweise neue Hallen und wurden ihrem jeweiligen Zweck zugeführt. Von den Gründern lebte über die Hälfte noch, verstärkt wurden sie durch Nachwuchs wie in den letzten Monaten auch durch befreite Sklaven. Überläufer hatten allerdings Probleme, überhaupt in Kontakt zu treten. Die Keschik war wachsam und brachte die Neuankömmlinge erst zu einem versteckten Außenposten, der mittels falscher Signale den Feind in die Irre lockte. Erst nach einer Beobachtungszeit und psychologischer Überwachung wurden die Leute einzeln ausgewählt. Freundschaften blieben erhalten, auch wenn die Sicherheit absolute Priorität genoss. Verhielt sich jemand verdächtig, wurde er im Außenposten festgehalten. Alle, die man zuließ, kamen mit verbundenen Augen in einen Transporter, aus dem keine Sicht nach außen möglich war. Der Transfer lief durch einen Tunnel und endete in einer abseits gelegen „Empfangshalle“, deren Durchgang zum endgültigen Verbindungsweg mit einem dicken Schiebetor verschlossen war. Nur ein scharfes Auge konnte dessen Existenz ausmachen. Es war schlicht ein Teil der Wand. Jeder Neuling nahm Unterricht, bevor er nach gewisser Zeit in eine besondere Eignungsgruppe kam, die seinen Stärken entsprach. Sogar Anwärter auf die VTOL und Mechs fanden sich.
Ein Spezialistentrupp machte sich die Katastrophen zunutze, um an kritische Verwaltungsbebäude heranzukommen. Hier brachten sie unauffällig Sonden mit Sendern an, da Sprengsätze. Bald entschied man, auch andere Lokaliäten unterirdisch zu besiedeln. So entstanden mehrere verborgene Ortschaften und Außenposten. Auf diese Art pirschte man sich unbemerkt an Gebäude, durch deren Keller Überfallkommandos die Kontrolle übernahmen. Einige hochrangige Funktionäre kamen dadurch in Gewahrsam und lieferten Informationen. Irgend wann musste es ja zur direkten Konfrontation kommen mit überirdischen Wesen. Längst schon waren die Bibel und weitere antike Schriften Grundlage des Maßnahmekataloges zur Bekämpfung. Die scheinbar unbesiegbaren übermenschlichen Wesen hatten sterbliche Körper. Genau das war ihnen mit Erdenkindern gemeinsam. An ihnen war nichts Mystisches. Zerstörte man ihnen wichtige Organe, war es aus.
Der schwerste Gegner, auf den man jemals treffen konnte, war unsichtbar, schlug schnell und hart zu und verschwunden, bevor eine Gegenmaßnahme greifen konnte. Das war eine uralte Taktik und wurde „Guerillakampf“ genannt. Im bewaldeten Südamerika des vorigen Jahrtausends kam der spanische Name auf. Selbst hoffnungslos unterlegene Truppen bis hin zu Einzelkämpfern hatten durch diese unkonventionelle Methode einen Vorteil, der ihnen oft nicht nur das eigene Überleben sicherte, sondern manchmal den Sieg brachte. Statt eines dichten Waldes hatten sie ihre unterirdischen Stationen, von denen sie operierten. Doch auch die Übermenschen, wenn man diese Wesen so nennen konnte, verfügten über besondere Fähigkeiten. Dem trug die Keschik Rechnung und installierte überall Sensoren, die auf Infrarot, UV, Magnetismus und weitere Anomalitäten ansprachen. Selbst in jeder Maschine waren sie eingebaut. So erfuhr ein Pilot keine böse Überraschung, nachdem er das Cockpit übernahm.
Eine neue Forschung war fällig: die Schiffe der Fremden. Entweder ihnen gelang das Kapern, oder sie konnten eine Fliege reinschleusen. Sicher behinderte ein Energieschild Abtastungen, wenn er sie nicht ganz vereitelte. Doch das konnte man erst wissen, wenn es gelang, nah genug an die Maschinen zu kommen. Zu dem Zweck brauchte die Keschik nur eine geortete Station auszukundschaften. Das jedoch war kein Spaziergang! Wie konnte ein menschlicher Spion unerkannt mitten zwischen unirdischen Wesen rumlaufen und auch noch Ermittlungen durchführen, die ihn verdächtig machten? Das Ungefährlichste war wohl wieder eine Drohne wie die Fliege. Oder aber sie bastelten etwas, das wie der mysteriöse Gegenstand wirkte, den sie selber damals im Dorf bargen. Ja, einen androiden Roboter mit alter Mechanik ausgestattet konnten sie irgend wo „liegen lassen“. Technik, die einen Versuch darstellte, irgend welche Roboter gegen die „Außerirdischen“ zu schicken. Wenn das kein verlockender Köder war, der den Feind in falscher Sicherheit wog?!
Das VTOL schwebte langsam auf die Stadt zu. Gegen Radar abgeschirmt, kam es unbeobachtet voran. Eine kleine Luke öffnete sich und entließ mehrere Fliegen. Diese schwärmten aus und erkundeten die nächste Umgebung. Das würde erst einmal Stunden beanspruchen. Auf den Hubschrauberlandeplätzen der Flachdächer waren eventuell Schiffe geparkt. Jedenfalls hatten Verhöre das ergeben. Langsam näherte sich ein Fahrzeug, hinter Gebäuden verborgen. Doch eine der Fliegen hatte es geortet und sendete zum VTOL. In der Keschik verfolgte man jede Fliege einzeln. Auch das VTOL empfing die Fliegendaten über jeweils eigene Frequenzen. Keine der Fliegen konnte verwechselt werden. Den Wissenschaftlern war gelungen, Antigravitationsmotoren zu entwickeln. Das ersetzte den lauten Düsenantrieb. Die neue Generation der VTOL war jetzt noch schneller und beweglicher als die ersten Modelle. Außerdem erreichten sie als Drohnen den hohen Orbit und hatten einige Geschütze neutralisiert. Es war überlebensnotwendig, denn das „Feuer vom Himmel“ stellte eine ernsthafte Bedrohung dar. Von einer anderen Richtung näherte sich ein weiteres VTOL, diesmal ein Transporter der ersten Generation. Seine Düsen verursachten entsprechenden Radau. Genau so war es vorgesehn. Endlich meldeten die Fliegen Bewegung in der Stadt. Noch immer das Fahrzeug im Auge, schickte das VTOL die anderen Fliegen in Richtung der Betriebsamkeit. Irgend etwas tat sich, das war unübersehbar. Fast zeitgleich meldeten mehrere Fliegen, dass in den Gebäuden Aufzüge nach oben kamen. Da: Auf einem Hubschrauberlandeplatz klaffte ein Spalt und wurde langsam breiter. Schon zeichneten sich Silouetten ab, die immer höher kamen. Das waren also die Aufzüge. Gleich mehrere Jäger wurden da emporgehoben. Offenbar hatte auch der Feind seine Hausaufgaben erledigt und eigene Senkrechtstarter im Programm. Leider kamen die Maschinen schon besetzt an die Oberfläche. Keine der Fliegen konnte hineinschlüpfen. Zumindest nicht in die Maschinen. Schnell entschieden sich die Offiziere: Über das VTOL steuerten sie die Spionagedrohnen in den Schacht, sobald er wieder offen war. Doch das konnte dauern, falls die Plattform nach erfolgtem Start ihrer Fracht keine weiteren Maschinen von unten förderte. Plan B wurde aus der Trickkiste geholt: Alle Fliegen waren mit Haftlamellen an den Füßen ausgestattet. Geckofüßen abgeschaut, klebten sie selbst an glatten Flächen bei ordentlicher Luftströhmung und Niederschlag. Jetzt galt es: Nichts wie ran an die Jäger! Sollten die Maschinen als Kameratürme dienen. Zwar wurde der Keschick innerhalb der kommenden Minuten ein Angriff auf die ausgeladenen Mechs vorgeführt, aber das war es wert. Sobald auch der letzte Mech das VTOL verlassen hatte, kletterten die Piloten rasch über Kettenleitern zu Boden. Auf Knopfdruck befahlen sie per Sender das Einholen der Leiter und Schließen der Klappe. Schnell ins über dem Boden schwebende VTOL gesprungen. Während sie Platz nahmen und sich anschnallten, stieg der Flieger auch schon und schloss die Luke. Einzig blieb das unbemannte VTOL an Ort und Stelle. Es war deutlich kleiner als die Bemannten, fasste es doch lediglich einen Bordrechner wie auch eine Transportbox für die Kleindrohnen. Ein Fahrzeugreaktor passte noch so eben hinzu und erlaubte der mobilen Spionagestation beliebig langen Aufenthalt im Luftraum. Am anderen Ende der Stadt warteten die Mechs. Ihnen waren konventionelle Waffen eingebaut worden, wie sie für Panzer gefertigt wurden. Ohnehin hatte die Keschik die Mechs von Anfang an mit veralteter Technik ausgestattet. Sollte der Feind sie bergen, hätte er nichts Neues in der Hand. Per Fernsteuerung setzte sich der Trupp in Bewegung und marschierte in die Stadt ein. Da kamen Panzer und Hovercraft heran. Den ersten Schuss gaben sie bewusst nicht ab. Sonst hätten sie längst ihre Fernwaffen aktiviert. Gut, spielte die Keschik etwas Katz und Maus mit ihnen, eine intressante Abwechslung. Unbeirrt rückten die Mechs weiter vor, umstellt vom Feind. Kein Vehikel machte Anstalten, auszuweichen. Gut, ein kleiner Materialtest am Lack würde nicht schaden. Schon schepperten die Füße und Unterschenkel der Mechs gegen die Fahrzeuge und schubsten sie vor sich her, als von oben Raketen regneten. Aha, die Jäger waren angekommen. Das Schauspiel direkt von den Fliegenkameras übertragen zu bekommen, bot faszinierende Anblicke. Doch es lieferte zugleich Aufschluss auf Schwachstellen von Mechs und Jägern, denn jetzt antworteten die Zweibeiner ihrerseits mit Raketensalven. Sooo, die Bodentruppe blieb auch nicht länger untätig. Sollten sie Granaten schlucken! Fast nur ballistische Waffen befanden sich in den Mechs. Kein in den Höhlenlaboren entwickelter Laser war dabei, nur altbekannte Technik. Wenige Laser, wie sie damals in Panzern und Jägern zum Einsatz kamen, ergänzten das Arsenal. Kein EMP, keine Raketenabwehr. Nein, der Feind sollte absolut genasführt werden. Und noch etwas wollte die Keschik vermeiden: Verluste bei den Menschen. Deshalb schossen die Mechs gezielt vorbei oder verursachten lediglich moderate Schäden. Kein Absturz war vorgesehn. Bei den Fahrzeugen gestaltete sich das Ganze schon wesentlich einfacher: die Luftschürze der Hovercrafts, einseitig versengt, nagelte die Schweber fest. Ähnlich wirkte der Verlust einer Panzerkette. Als ein Teil der Vehikel sich nur noch im Kreis drehte, zogen intakt gelassenen Verteidiger ab. Nur die Luftwaffe behielt ihren Angriff bei. Das war auch so geplant. Irgend wann würde ihnen schon die Munition ausgehn, und sie kämen zum Dock zurück. Dann erledigten die Fliegen ihre eigentliche Aufgabe. Doch noch hatten sie Raketen und verwandelten die Mechs langsam in Siebe. Das war noch zu verantworten. Der Verlust konnte keine Gefahr bedeuten. Allerdings hätte der Feind auch die Möglichkeit, abgeschossene Maschinen als Vorlagen zur eigenen Produktion zu verwenden. Ausnahmsweise durfte er das. Was auch immer herauskäme, es würde den bemannten Mechs nicht standhalten können. Konventionelle Waffensystheme wurden in einem dafür ausgefrästen Bereich hergestellt. Sie waren als Bergegut und zur Irreführung des Feindes konzipiert. Veraltete Technologie einmal anders genutzt. Sollte dem Feind einfallen, ihren unterirdischen Stationen zu nah zu kommen, hatten sie für ihn ein warmes Willkommen mit Überraschungen bereit.
In der jüngsten Rede Maitreya´s ging es dann auch um die Attacken. Klar waren die Angreifer „irregeleitete verzweifelte Dissidenten“, die zwar eine neue Technologie erfunden hatten, wobei zweifelsohne die Mechs gemeint waren, doch sei man „ihnen schon auf den Fersen“. Das konnte zweierlei bedeuten: Irgend welche Ortungsversuche, aber auch Spionage. Auf beide Dinge war die Keschik vorbereitet. Ihre stark beschädigten Mechs traten den Rückzug an, denn allmählich kehrten die ersten Jäger zur Plattform heim. Für den Rest waren die Fliegen zuständig, die noch immer an den Rümpfen hingen. Sobald eine Maschine gelandet war, löste sich die Fliege und nahm schnell Sicherheitsabstand, um unbemerkt zu bleiben. Auch wenn der Feind eigene Spionagedrohnen hatte, mussten die erst mal am Sensornetz vorbei. Das alleine würde sie schon beschäftigt halten. Und Maulwürfe, wie ein alter Ausdruck des vergangenen Jahrtausends die menschlichen Spione nannte, hatten kaum eine Möglichkeit, lange unentdeckt zu bleiben. Bevor ein von außen gekommener Neuling zu den Funkern durfte, vergingen Jahre. Selbst wenn, blieb er nie alleine. Auch in einer Mecheinheit gab es keine Privatfrequenz.
Während ihres Einsatzes hatten die fergesteuerten Mechs untereinander fingierten Funk. Das ließ den Feind glauben, sie seien bemannt. Falls er die Frequenzen abhören konnte, war er gut beschäftigt. Von der Keschik aus gelangten die Sprüche zu den jeweiligen Kommanlagen der Maschinen. Allesamt veraltete Geräte mit eben so alten Frequenzen lieferten dem Feind ein falsches Bild. Als die Mechs vor den Fliegern zurückwichen, meldete „Emma“: „Prügelknabe steckt heftige Schläge ein. Ziehn uns zurück“. Von der Keschik erfolgte die Antwort: „Nein, Stellung halten!“, worauf „Emma“ erwiderte, ihre Maschinen seien „zu beschädigt“. So ergab sich ein gespieltes Wortgefecht und ließ den Eindruck von Uneinigkeit aufkommen. Um den zu verstärken, wechselten die Mechs auf interne Frequenz und beratschlagten, wie sie den „Befehl umgehn konnten“. Das alles spielte sich im selben Studio ab, untermalt von Hintergrundgeräuschen, die ein mobiles HQ mimten. Sollte der Feind nach irgend einem Fahrzeug fahnden! Das würde ihn hübsch ablenken, während sich die Fliegen in den Schacht mitnehmen ließen und allerbeste Bilder zur Keschik sendeten. Als der erste Mech explodierte, verursachte die Druckwelle enorme Schäden in der Umgebung. Das machte sich auch an den Jägern bemerkbar, deren Piloten spätestens jetzt an Reparatur denken mussten. Nur noch drei Maschinen umkurvten die abziehenden Mechs, von denen fast nur noch wandelnder Schrott übrig war. Die Zweibeiner hatten ihre Rolle meisterhaft erfüllt und konnten vom Feind geborgen werden. An den Rußfahnen sah man, dass ihnen Verbrennungsmotoren innewohnten, und zwar in Rückentornistern, ganz woanders als die Reaktoren der bemannten „Laufpanzer“. Jetzt änderten sie abrupt ihr Verhalten: aus dem langsamen Rückzugsgefecht mit Racheschwüren wegen des „gefallenen Kameraden“ wurde plötzlich ein Spurt. Endlich hatten die verbliebenen Jägerpiloten etwas Abwechslung. Der fingierte Funk artete in panische abgehackte Rufe aus. Welch eine Irreführung! Die Keschick zog den Feind nach Strich und Faden über den Tisch. Der machte Jagd auf die zerschossenen und zum Teil schon humpelnden Stahlkolosse. Jetzt kam das Finale: Eine Mech nach dem Anderen fiel aus. Zum Teil gingen sie in Flammen auf und brannten aus, weitere zwei der Giganten platzten mit lautem Getöse aus allen Nähten. Die restlichen Maschinen, welche noch schnell genug waren, stieben in mehrere Richtungen davon. Den Jägern blieb keine andere Möglichkeit, als die Verfolgung auf die Langsamsten zu konzentrieren. Jetzt hatten die weiter entfernten Mechs genug Abstand gewonnen. Ihre langsameren Gefährten drosselten das Tempo weiter ab, um von den restlichen Raketen in Grund und Boden gehämmert zu werden. Das war der Moment, einen Ausstieg zu imitieren. Im Dach des Cockpits schwang eine Luke auf und entließ eine Düsenbetriebene Kapsel. Der Feind verfolgte sie per Ortung. Die Kapsel steuerte einem entfernten Ziel entgegen. Die anderen Mechs waren alle abgeschossen worden zu rauchenden Schrotthaufen. Dieser eine verbliebene Mech sollte ihren Hochmut steigern und sie um so verletzbarer werden lassen. Irgend wann würden sie die Rettungskapsel offen und leer auffinden und nach dem vermeintlichen Piloten suchen.
Bis das Bergungsteam den gestrandeten Mech erreichte, parkten die Jäger um ihn herum. Ihre Piloten hatten Erlaubnis, die fremdartige Maschine von der Nähe zu betrachten. Endlich trafen die Techniker ein, begleitet von Fahrzeugen. Sie hatten allerdings keinen adäquaten Transporter und richteten bis zu dessen Ankunft ein provisorisches Lager ein. Ohnehin wollten sie den „Schreiter“ erst einmal vorab untersuchen. Dessen Innenausstattung wich erheblich von den bemannten Mechs ab. Statt einer Pilotenliege war eine Art Fahrzeugsessel montiert. Alle Geräte entstammten Panzern und von der Marine. Lauter für Mechs kaum brauchbares Zeug, aber beste Irreführung. Wenn der Feind eigene Maschinen bauen wollte, sollte er sich bei der ersten Konfrontation wundern. Und sie


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:10

würde kommen.
In der Keschik wurden die Fliegendaten ausgewertet. Erste Trakte erschienen. Die Drohnen bewegten sich langsam vorwärts. Beleuchtete Räume boten weitere Details. Zuverlässig ließen sich die kleinen insektoiden Spionageflieger durch die Gänge und offenen Türen steuern. Das glich einem Geduldsspiel, zumal die Fliegen erst auf Einlass warten mussten, doch der Betrieb war nicht so rege. Wenigstens hatten sie die Lokalisierung des Gebäudes und Schachtes mit seinem näheren Umfeld. Auch wenn sie lange warten mussten, würde die Ablöse mehr in Erfahrung bringen. Denn die versteckte Zivilisation funktionierte in fließenden Schichten, ruhte und war zugleich aktiv.
Die verbliebene Fliege, welche nicht in den Schacht geschickt worden war, kehrte zum VTOL zurück und wurde von dem Transportbehälter aufgenommen. Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt. Von diesem Zeitpunkt an war sie abgeschaltet bis zum nächsten Einsatz. Den Mech brauchte sie nicht zu überwachen. Dessen Verbleib war unwichtig. Falls der Feind wirklich derlei Chassis nachbauen würde, trafen sie auf einen besser ausgerüsteten Gegner. Auch wenn die Fliege keine Koordinaten ermittelte, die der Keschik einen Stützpunkt verraten konnten, war die gesamte Aktion ein Erfolg. Sie wussten, wo sich ein Teil der Luftwaffe befand. Es war nur eine Frage der Zeit, und man würde die Roboteratrappe entdecken. Das konnte der Keschik nur gelegen sein. Ihre Aktionen zur Befreiung der verschleppten Bürger Jerusalem´s gingen indessen weiter. Und sie hatten Köder ausgelegt: Eine Basis mit konventionellen Waffensysthemen, deren Gebäude mit Kameras und Sensoren ausstaffiert waren, gab Aufschluss über eventuelle Entwicklungen der feindlichen Technologie. Später sollten Basen hinzukommen, die durch Gegenfeuermodus ein jeweilig stationiertes Drohnengeschwader aktivierten. Im Boden versenkte Geschütztürme mit Raketen und Artillerie waren zum Schwächen der angreifenden Verbände bestens geeignet.
Die Fliegen hatten ganze Arbeit geleistet und jeden Winkel der Anlage ausgekundschaftet. Jetzt zogen sie sich unauffällig wieder zurück und bewegten sich auf den Schacht zu. Eine neue Welle von Mechdrohnen musste herbei, um die Jäger abermals herauszulocken. Die Spionagegeräte würden sich wie vorher auch an die Maschinen heften und im Freien zum wartenden VTOL eilen. Ihre unbemannten Mechs waren diesmal mit elektronischen Gegenmaßnahmen (EGM) ausgerüstet und sollten sich jagen lassen zu einem Hinterhalt. Der Bau ihrer „Köderdose“, wie sie die oberirdische Basis nannten, ging rasch vonstatten dank Fertigteilen. Dahin sollten die Mechdrohnen rennen und zur Verteidigung beitragen. Die erste Basis mit Sensoren erweckte den Eindruck, nicht weitergebaut worden zu sein, denn auf den Sockeln fehlten die Geschütztürme, und ein paar Gebäude waren erst ansatzweise gemauert. Wann würde der Feind ihre offene Einladung wahrnehmen? Auch dieser Ort wurde von den Fliegen beobachtet, welche in unregelmäßigen Bahnen und Kurven über die Gebäude strichen.
Unterdessen wurden entlang der entlegensten Mittelmeerküsten „große Seevögel“ gemeldet. Sie schienen äußerst scheu zu sein und hielten sich von Menschen fern. Das war wohl der Aufenthalt, welchen die Flugechsen vor Wochen erreicht hatten. Die Sensorbasis wurde aus einiger Entfernung mittels Feldstechern in Augenschein genommen. Die Späher standen zwischen Felsbrocken und herangewachsenen Birken. Das Radar tastete die Umgebung ab. Ihr Humvee registrierte fast jedes Geräusch. Fast. Noch wussten sie nichts von der Anwesenheit jener kleinen Flugdrohnen, die ihrerseits nach verdächtigen Bewegungen Ausschau hielten. Man wartete auf einen Bautrupp, dem ein Verhör wahrscheinlich wertvolle Informationen entlocken konnte. Doch niemand kam. Weder Bauarbeiter noch die Beobachter näherten sich. Aber die Keschik wollte nicht aufgeben.
In der unterirdischen Basis Delta herrschte Hochbetrieb. Drei Mechs konnten zur selben Zeit konstruiert werden. Es war der selbe Typ wie die ersten Maschinen, welche zur Stadt ausrückten und vernichtet wurden. Diesmal befand sich erwähnte EGM in ihren Kabinen. Die „Köderdose“ war bewusst nicht unterkellert. Lediglich ein Luftschutzbunker spiegelte dem Feind eine größeren Infanterieeinheit vor. Tatsächlich patroullierten da Soldaten, wenn auch nicht sonderlich zahlreich. Alles erweckte den Eindruck eines nur leicht verteidigten Stützpunktes. Um Delta zu verstärken, produzierte auch die Hauptbasis in der Höhle neben den echten Mechs ein paar Drohnen und schickte sie zum VTOL- Startpunkt. Vor Kurzen hatten die Ingineure einen weiteren Schacht installiert, eigens für die wesentlich höheren Zweibeiner. In diesem Fall wurde der Durchgang nach draußen von einem aufschingenden Tor verschlossen, dass zum Berg selber gehörte. Niemand konnte ahnen, dass es von innen durch einen stabilen Bügel gelagert war. Außen war der Bewuchs genau so frisch wie in der Umgebung. Eine perfekte Tarnung. Einziger Moment für die Entdeckung war, wenn das Tor offenstand. Aber das Risiko konnte die Keschik eingehn, zumal auch diese Anlage mit getarnten Geschützen bewehrt war. Selbst wenn ein Milionenheer anrücken sollte, lauerten im Berg selber einige Überraschungen auf Invasoren.
Fliegen der „Köderdose“ meldeten feindliche Jäger, denen eine Fahrzeugkollone und Mechs folgte. Hatten die es tatsächlich geschafft, eigene Chassis zu basteln! Vom Design her bestand kaum ein Unterschied, nur verlief das Cockpit etwas flacher, doch dafür langgezogen und wirkte mitsamt Nase eher wie von einem Flugzeug abgeschaut. Insgesamt schien die Karosserie mehr horizontal als vertikal zu verlaufen. Wie auch immer, selbst ein geduckter Mech mit veralteten Waffen war den bemannten Mechs der Keschik unterlegen. Allmählich beim VTOL- Startpunkt angekommen, begaben sich die Drohnen auch gleich auf die vorgesehene Plattform und wurden zur Etage gefahren, wo sie den Tunnel füllten. Da ging ein Rums durch die Mechanik, und langsam bewegte sich der Bügel nach außen. Die Mechs traten ins Freie, als die Nachzügler zum Tunnel gehoben wurden. Längst nicht alle Ungetüme passten hinein, und so fand es in Etappen statt. Eine Kompanie insgesamt rückte aus, der Köderdosenbasis entgegen. Sie bewegten sich im Höchsttempo, um den Stützpunkt rechtzeitig zu verstärken. Polternd setzten die Füße auf, begleitet vom donnerartigen Vibrieren des Metalls. Nach wenigen Stunden war Delta in Sicht, wo schon die vor Ort gefertigte Kompanie abmarschbereit stand. Zwei Kompanien, das ergab 30 Mechs. Der Feind sollte möglichst viel zur Verfolgung aufbieten. Schon erreichte der gegnerische Panzerzug mit Mecheskorte die 2.000 Metergrenze, war mit bloßem Auge gut zu sehn. Wie zu erwarten stieß die Luftwaffe vor, um die Basis für den Sturm vorzubereiten. Doch sie hatten die Verteidiger unterschätzt. EGM erschwerte die Zielerfassung erheblich, so dass die Raketen kaum ernsthafte Treffer landeten. Allmählich ging den Jägern die Munition aus, und Laser alleine arbeiteten sehr langsam. Die Fliegen meldeten allerdings auch ernstzunehmende Gegner: hinter dem Panzerzug parkten Artilleriewerfer. Die wenige Infanterie, welche stationiert war, forderte VTOL an. „In Ordnung, Schlammspringer. Vögel sind in der Luft. Eintreffen in 5 Minuten. Ende.“ Das dürfte knapp werden, doch sie hatten ja reichlich Geschütze mitsamt eigener Artillerie. Über einen manuellen Code fuhren die Türme mit Fernwaffen aus ihren Versenkungen und richteten die Werfer aus. Mit lautem Dröhnen verschossen die Rohre einen Granatenteppich, der sich auf den Panzerzug legte. Das musste wehtun! Die zweite Salve landete auch schon auf den Artilleriefahrzeugen, bevor die feuern konnten. Ihr Gegenschlag war kläglich, aber nicht harmlos. Die Keschik entschied, Kompanie 1 ausrücken zu lassen. Während 15 Mechs losrannten, schossen sie Raketen und Granaten auf den Feind, welcher seinerseits die Bodentruppe zum Verteidigen der Artillerie vorschickte. Aus dem Bunker verfolgte die Infanterie das ganze Spektakel. Mann, wo blieben die VTOL? Schon kamen die feindlichen Jäger mit Verstärkung zurück. Nein, ohne Flugabwehr war die Köderdose nicht zu halten. Die Raketentürme hoben sich empor und suchten sich die nahsten Ziele. Damit hatten die Piloten wohl nicht gerechnet. Eine böse Überraschung für sie. Verzweifelt versuchten sie, abzudrehn und leiteten Loopings ein. Die nachfolgenden Flugmaschinen waren gewarnt worden und brachen ebenfalls den Angriff ab. Sie versuchten, die Basis zu umgehn, um von der anderen Seite anzugreifen, doch die Abwehrtürme waren gut postiert. Erste Ausfälle wurden dem feindlichen Kommando gemeldet. Noch erfolgte kein Rückruf. Doch da blitzten einige Jäger auf. Aus den Stellen, wo die Lichtreflexe auftgetreten waren, quoll Rauch. Auf einmal sahn sie sich einer neuen Bedrohung ausgesetzt. Unerwartet bekamen sie Gesellschaft einer Staffel fremder Flugzeuge. Diese waren schneller, wendiger und feuerten offenbar mit überlegenen Waffen. Panische Funksprüche liefen beim Kommando ein. Endlich erfolgte der ersehnte Rückruf. Die VTOL nahmen keine Verfolgung auf. Erst musste die Artillerie ausgeschaltet werden. Wie vom Erdboden verschluckt, waren die Flugabwehrtürme wieder verschwunden. Die Artillerietürme schossen jetzt verhaltener, um keine eigenen Mechs zu beschädigen. Auf einmal wendeten sich die Drohnen und stürmten auf die Basis zu, dicht gefolgt vom Feind. Sie erreichten die noch immer wartende zweite Kompanie und nahmen Aufstellung. Ein Hagel aus Raketen empfing die Verfolger und schüttelte sie kräftig durch. Auf ihre Artillerie konnten sie nicht länger hoffen, denn die befand sich in Trümmern. Von oben schossen die VTOL mit ihren Energiewaffen, nur gelegentlich folgten einzelne Raketen. Waren sich die Angreifer vor dem Eintreffen der VTOL noch siegesgewiss, entschieden Letztere die Schlacht zum Disaster. Nein, hier war kein Erfolg in Aussicht. Auch das Kommando sah das ein und ordneten den Rückzug an. Sollte die Keschik sie entkommen lassen? Zumindest ein Teil musste ja Bericht erstatten, das war die Luftwaffe. Doch die Bodentruppe würde das Ganze um so dramatischer schildern. Gut, sollten die VTOL erst einmal in der Nähe parken. Sofort begaben sich Analytiker an die Auswertung der eingesteckten Schäden. Beim abziehenden Feind würde das erst mal ein wenig dauern, denn die Fahrzeuge und Mechs mussten die Strecke zurücklegen, auf der sie gekommen waren. Ihnen standen keine ebenmäßigen Tunnel oder Lufttransporter zur Verfügung. Beschädigt, wie sie waren, kamen sie um so langsamer voran.
Längst hatte die Infanterie den Bunker verlassen und nach ausgestiegenen Piloten gesucht. Was die Köderdose betraf, sollte sie vorerst bleiben, um weitere Angriffe zu provozieren. Unterdessen trafen Meldungen von der Sensorbasis ein. Der Feind hatte Artillerie aufgefahren und nahm ohne Zögern die ganze Anlage unter Beschuss. Das hatte den Vorteil, die Munition zu studieren. Anhand ihres Flugverhaltens und wie sie explodierte ließen sich Daten zur Abwehr ermitteln. Lasersystheme sollten darauf abgestimmt und an Maschinen wie auch Türmen montiert werden. Die Techniker hatten ordendlich zu tun. Sollte dem Feind je ein VTOL oder bemannter Mech in die Hände fallen, bedeutete das intensivste Forschungsarbeit, um die eigenen Waffensystheme und Abwehrmaßnahmen zu verbessern. Dann wäre ein Wettrüsten ausgebrochen mit Folgen wie Nuklearschlägen. Massenvernichtungswaffen, die ultimative Bedrohung. Aus der Bibel und anderen antiken Schriften der vergangenen Jahrtausende kannten sie die Beschreibung von Atombomben und ihren Folgen an den Überlebenden. Das musste ernstgenommen werden, spätestens nach den Ereignissen der Neuzeit in Japan. Erst wenn ihre Streitmacht groß genug war, wollten sie ihre neuen Waffen zum Einsatz bringen. Die VTOL hatten den Anfang unternommen. Genau das beschäftigte den Feind jetzt, und sicher hatte er starkes Intresse, an solch einen Flieger zu gelangen. In der Keschik beriet man sich. Präsident Ebeling sagte: „Tun wir ihnen doch den Gefallen! Wir verlieren ein VTOL mit veralteter Technik und alten Waffensysthemen und sehn, welche Modifikationen sie zustande bringen. Das dürfte uns zeigen, was ihnen von uns bekannt ist!“
Aktion „Windei“ war geboren. Dazu flogen VTOL einen Angriff auf die bekannte Luftwaffenstation der Stadt. Unter ihnen befand sich das Windei. Unbemannt, aber mit Rettungskapsel, sollte ein Ausstieg in geringer Höhe simuliert werden. Das Windei durfte nicht zu sehr beschädigt werden durch den Aufprall. Schließlich sollten die feindlichen Techniker es untersuchen und nachbauen. Diesmal bekam es den alten Antigravitationsantrieb. Ja, das Risiko ging man ein. Die neue Generation des AGM war schon ganz anders aufgebaut. Als Energiewaffe diente ein mittelschwerer Laser der alten Bauweise. Ansonsten konventionelle Raketen, wie sie seit 100 Jahren in Gebrauch waren. Bislang nutzten sie die neuen überlegenen Waffen ausschließlich zur Verteidigung, wo dem Feind eine Bergung am Unmöglichsten war.
Diesmal wurde die Drohnenkompanie durch einen bemannten Artilleriemech verstärkt. Dessen Pilot meldete sich: „Nesträuber an Oviraptor. Sind in Position, 1 km vorm Ziel.“ Antwort: „Verstanden. Position halten. Raptoren schleichen sich an.“ Schon huschten die VTOL über die Kompanie hinweg und kreisten um das Hochhaus, durch dessen Längsachse der Schacht führte. Ab und zu schossen sie mit leichten Lasern auf die Fenster. Nette Zielübungen, wenn man bedachte, dass es nur eine unbewohnte Tarnung mit rechnergesteuerter Beleuchtung war. Mitgekommene Fliegen lösten sich von der Kompanie und umgaben das turmartige Gebäude zum Abtasten des Innenlebens. Und ja: die Plattform fuhr nach oben. „Nesthocker gesichtet!“, funkte jetzt ein VTOL- Pilot. Sekunden später kamen gleich mehrere Meldungen zugleich, aus denen hervorging, dass neben Jägern auch etwas Anderes gekommen war. Ein Mech. Doch so ein Chassis war ihnen unbekannt. „Offenbar haben ihre Techs dazugelernt!“, kam von der Staffel. Der Mech schien 4 große Raketenlafetten zu tragen und ein paar Geschützläufe, wahrscheinlich Laser und Autokanonen kleineren Kalibers. Je leichter die Munition, um so weiter konnte sie geschossen werden, falls kein starker Wind aufkam und sie wegen ihres geringen Gewichtes ablenkte. „Aaaachtung, Raptoren, macht euch auf Prügel gefasst!“, mahnte die Keschik. Die VTOL vergrößerten ihren Abstand, auch um die Jäger anzulocken. Diese blieben an Ort und Stelle, doch der Mech eröffnete den Pfeilhagel. Neben Raketen flogen den Piloten auch Granaten um die Ohren. Das war etwas viel, und sie zogen um so weitere Kreise in der Hoffnung, sich aus der Waffenreichweite des Mechs zu begeben. Doch weit gefehlt! Seine Waffensystheme kamen offenbar um so besser zum Einsatz. Gut, jetzt gab die Keschik einen anderen Befehl: „Raptoren, setzt eure Großlaser ein und kocht eine Suppe!“ solch ein Großlaser hatte eine längere Ladezeit und lief heiß. Doch der Versuch war es wert. Also Feuer. Die parkenden Jäger qualmten beträchtlich, doch der Mech schien kaum beeindruckt zu sein. Er verließ die Plattform, welche die Jäger wieder nach unten fuhr. Nun stand nur diese große Maschine als ernstzunehmender Gegner auf dem Dach, dessen Abdeckung sich wieder schloss.
„Nesträuber von Raptoren, versucht mal, etwas Krach zu machen!“, kam von dem Staffelführer an den eigenen Mechpiloten. Dieser sagte lakonisch: „Rock oder Blasmusik?“, worauf der Staffelführer kurz auflachte, dann aber knurrte: „Blase ihm den Rock durch!“ Der Mechpilot meldete Zielerfassung und schickte eine Raketensalve zum Dach. „Treffer!“, bestätigte der Staffelführer, der einen Großlaserschuss hinterherschickte. „Bin mal gespannt, wie lange er das durchhält.“, kam von der Keschik. „Nesträuber hier. Ich weiß nicht, ob wir ihn abschießen sollten. Lasst uns Eier legen!“ Jetzt meldete sich die Keschik wieder: „Gut, macht es und kommt nach Hause. Wir haben dem Raketenmech einen Arschtritt gegeben. Ist auch was wert. Ende“ Hiermit fegten die VTOL von allen Seiten auf den Mech zu, gaben Laserschüsse ab und stieben endgültig davon, doch ein VTOL wollte es wissen und stellte sich zum Duell. Der Mech funkte es an: „Nenne mir Namen, Rang und Einheit, bevor ich dich zerstöre!“ Die Kommunikationsanlage wurde von der Keschik aus bedient: „Hier spricht Windei Gadafi. Versuch es doch, Blechbüchsenfahrer!“ Ein paar Treffer konnte der Vogel einstecken, das war er dem Gegner schuldig. Ein Vorstoß direkt über den Mech, Feuern aus allen Rohren und Abdrehn. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten: Auch der Mech aktivierte die Raketenlafetten und beide Autokanonen. Da sah sein Pilot, wie die Rettungskapsel davonflog und gab das an das Kommando weiter. Noch geraume Zeit blieb er auf dem Dach, bevor er die Plattform anforderte.
„Nesträuber an Gobi. Sind auf dem Weg zur Düne. Ankunft in etwa einer Stun... Scheiße!“, entfuhr es dem Piloten. „Nesträuber von Gobi, was ist los?“ Krachen am anderen Ende. Offenbar war etwas nicht optimal. Jetzt kamen abgehackte Sätze: „Werden... Beschuss... Mechs... Große... Brauchen Unterstützung. Lange... nicht durch.“ Der Ernstfall war eingetreten, und sie liefen Gefahr, einen bemannten Mech mitsamt aktueller Bewaffnung und Piloten zu verlieren. Sofort erhielten die VTOL Order, umzudrehn und zur Feuerunterstüzung zu eilen. Nicht lange, und sie konnten die Schlacht orten. Doch das war nicht grade lustig, was da vor ihren Augen ablief: Offenbar hatte der Feind gleich mehrere große Mechs des Typus gebaut und zerstörte die Drohnen reihenweise. Auch der bemannte Mech sah nicht besser dabei aus. „Raptoren hier. Nesträuber, renne los! Wir machen das hier.“ Gesagt, getan. Der einzige bemannte Mech ließ die Drohnen zurück und spurtete so schnell es ging auf direktem Weg zum Hauptquartier. Diesmal kam ihm ein Außenposten zu schwach vor. Zudem lagen sie nicht nah genug auf seinem Weg. Der Bordcomputer meldete Raketen im Anflug. Abwehr aktiviert. Aber trotzdem donnerte es mit Gedröhn durch das Cockpit. Weiter! Durchkommen und in Sicherheit bringen. An etwas Anderes war nicht zu denken. Obwohl die Verfolger langsamer waren, glichen sie das durch die Raketen aus. Wo blieb die Luftunterstützung? War er ganz alleine? Weiter ging es im Höchsttempo, immer noch schlugen Raketen ein und schaukelten den Mech, dessen Pilot sich abmühte, die Maschine auf Kurs zu halten. In der Gitterdarstellung tauchte vor ihm das Gebirge auf. „Nesträuber an Gobi, bin in der Nähe und bringe etwas Obst mit. Brauche Pflücker!“ Antwort: „Wie bitte? Nesträuber, wiederholen!“ Jetzt standen die auch noch auf der langen Leitung! Nichts wie zum Höhleneingang „Nesträuber hier, bin 2 km von der Düne entfernt. Brauche Unterstützung!“ Das musste doch helfen... „Gobi sendet Hilfe, Nesträuber. Haben dich. Holen Mitbringsel jetzt ab. Auf zur Düne, du Hühne!“ Diesen Humor liebte er, besonders in schwierigen Lagen. Je schwärzer, um so besser. „Haltet schon mal das Netz bereit, falls ich mich gleich zusammen mit dem Obst rüberwerfe...“ In seinem Radar traten auf 12 Uhr blaue Blibs in Erscheinung. Endlich Verbündete! Die Scheinwerfer hatte er während seiner Flucht ausgeschaltet und sich ganz auf Sensoren und Radar verlassen. Weiter hetzte er den angeschlagenen Mech, der soeben fast gestolpert wäre. Nein, auch noch Beinschaden! Im Diagramm war es tiefrot. Panzerung weg, Fuß fragmentiert. So eine Scheiße! „Heh, rettet mir den brennenden Arsch!“, rief er ins Mikrophon. „sind schon da, Cowboy! Kompanie, Zielerfassung und los!“ Das war sein Kommandant. Vor sich sah er 15 Maschinen. Auf die Schnelle hatten sie einen Ersatz für ihn eingeteilt. Ha! Jetzt würde der Feind mal echte Waffen kennenlernen! Schon kam die Raketenmeldung. Doch die Geschosse näherten sich von hinten und galten ihm. Die Verfolger wollten ihn unbedingt abschießen, das war ihm jetzt klar. Zum Überlegen brauchte er nicht lange. Taste für Dachluke. Gleichzeitig wurde seine Pilotenliege durch Düsen aufwärts gehoben und von einem stählernen Zylinder aufgenommen, der seinerseits mittels einer schwenkbaren Düse den stürzenden Mech verließ. „Nesträuber an Gobi, Heureka! Wo ist euer Netz?“ Antwort vom HQ: „Nesträuber, willkommen daheim. Halte dich gut fest und zieh dich etwas an den Griffen hoch. Das mindert Stauchungen und Brüche. Wir suchen dein Ei, kein Problem..“ Die Kompanie stand sieben großen Mechs gegenüber, wahrscheinlich waren es vom Gewicht Schwere oder Sturmklässler. Das konnten die Techniker später einteilen, wie sie wollten. Jetzt wurde gekämpft. Ihre sechs leichten Mechs rannten los und umkreisten die Angreifer ständig. Das irritierte den Gegner und behinderte die Zielerfassung, doch die Piloten konzentrierten sich auf die schwersten Ziele, auf die drei Artilleriemaschinen. Mit einem Hagel konzentrierter Granaten und Raketen wurden sie eingedeckt und konnten erstmal gar nicht zurückfeuern. Doch ihre Kameraden in den anderen Gewichtsklassen schlugen erbarmungslos zu. Schon knickte einem Gegner das Bein weg, und langsam neigte sich die Maschine seitwärts, bevor sie stürzte. Das bedeutete aber nicht, ihr Pilot sei besiegt. Nein, er schoss aus allen Rohren wie ein Berserker. Die sechs anderen Maschinen intensivierten ebenfalls das Gefecht und ließen Salve auf Salve regnen. Zunehmend setzten sie ihre Laser ein. Das konnte bedeuten, dass keine oder kaum noch Munition vorhanden war. Aber darauf konnte man sich nicht verlassen. „Zerberus an Keschik. Schickt uns mal die Vögel. Die können jetzt.“ Knacken. „Gut, sind unterwegs. Wir orten sieben Ziele. Bitte bestätigen.“ Ja, sieben schwere Kaliber... „Keschik, sieben fette Kanonen, richtig. Die Vögel sollen etwas übrig lassen, möglichst mit frischem Inhalt. Kann uns nur nützen.“ Keschik: „verstanden, Zerberus. Gute Ernte heute! Der Nesträuber hat nicht zu viel versprochen.“ Das hatte er nicht. Während sie auf die Beine des Gegners zielten und auch die anrückenden VTOL darauf hinwiesen, meldete eine Drohne den Metallzylinder. Schnell nahm sie ihn mittels Greifer auf und brachte ihn zum Höhleneingang, wo er auf einen Transporter abgesetzt und fixiert wurde. Sofort begab er sich zur Krankenstation, wo die Sanitäter sich des Piloten annahmen.
Von den Angreifern waren zwei weitere Maschinen ausgefallen. Die verteidigende Artillerie zog sich zu Reparaturen zurück. Aktuell standen fünf Angreifer gegen zwölf Verteidiger. Die feindlichen Mechs waren außerodentlich gut gepanzert. Auch sonst stellten sie eine Überraschung dar. Der Keschik musste das eine deutliche Lehre sein! Schon bereuhte man, dem Feind ein VTOL geschenkt zu haben. Wenn er schon so schnell aus veralteter Technik schlagfähige Maschinen hinbekam, was würde sie erst im Luftraum erwarten, wenn die Techniker den Senkrechtstarter ausgewertet hatten? Solch einen Fehler beging die Keschik nicht wieder! Jetzt waren die VTOL heran und kamen über die Feindmechs. Keine Rakete flog ihnen entgegen, keine Granate. Nur noch Energiewaffen. Aber diesmal erwischten sie einige VTOL, deren Piloten ausgestiegen waren und sich suchen ließen. Was waren das für Geschütze? Langsam dämmerte es den Verteidigern. „Zerberus an Keschik. Wir haben hier ein echtes Problem. Der Feind feuert mit Orbitalkanonen.


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:12

Wiederhole: Feind hat Orbitalkanonen. Brauchen weitere Verstärkung zum Ausschalten und Erbeuten.“ Also gut. „Keschik hier. Wie lautet euer Status?“ Der Kommandant gab eine grobe Einschätzung des Schadens. „wenn wir die Mechs noch intakt haben wollen, brauchen wir schwere Maschinen, die ihnen die Beine abmähn. Wenn sie erst mal am Boden sind, können wir die Piloten zum Aufgeben bringen.“ Wenige Sekunden später stürmte eine Kompanie schwerer Mechs nach vorne und umkreisten zusammen mit den sechs Leichtgewichten die Gegner, deren Panzerung endlich nachgab. Da stürzte auch schon der nächste Koloss. Dann ging es immer schneller, denn je weniger Feuerkraft sie hatten, um so stärker war deren Feind. Als der letzte Mech lag, stellten die Verteidiger das Feuer ein. Über Breitbandfrequenz nahm der Kommandant Kontakt zu den Besiegten auf: „Das war es für euch. Ihr habt verloren. Klettert aus den Kabinen und ergebt euch. Wir sind keine Bestien. Ihr bekommt ärztliche Versorgung und zu essen. Wenn ihr euch erholt habt, sehn wir weiter. Und nein, wir haben keine Folterknechte.“ Die erste Luke öffnete sich, und eine Hand winkte. Sofort kamen die Krankentransporter heran. Die Sanitäter kletterten auf den gefallenen Mech und bargen den Piloten. Die anderen Maschinen öffneten ebenfalls die Luken und entließen ihre Insassen.
Allmählich rückten Flachbetten vor und luden die Beute auf. Noch blieben die unbeschädigten Mechs und hielten Wache, während alle angeschossenen Maschinen eincheckten und sich in die Wartungsnischen begaben. Die Reparaturen würden Wochen andauern, das war klar. Aber sie hatten genug Wartungseinrichtungen und Personal. Die gefangenen Piloten wurden zur Assistenz den Cheftechs zugeteilt. Wenn sie sich bewährten und als loyal erwiesen, sollten sie auch ihre mitgebrachten Maschinen steuern. Deren Motoren wurden durch Reaktoren ersetzt. Zugleich bauten die Ingineure an entsprechenden Chassis mit ähnlicher Bestückung. Besonders die Orbitalkanonen, Laser der Superlative, durchliefen gründliche Forschung. Schließlich waren die Techniker so weit: Erste eigene Laser der Orbitalklasse gingen in Serie. Geschütztürme, VTOL und überschwere Mechs bekamen solche fetten Teile anmontiert. Jetzt hatten sie wieder einen Ausgleich. Nur die Panzerung der geborgenen Maschinen stellte die Laboranden vor ein Rätsel. Vielleicht konnten die gefangenen Piloten etwas dazu sagen.
Innerhalb der nächsten drei Tage wurden sie in ihrer Gemeinschaftsunterkunft beobachtet, und ihre Konversationen durchliefen genauer Analysen. Dies war eleganter als jede Verhörmethode. Die Psychologen und weitere Fachleute hatten viel zu tun beim Auswerten. Jeder noch so kleine Hinweis auf irgend ein Labor, Fertigungshallen und ähnliche Einrichtungen konnte sie weiterbringen. Das Metall oder seine Legierung waren der Schlüssel. Bislang schienen die Piloten kein Wort über die excellente Haltbarkeit ihrer mitgebrachten Mechs zu verlieren. Das konnte sich ändern, wenn sie den leitenden Techs zugeteilt worden waren. Aber noch wollte die Keschik abwarten, ob eventuell bei Streitereien unbedachte Äußerungen aufhorchen ließen. Und so blieben die Gefangenen zwei Wochen unter sich. Ja, da waren Andeutungen, wenn sie ihre Zeit vor der Gefangennahme Revue passieren ließen. Doch die waren unzureichend, und jetzt wollte die Keschik handeln.
Zu dritt wurden sie je einem Vorgesetzten anvertraut. Ihr siebter Kollege befand sich nach wie vor in ärztlicher Behandlung. Die beiden ChefTechs hatten in ihrer Kleidung Mikrophone versteckt, über die eventuell doch noch mehr herauskam. Wie die Piloten auf die fortschrittlichere Technologie ansprachen und was in ihrer Gemeinschaftsunterkunft gesagt wurde, ergab nur eine Möglichkeit: Sie verglichen die Mechs und erwähnten irgend wann die Fremden, die vor Monaten mit Schiffen auf dem Tempelberg gelandet waren und ihn dauerhaft verwalteten. Ob die Panzerung von ihnen gefertigt wurde? Die Vermutung lag sehr nah, doch die gefangenen Piloten schienen sich das ebenfalls zu fragen, als nochmals die Schlacht vor der Höhle zur Sprache kam. Dass die Verteidiger schwerere Schäden eingesteckt hatten, führten sie auf die Orbitalkanonen ihrer Maschinen zurück und nicht auf die Panzerung.
Vielleicht waren sie noch gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass die Fremden irgend ein überlegenes Material „von der Zentralwelt“ mitgebracht haben könnten. Jedenfalls schienen sich diese Wesen erfolgreich als „außerirdische Botschafter“ zu verkaufen. Die erst einmal als Techs dienenden Piloten waren mehr oder weniger überzeugt von der Darstellung.
Jetzt hatte die Keschik entschieden: Unter Führung ihrer Vorgesetzten sollten die neuen Techs erstmals den Schießübungen in der Halle für Mechschulung beiwohnen und bei der Justierung von Waffensysthemen und Munitionstransfer assistieren. Das bedeutete eine intressante Abwechslung für die Neulinge und würde vielleicht mehr entdecken lassen. Wie es aussah, wussten sie wirklich nichts. Aber egal, die Keschik wollte ihre Loyalität gewinnen. Waren sie erst einmal begeistert von der neuen Welt, in die sie unfreiwillig hineingeraten waren, würden sie sich als gute Soldaten bewähren im Kampf gegen ihre vormaligen Herren.
Für die Gemeinschaftsunterkunft stellte die Keschik einen Holoprojektor zur Verfügung, über den die Techassistenten Informationen zu unterschiedlichen Themen abfragen konnten. Das linderte aufkommende Langeweile, vertiefte die Lektionen, an denen auch sie teilnahmen und half ihnen, sich besser in den Stationen zurechtzufinden, in die man sie einließ. Allmählich zeigte sich, dass die Männer die Höhlenwelt als neues Zuhause betrachteten. Sie waren zusehends entspannt und ließen erste Kritik an der Weltregierung hören. Das war ein guter Anfang. Man gab ihnen Gelegenheit, ihre früheren Erfahrungen zu vergleichen mit ihrem jetztigen Los. Als schließlich bei der Arbeit und unter sich der Wunsch Form annahm, Bürger dieser verborgenen Welt zu werden, durften sie in ihren Mechs an den Schießübungen teilnehmen. Reges Intresse fanden auch die SimKabinen, in denen Gefechtsbedingungen realistisch dargestellt wurden. Bald schon fragten sie von sich aus, wann sie einer Kompanie zugeteilt würden. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen: Sie nahmen an der Pilotenabschlussklasse teil. Durch ihre praktische Erfahrung im Feld bedurften sie keiner vorgeschalteten Kurse und konnten direkt in zwei Monaten die Prüfung absolvieren, um als vollwertige Mechpiloten den Dienst anzutreten. Das war für sie eine Zeit gehobener Stimmung. Nein, hätte man sie als Angehörige dieser Gesellschaft gefangengenommen, wären sie längst unter Folter gebrochen und versklavt worden. Doch niemals wieder hätte man sie als Piloten zugelassen!
Seit mehreren Tagen fing die Keschik Funksprüche unbekannter Herkunft ab. Offenbar schien man die Piloten samt Mechs wieder haben zu wollen. Besonders die Piloten, wie die Keschik vermutete, und sicher nicht als Befreite. Denn die monatelange Abwesenheit konnte nur bedeuten, dass entweder kein Pilot überlebt hatte, oder dass man ihnen alles ausgequetscht hatte, was ihnen bekannt war. Jedenfalls würde man sie nicht mit Willkommensgruß empfangen. Das bedeutete: Die eingepflanzten Mikrochips, welche die Ärzte ihnen entfernt hatten, gaben wunderbare Köder ab. Und schon entstand ein Plan. Dazu fertigten die Techniker Dummies, denen sie die Chips an entsprechenden Stellen einbauten. Körperwärme und weitere biometrische Daten erfolgten per Generatoren. Die Dummies wurden in Mechdrohnen gesetzt, und jetzt spielten die ehemaligen Feindpiloten sich selber. Über Funk bedienten sie die Kommanlage der jeweiligen Drohne. Das Schauspiel konnte beginnen. Basis Delta war ein wunderbarer Startpunkt und Austragungsort. Zwar vermissten sie ihren siebten Kameraden, der noch nicht so weit war, aber sie konnten ihn ja als gefallen beklagen. Das taten sie auch mit Bravour. Aktion Giftköder lief an. Je zu zweit in den drei Sternen der Kompanie „Racheengel“ integriert, marschierten die Drohnen mit bemannten Maschinen. Die Geisterpiloten hatten sich Rufzeichen zugelegt, welche die Feinde aufhorchen lassen sollten. Ja, sie mussten ihre Existenz verraten. Das war der Sinn des Unterfangens. Die Keschik meldete sich: „Himmel an Racheengel: Ausrücken. Und... Viel Glück!“ Die drei Kommandeure der Kompanie bestätigten und führten ihre Sterne in Formation Richtung Stadt. Um die vermeintlichen Piloten noch realistischer erscheinen zu lassen, waren die Drohnen mit veralteter Technik ausgestattet. Ihre Dieselmotoren verrieten durch Rußfahnen und Lärm ihre Position. Begleitet wurden die Mechs durch ferngesteuerte Panzer, die randvoll mit Sprengstoff gefüllt waren. Auch ihnen hatten die Techs Kommanlagen eingebaut, welche durch echte Fahrer im Keschikstudio bedient wurden. Typische Hintergrundgeräusche vom Band perfektionierten das Ganze. Je näher der gemischte Zug der Stadt kam, um so eindringlicher mahnten die Kommandeure zur Vorsicht. In einigem Abstand folgten bestens ausgestattete VTOL, bereit, einen Sturm der Vernichtung über die Feinde zu bringen. Dem Zug voran tasteten Fliegen die Umgebung nach versteckten Geschützen und weiteren Überraschungen ab. Sicher hatte der Feind gelernt und seinerseits Artillerie mit Luftabwehr kombiniert. Was die anrückende Truppe stutzig machte, war die absolute Stille. Kein Jäger, keine sonstige Bewegung. Da! Die Fliegen meldeten metallische Konzentrationen im Boden direkt voraus. Das gebot erst einmal Halt. Bestimmt war der Stadtrand vermint. Jetzt hieß es Abstand gewinnen. „Himmel von Racheengel, müssen uns von Ziel entfernen. Boden ist geladen. Widerhole: Boden geladen.“ Jetzt rief ein Geisterpilot: „Jaaaaa jaaaa, ist wieder mal typisch. Feige Bande. Haben wohl Angst vor uns. Wir wissen, wo ihr seid und holen euch!“ Das dürfte seine Wirkung nicht verfehlt haben, wie sie hofften. Der Geisterpilot setzte noch Einen drauf: „Leute, da drüben auf 10 Uhr ist ein Lager im Keller. Ich markiere das mal eben.“ Tatsächlich erschien auf den HUDs ein Wegpunkt. Ob das Lager noch immer vorhanden war, spielte keine Rolle. All das gehörte zum Köder. Jetzt befahl der Kompanieführer, das Gebäude mit Artillerie zu belegen. Die sechs Drohnen waren Kopien der Beutemechs und feuerten gleichzeitig je eine Raketensalve ab. Teile des Gebäudes bröckelten und stürzten zu Boden. Eine Staubwolke hüllte es ein. Wie gut, Langstreckenraketen zu haben! Sie überbrückten das Gelände und lockten vielleicht endlich irgend jemanden aus der Versenkung. Noch tat sich nichts. „Himmel von Racheengel. Stadt schläft. Schickt uns Renovierer für den Einzug.“ Sollte der Gegner denken, sie wöllten die Stadt erobern! Das konnte ihnen recht sein. Ein Transport- VTOL schwebte herbei und senkte sich langsam neben den Panzerzug. Aus der geöffneten Luke drang das Motorensumen zweier Minenräumer. Sofort begannen sie parallel ihre Arbeit. Erste Minen wurden lokalisiert und geborgen. Das nahm Zeit in Anspruch, doch um so besser für die Lockwirkung. Auf einmal meldeten die Fliegen magnetostatische Anomalien im Luftraum. Das konnte durch Tarnkappen hervorgerufen worden sein. Erhöhte Wachsamkeit. Vielleicht wurden sie längst von den Schiffen der Fremden beobachtet. „Racheengel von Himmel. Ihr habt eben genug Muße.“ Das war der Befehl für EGM und wurde postwendend bestätigt: „Himmel von Racheengel. Muße ist gut... Zeit ist besser.“ Die EGM störte erheblich gegnerische Zielerfassung, so dass Raketen einzig durch optische Sicht abgefeuert werden konnten. Kein Feindobjekt konnte markiert werden. Kein roter Blip erschien, der die aktuelle Position sonst gezeigt hätte. Der Kompaniekommandant gab erneuten Feuerbefehl. Sie wollten den Feind etwas ärgern. Irgend wann musste der seine Beherrschung verlieren, doch wann? Sie wussten über diese Schiffe fast nichts. Aber es lag nah, dass die mit verheerender Bewaffnung bestückt, noch dazu bestens gepanzert und abgeschirmt waren. So lange sie nur still beobachteten, konnte das Schauspiel weiterlaufen. Inzwischen hatten die Räumer die ersten Häuser erreicht. In den umgebenden Gebäuden war nichts, was aufgefallen wäre. Auch der Boden schien sauber zu sein. Über den minenfreien Korridor rollte zunächst Panzer für Panzer. Der Zug begab sich weiter stadteinwärts, als die nachrückenden Mechs am beschossenen Gebäude hielten. Langsam kam der Verdacht auf, die Stadt sei komplett evakuiert und leer. Ein paar Fliegen drangen in das Gebäude ein und untersuchten jeden erreichbaren Winkel. Keine Anomalie, das bedeutete aber auch das Fehlen von Munition. Das Lager war verlegt worden. Falls die Stadt wirklich leer war, mussten sich die Jäger und Mechs irgend wo anders aufhalten. Ein Geduldsspiel. „Haha! Die sind geflohen, feige Bande!“, versetzte wieder der eine Geisterpilot, ergänzt von den Anderen, die auf ähnliche Weise ihren Hohn hören ließen. Sollte der Feind sie für sorglos halten. Schon stimmte jemand ein Spottlied an, um den Eindruck zu verstärken. Warnlichter blinkten in den Cockpits und ließen die Piloten und Fahrer noch aufmerksamer sein, während sie weiter Unbekümmertsein zur Schau stellten. Der Gegner sollte nicht merken, dass er bemerkt wurde. Leise schwärmten die VTOL aus und patroullierten durch jede Straße in mittlerer Flughöhe. Nichts, keine Bewegung. Doch die Fliegen machten sichtbar, was dem Radar entkam. Um die Stadt hatte sich ein Ring von Schiffen geschlossen. Das beobachtete auch die Keschik. Jeder VTOL- Pilot bekam eine Textnachricht zu lesen und wusste Bescheid. Auf das Startzeichen des Geschwaderführers hoben sie sich über die Gebäude, drehten die Nasen zum Stadtrand und schossen mit ihren Orbitalkanonen ins Dunkel. Wenn ihnen die Provokation gelang, dann jetzt. Bläulich- weiße Lichteffekte zeichneten aktive Energieschilde ab. Das neutralisierte die gegnerische Tarnung, führte jedoch nur zur Erkenntniss, dass der Feind so bald nicht verwundbar sein konnte. Jetzt begannen auch die Panzer und Mechs, auf die getarnten Schiffe zu feuern. Diese reagierten aber nicht. Offenbar wollten sie warten, bis die Munition zur Neige ging, um vielleicht eine Überraschung einzuleiten.
Irgend etwas war oberfaul. „Rakete im Anflug! AML, schnell!“, kam von der Keschik. Doch das, was da in hohem Tempo von draußen zur Stadt flog, war mehr als eine Artillerierakete. Die Größe verriet ihnen, dass Flucht so ziemlich die einzige Hoffnung barg. Sofort setzten die Mechoffiziere die Maschinen in Bewegung und steuerten den minengeräumten Korridor an, gefolgt von der übrigen Kompanie. Etwas zurück blieben die sechs Raketenmechs. Nur noch 10 km war das Geschoss entfernt. Endlich waren die Mechs aus der Stadt gekommen und rasten Richtung eines befestigten Außenpostens, der mit Schacht versehn war. Die VTOL stürmten der Kompanie wenige Meter über dem Boden hinterher und entgingen dem Bombardement aus Laserstrahlen. Die Schiffe zogen ab. Selbst ihre Schilde vermochten der Gewalt von Atomwaffen kein Paroli zu bieten. Den Panzern gelang es nicht, rechtzeitig wegzukommen. Auch die Mechdrohnen waren zu langsam. Mit Sorge sah die Keschik den geringen Abstand zur Stadt. Schneller konnten die bemannten Mechs nicht rennen. Sie waren mal grade 10 km weit gekommen, als die Detonation erfolgte. Jetzt war nur noch zu hoffen, dass 10 km genügten, um der Druckwelle zu entgehn. Das war ein übler Augenblick. Die nächsten Minuten waren erfüllt mit Schreien. Geistesgegenwärtig verabschiedeten sich die Geisterpiloten vom Leben, um ihren Tod im Inferno glaubhaft zu machen. Die bemanten Mechs wurden erfasst und hilflos durch die Luft geschoben. Alles hatte sich die Keschik ausgemalt. Alles, nur keine Nuklearbombe. Jetzt machten sie sich Selbstvorwürfe und wünschten sich, nur Drohen eingesetzt zu haben. Doch das Lamento nützte niemandem. Sofort wurden die VTOL zum Suchen und Evakuieren der Überlebenden beordert. Sie machten Kehrt und hielten Ausschau nach Mechs oder deren Überbleibsel. Da fanden sie zerstreut qualmende und glühend Metallteile. Keine Biometriewerte. Sofort wurden Löschzüge angefordert. Nach einer halben Stunde landeten Transporter und setzten die Fahrzeuge ab. Im Löschmittel befand sich zugleich auch dekontaminierender Zuschlag. Weitere Transporter landeten mit Flachbetten und Lazarettfahrzeugen. Doch da war kein Leben.
Im Zwielicht vor Sonenaufgang offenbarte sich den Bergungstrupps eine schwarze Ebene. Überall stieg Dampf auf. Die Piloten ohne Schutzanzug waren schnell zum HQ gerufen worden und hatten sich einer vorsorglichen Dekontaminierung unterzogen. Alle betroffenen VTOL waren ebenfalls in Quarantäne. Die Transporter würden mit nur kaum beladenen Flachbetten im Laufe des Tages eintreffen. Gefechts- ROMs, falls vorhanden, sollten Auskunft geben. Doch angesichts der kargen Reste, die mal funktionierenden Mechs gehörten, bestand kaum Aussicht auf die Geräte. Jedenfalls musste das Gelände gesichert werden, so lange noch irgend ein Teil auffindbar war. Sie durchlebten ein Trauma. 12 gute erfahrene Piloten waren vermisst, falls noch jemand lebte. Angestrengt striffen Suchtrupps durch die Gegend und gaben ihr Bestes, um vielleicht noch Überlebende zu retten. Mit jedem Tag schwand ihre Hoffnung. Nicht eine Rettungskapsel war geortet und ihre Flugbahn verfolgt worden. Wenn ihre Piloten keine Zeit zum Ausstieg hatten, waren sie in ihren zerstörten Mechs verglüht. Fliegen und VTOL patroullierten systhematisch über der gesamten Fläche des Fluchtweges und auch im Umkreis der noch intakten Landschaft. Geschütztürme in großer Zahl befanden sich innerhalb kurzer Zeit rund um die gefährdeten Stationen. In den Laboren verbesserten Ingineure die Reichweite aller Sensoren.
Nach zwei Wochen verordnete die Keschik einen Gedenktag für die vermissten und auch tot aufgefundenen Piloten. Der Bereitschaftsdienst blieb aktiv, doch die Produktion ruhte. Statt Unterrichtes fanden Podien statt, in denen sich die Bürger aussprechen konnten. Am Abend wurde eine Versammlung einberufen, die in jeden Haushalt und jede Station übertragen wurde. Präsident Ebeling sprach einleitende Worte, gab jedoch dann symbolisch das Mikrophon weiter an seinen Vertreter, bevor er ihn zum neuen Präsidenten ernannte. Selber stand er seinem Nachfolger aber beratend zur Seite. Das blieb. Der neue Präsident, Amos Binjaschar, war der Sohn des legendären Joschiah Binjaschar und als würdig befunden, den Präsidenten zu begleiten und später dessen Amt weiterzuführen. Der Tag war gekommen. „Werte Bürgerschaft, meine Eltern wären jetzt glücklich, wenn sie noch unter uns weilen würden. Doch ihr Andenken lebt weiter in ihren Kindern. Lasst uns nie vergessen, wer wir sind und von wo wir kommen. Denn sobald wir das vergessen, haben wir unsere Bestimmung verloren. Wir halten unsere Vorfahren und Lehrer in Ehre, wenn wir das Werk aufnehmen und weiterführen. Unsere gewachsene und gereifte Zivilisation ist vielleicht alles, was von der freien Menschheit übrig blieb. Da draußen herrschen die Tyrannen und ihre Vasallen über unsere Artgenossen. Diese Fremden, die Maitreya gefolgt sind, um abermals uns Menschen zu versklaven und für ihre maßlose Gier zu missbrauchen, sie sind fehl am Platz! Wir dürfen sie nicht länger dulden. Das Goldene Zeitalter- wo ist es denn? Sie haben ihr wahres Ansinnen gezeigt. In der Menschheitsgeschichte ist ein weiterer schwarzer Fleck.“ Jeder wusste, was Binjaschar hier meinte. „was, außer Selbstherrlichkeit und Zerstörung, haben sie denn gebracht? Auf dem Tempelberg ist Platz für nur einen einzigen Dienst. Auf unserer Welt ist Platz für nur uns Erdgeborene. Diese Überwesen haben bei uns nichts zu suchen. Erinnern wir uns an jenen Tyrannen, der als Nimrod bekannt wurde. Dieser Typ hatte unsägliches Chaos und Leid über uns gebracht mit seiner Bosheit und Anmaßung.“ Jetzt holte Binjaschar tief Luft und rief es laut aus: „Was, wenn Maitreya dieser Nimrod ist? Außen ein Schaf, innen ein Jäger. Das ist er, genau wie Nimrod. Er umgarnt ahnungslose Bürger, lenkt sie ab von den echten Problemen und erschlägt jede Kritik. Aber wir, die freien Menschen, erschlagen jetzt ihn! Tod über den Tyrannen, Sieg der Freiheit!“ seine weiteren Worte gingen in lärmendem Beifall unter. Fast alles war gesagt. Allmählich kehrte wieder Stille ein, und Binjaschar begann das neue Ziel zu stecken: „Ab heute werden wir den Planeten zurückerobern. Stück für Stück, Landschaft für Landschaft wird wieder unter unsere Kontrolle gebracht. Aus den begangenen Fehlern haben wir gelernt. Niemals wieder liefern wir dem Feind unsere Technologie so leichtfertig ins Haus! Ab jetzt nehmen wir ihm alles, was er hat. Keine Gnade, keine Geduld. Mit Hilfe des Ewigen bereiten wir den Weg, auf dem Er den endgültigen Schlag ausführt und unsere Feinde für immer zerstört. Höre, JisraEl: Adonai, unser G'tt, Adonai ist Einer. Neben Ihm ist keiner der Herr, und erst recht nicht über uns! Und jetzt lasst uns wieder an die Arbeit gehn. Bauen wir eine Heeresmacht auf, die dem Feind jede Grundlage entzieht. Wohlan, freie Bürgerschaft. Ans Werk!“ Hiermit verließ er das Rednerpult und begab sich in das HQ der Keschik. Oscar Ebeling nahm das Mikrophon kurz an sich und erklärte die Versammlung für beendet. Anschließend folgte er Präsident Binjaschar.
Eine Woche später waren alle Stationen mit besseren Sensornetzen und effektiverer Verteidigung verstärkt. Auch die Vorgehensweise war anders: Die Fliegen spürten feindliche Einheiten auf. Kurz danach kamen VTOL über sie und bombardierten sie in Grund und Boden. So schnell sie den Feind erreicht hatten, verschwanden sie. Immer weiter drangen die unterirdischen Anlagen vor. Die Massen an Abraum wurden fortan zu Wällen aufgeschüttet. Zwar verrieten sie dadurch ihre Anwesenheit, aber feindliche Bodentruppen wurden stark abgebremst. Und hinter den Wällen lauerte der Tod. Getarnte Geschütze und Minen lehrten dem Feind, sie zu fürchten. Die unterirdische Ausweitung ihrer Zivilisation verlief genau nach Plan. Stratigisch wichtige Gegenden erfuhren besonders intensive Konsolidierung. Ein Ausläufer verlief durch den Süden Europa´s, entlang des Mittelmeeres, um schließlich unter Jordanien, den arabisch besetzten Gebieten IsraEl´s bis zum noch freien Land zu reichen. Hier mussten sie wegen der Tektonik behutsam sein. Die Gegend war ein Grabenbruch. In wenigen Metern stand ozeanisches Grundwasser. Weitaus besser sah es aus im Bereich des Ostjordanlandes. Man vertrauten den Ingineuren, zu deren Aufgaben auch das Ermitteln günstigster Baustellen gehörte. Für den vielen Abraum hatten sie Tunnel zum Ozean angelegt. Sie mündeten unterhalb des Wasserspiegels und wurden durch amphibische Baufahrzeuge bedient. Statt aus Metall bestanden sie aus Kunststoff und Karbonfasern. Einzig der Motor war wie üblich ein Fusionsreaktor, gut abgeschirmt gegen das korrosive Wasser. Monate hatten sie sich unter den Landstrichen vorangegraben, und überall entstanden Wälle und Grale, die Batterien von Geschützen bargen.
Wo die VTOL selber in zu große Gefahr geraten wären, setzte man Artillerie und Flugabwehr ein, meistens in Form der Mechs. Erst ganz am Schluss konnte Infantrie ohne Gefahr die eroberten Stationen sichern und alle noch brauchbaren Abwehreinrichtungen umprogrammieren und wieder aktivieren. Präsident Binjaschar hatte den Kommandos im nahen Osten ausdrücklich angemahnt, Saudien, beide Ostflügel Jordanien´s und Südirak zu umgehn. Das verlangsamte ihren Vorstoß. Aber sie wussten den Grund. In der Gegend wären Tunnel zu gefährlich gewesen, denn sehr bald


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Beitrag von Eaglesword Sa 09 Apr 2011, 21:15

schon würde das komplette Gebiet eine brodelnde lebensfeindliche Vulkanlandschaft sein und für immer so bleiben. Das war die zukünftige Hölle. Die Tunnelung musste weit genug von den Ländereien weg sein.
Unbemerkt vom Jordanier, quasi unter seinen Füßen, fräste das Nahostkontingent neue Hallen in den Fels. Die Gefechtsstationen mussten unaffällig im Gebirge entstehn. Um Aufmärsche zu verhindern, förderte die Plattform tonnenweise Abraum nach oben, der dann als Lavinen zu Tal donnerte. Nein, hier traute sich keine Armee hin. Innerhalb weniger Monate standen mehrere tausend Mechs in den Hallen unter Jordanien´s Erdboden. Die Keschik gab das Angriffszeichen. Dutzendweise fuhren sie zur Gebirgsoberfläche, rückten vor und geben den Weg frei für weitere Maschinen. Kompanie auf Kompanie bedeckte den Höhenzug. Schon zogen die ersten Verbände die Pfade entlang, immer auf der Hut vor Luftangriffen. Am Fuß standen mittlerweile Hundertschaften abmarschbereit. Ihre Ziele waren alle Militärflughäfen und Radarstationen. Die Verbände waren organisiert in je 5 Kompanien, so genannte Sternhaufen, bestehend aus 5 mal 15 Mechs, gesamt 75 Maschinen. Die Sternhaufen rückten aus. Jeder Jet wurde durch Orbitalkanonen und Großlaser derart ramponiert, so dass die Raketen eingespart werden konnten für später. Ausgestiegenen Piloten wurde die unbehelligte Flucht gewährt. Man ignorierte sie einfach. Was konnte sie auch schon tun außer Evakuierung anfordern? Panzer wären von vorne herein verloren gewesen. Jordanien musste hilflos zusehn, wie die Invasion sich den Weg zu ihren Zielen bahnte. Einzig die Schiffe der Fremden konnten die Mechflut noch aufhalten. Doch die Wesen dachten gar nicht an ein Intervenieren. Sie hatten ein echtes Problem...
In der Ebene des historischen Ortes Megido braute sich etwas zusammen. Gleich mehrere Armeen trafen sich in der Gegend. Sie wollten auf eigene Faust einen Schlussstrich unter Israel´s Geschichte ziehn und hatten hier ihr Aufmarschgebiet gewählt. Selbstverständlich war es der Keschik nicht entgangen. Wenige Kilometer von den Armeen entfernt parkten die VTOL. Ausgesandte Fliegen meldeten seltsame Anomalien im Luftraum. Ob das wohl wieder die getarnten Schiffe waren? Doch die Signaturen waren völlig ungewohnt und wollten keinem bekannten Muster entsprechen. Und noch etwas ging vor sich. Der kosmische Steinhagel, welcher schon seit einem halben Jahr andauerte, wurde immer heftiger. Der gesamte Kuipergürtel schien sich entleeren zu wollen. Doch das war nur der Anfang. Mit vielfacher Schallgeschwindigkeit sauste etwas Großes im steilen Winkel durch die Athmosphäre, zu schnell, um irgend eine Reaktion zu erlauben. Innerhalb nur zweier Sekunden schlug der Himmelskörper senkrecht in Westsaudien ein. Kilometerhohe Staubfontänen verdüsterten die Landschaft, und im Epizentrum brach die Erdkruste auf. Lava stieg hoch und regnete im Umkreis hunderter Kilometer auf die Ortschaften. Der schwarzgetünchte Würfel, welcher seit Jahrhunderten den Pilgern als Treffort galt, konnte den entfesselten Gewalten kein bisschen standhalten. Der gesamte Wallfahtsort war auf einen Schlag unter meterhoher glühender Asche begraben und brannte zu Boden. Die Erde bebte so heftig, dass kein Gebäude in Saudien intakt blieb. Niemand hatte irgend eine Chance zur Flucht. Ebenfalls vor den östlichen Ausläufern Jordanien´s machte die Katastrophe keinen Halt. Auch da riss die Erde auf und gab heißen Fontänen aus Öl, Magma, Wasser und Asche frei. Teile des Irak waren genau so hart getroffen. Ein riesiges Inferno erinnerte an den Ausbruch eines Megavulkanes.
Die Schiffe der Fremden schwebten im hohen Orbit, bereit zur Flucht in ruhigere Gebiete. Tief unten in der Megido- Ebene prallten die Armeen aufeinander. So war das nicht gedacht! Aber urplötzlich dachte jede einzelne Partei an die Gelegenheit, hier vor Ort zu siegen und weltweite Dominanz durchsetzen zu können. Die Heeresmacht aus Mechs war zu weit weg, um sich am chaotischen Getümmel zu beteiligen. Außerdem wäre das völlig idiotisch gewesen. Die Sternhaufen Richtung Osten machten Halt, als das Inferno losbrach. Schnellsten kehrten sie um und rannten landeinwärts. Hier gab es für sie nichts weiter zu tun. Über Funk verständigten die Sternhaufenkommander sich und koordinierten den gemeinsamen Vorstoß zum Zentrum. Von da aus wollten sie nord- und südwärts, um anschließend IsraEl zu verstärken im Kampf gegen die überirdische Plage der Nephilim.
Die Ebene von Megido war nun tiefrot und von Kadavern bedeckt. Überall kämpften restliche Truppen gegenander. Da zog eine Wolke aus abertausenden fliegenden Kreaturen heran. Die Luft war erfüllt von heiserem Krächtzen, das entfernt an Kraniche und Seevögel denken ließ. Doch das da waren gar keine Vögel. Ihre Flughäute erinnerten an Fledertiere, nur waren diese Lebewesen viel größer. Sie gehörten zur Familie der Pterosaurier, Flugdrachen der Antike, als Versteinerungen bekannte fliegende Reptilien. Immer mehr segelten zur Erde nieder. Unten bot sich dem Beobachter eine grausige Szenerie. Hungrig machten sich die Tiere über die Gefallenen und Sterbenden her.
Von fern ertönte der Klang eines priesterlichen Schofars, wie man es blies für synagogale Anlässe. Die hungrigen Saurier ließen sich nicht stören bei ihrem Festmahl. Dies war ihr verbürgtes Recht, hatten die Toten doch alle Futtergründe verseucht. Jetzt waren sie selber die Nahrung für ausgemergelte Tiere, die alle nachflutlichen Jahrtausende versteckt überleben konnten und jetzt erst beinah endgültig ausgestorben wären. Endlich triumphierte auch für sie die Gerechtigkeit!
Ein unerwartetes Erdbeben erschütterte den Berg Zion. Hier, mitten über dem Grabenbruch, spaltete sich das Erdreich. Jerusalem wurde hart erwischt und in drei Teile zerrissen. Der benachbarte Olivenberg erlitt ebenfalls eine Verwerfung. Beidseits an seiner Basis begann sich der Erdmantel su senken und kippte. Der ganze Berg schien auseinandergezogen zu werden und ähnlete einer Knospe, die sich teilte.
Im Orbit hingen die Schiffe und warteten auf den Befehl Maitreya´s. Doch der würde nicht kommen. Eine andere, bis dahin der Erde unbekannte Streitmacht näherte sich aus großer Höhe und eilte abwärts. Wer bis dato nicht an fliegende Pferde geglaubt hatte, musste jetzt an seinem Verstand zweifeln. Da erschien ein Reiter auf seinem schneeweißen Pferd und führte das Heer an. Hilflos schauten die Schiffsbesatzungen zu, wie sich die Phallanx zur Stadt begab, auf dem Tempelberg landete und alle Getreuen Maitreya´s ergriff. Schließlich ritt ein einzelner Krieger, der Anführer, in den Tempel ein. Schweigend standen sie sich gegenüber. Keiner der Beiden zeigte Nachgiebigkeit. Maitreya bereitete sich innerlich auf den Kampf um die Herrschaft vor. Kein Wort fiel. Sie starrten einander an. Jetzt sprang Maitreya auf und schwebte an den Reiter heran. Der öffnete seinen Mund und hauchte in Maitreya´s Richtung. Was für Menschen den Hauch des Lebens bedeutete, wirkte auf Maitreya als Hauch des Todes. Er war besiegt. Sofort startete die Streitmacht und jagte den panisch davonstiebenden Schiffen hinterher. Diesen konnte jetzt kein Geschütz helfen, selbst Orbitalkanonen waren machtlos. Niemand entkam dem Zugriff der Befreier, die gekommen waren, die Schöpfung zu retten. Jetzt ging alles in Sekunden: Maitreya wurde gepackt und in den schwefelhaltigen Lavasee mitten im vulkanischen Inferno geschleudert. Nicht anders erging es den Schiffen samt ihrer Besatzungen. Die letzte Generation der Nephilim befand sich nach Jahrtausenden am Ort ihrer endgültigen Bestimmung. Aus diesem Gefängnis würden sie niemals entlassen werden. Sie hatten ihre Chance zur Umkehr abgelehnt und mussten jetzt für ihre unbeschreibliche Bosheit bezahlen.
Das Heer folgte seinem Anführer in Richtung der Nachbarländer IsraEl´s. Auch da wurden viele unbeugsame Feinde gerichtet. Während er mit seiner Gefolgschaft unterwegs war, erscholl etwas wie antike Blechblasinstrumente. Ein seltsames Leuchten erschien am Firmament und senkte sich herab, wobei es an Intensität zunahm. Jetzt konnte man Einzelheiten erahnen. Das Ganze sah aus wie eine Art Burg oder Festung, die herabschwebte und sich auf den Berg Zion senkte. Seltsamerweise verschwand jedes Anzeichen der vorigen Zerstörung im Nichts. Keine dreigeteilte Stadt. Weder Dunkelheit, Rauch, Feuer noch andere Zeichen des Todes. Da war nur noch diese seltsam leuchtende Stadt, welche einen Goldschimmer aufwies. Der Streiter kam zurück und zog durch ein Tor in die unwirklich anmutende Stadt ein. Sein Gefolge schwärmte aus in alle Richtungen und würde die verschleppten Einwohner wiederbringen, dazu auch jeden weiteren Israeliten, so dass nach Jahrtausenden das überlebende Volk endlich wieder vollzählig im Heimatland versammelt wäre. Dies erfüllte sich nun vor den Augen der Mechpiloten, vor den Augen aller Überlebenden. Und noch etwas geschah: Der Planet wurde um ein Vielfaches größer. Die verseuchten stinkenden Ozeane waren plötzlich verschwunden. Ein Fluss bahnte sich den Weg vom Zentrum der leuchtenden Stadt und mündete im Salzmeer, wie das Tote Meer auch genannt wurde. Bald schon würde es ein fischreiches Gewässer werden. Das Leben schien endlich in seiner Fülle auf den geschundenen Planeten zurückgekommen zu sein. Israel´s treuer G'tt und liebender Vater kam zusammen mit jener goldschimmernden Stadt nach Zion zurück.
Die Mechpiloten steuerten ihre Maschinen zum Berg Zion und hielten vor der Stadt. Fast synchron schwangen die Cockpitluken auf, die Kettenleitern rasselten herab und an ihnen stiegen die Piloten zu Boden, sich vor den Toren der neuen Stadt einzufinden. Ehrfürchtig verneigten sie sich vor dem unbeschreiblichen Wesen, das in ihrer Mitte residierte. Auch der Krieger, welcher Maitreya getötet hatte, war zugegen. Da kamen seine Mitstreiter und brachten unzählige Menschen durch die Tore zur Stadt hinein. Den Mechpiloten wurde warm ums Herz, und sie fühlten, wie ihr tiefstes Innere verwandelt, ja geheilt und befreit wurde. Glückselig, wer diese Stunden erleben durfte. Vergessen waren die Anstrengungen, Entbehrungen, Schmerzen und Nöte der vergangenen Tage.
Nun, da niemand zu kämpfen brauchte, dienten die Mechs als Zugmaschinen für den Wiederaufbau. Auch in der Landwirtschaft konnte man sie gut verwenden, selbst VTOL eigneten sich zum Transport von Arbeitern und Ernte. Soldaten belegten fortan entsprechende Kurse, und niemand hatte Intresse an Waffenkunde. Jahr für Jahr entsandten die Nationen Delegierte zum Laubhüttenfest, auch zum Neumond fanden überall auf der Welt Feiern statt. Niemand litt irgend einen Mangel, keine Währung war bekannt. Jeder brachte sich in die Gesellschaft ein und hielt sie dadurch in Gang. Bäcker wurden ohne Verzögerung beliefert, jeder Mensch hatte sein Auskommen. Da gab es kein Horten, weil niemand Angst vor Mangel kannte. Die unterirdische Zivilisation bekam alle Hände voll zu tun, um der überlebenden Menschheit wieder aufzuhelfen. Sogar die Nachkommen von Tieren aus Zoos und Parks oder von Haustieren tummelten sich auf dem Berg Zion ohne irgend eine Aggression. Kein Blut floss, kein Toter musste beklagt werden. Der Berg Zion war ein kleines Paradies und eine Oase der Harmonie.
Jetzt war tatsächlich eine goldene Zeit gekommen!


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Beitrag von Eaglesword Di 18 Okt 2011, 10:34

Werte Leserschaft,
ab jetzt, nachdem die letzte Verfeinerung vollbracht worden ist, könnt ihr endlich hier antworten!
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